Computer für das Business-Umfeld müssen bestimmte Anforderungen erfüllen. Neben einem einfachen Management müssen sich auch sparsam mit den Energie-Ressourcen umgehen. Zusätzlich muss über einen langen Zeitraum der Support in puncto Hardware und Software gewährleistet sein. Darüber hinaus erwartet man von einem Büro-PC keine störende akustische Auffälligkeiten. Wartungsfreundlichkeit und Funktionalität. Mit dem OptiPlex 980 will Dell alle diese Kriterien erfüllen.
Mit dem OptiPlex 980 stellt der Hersteller einen Desktop-PC vor, der speziell für den Einsatz in Unternehmen konzipiert wurde. Der Business-Rechner verpackt Dell in ein Mini-Towergehäuse. Der Hersteller setzt beim Mainboard auf den BTX-Formfaktor, den Intel nicht mehr forciert Dabei soll dieser schlichte Office-Computer den Standard-Desktop-Systemen in puncto Performance, Ausstattung und Funktionalität in nichts nachstehen. Wir haben den Dell OptiPlex 980 einem Test unterzogen.
Dell OptiPlex 980 im Detail
Der Dell OptiPlex 980 wird von einer Intel Core i5 660-CPU mit einer Taktfrequenz von 3,3 GHz angetrieben, Das System hat Zugriff auf insgesamt 4 GByte DDR3-SDRAM in DIMM-Ausführung. Den Hauptspeicher verteilt der Hersteller auf zwei 2 GByte große 1333-MHz-Module, die somit im Dual-Channel-Betrieb arbeiten und die Speicherbandbreite damit voll ausschöpfen. Als Ergebnis dieser Speicher-Bestückung stehen somit noch zwei weitere Speicher-Slots für eine Systemspeichererweiterung zur Verfügung. Der maximale Speicherausbau beträgt 16 GByte.
Die Grafikausgabe übernimmt der integrierte Grafik-Core GMA HD des Cor-i5-660-Prozessors. Dieser ist ebenfalls Bestandteil der vPro-Plattform und sollte genügend 2D- und 3D-Grafik-Performance für Rechner im Business Umfeld bieten. Reicht die Grafikleistung nicht aus steht ein PCI-Express x16-Slot für die Aufnahme einer externen Grafikkarte zur Verfügung. Darüber hinaus kann der Anwender noch zwei Standard-PCI-Slots und noch ein weiterer PCI-Express-x16-Steckplatz (x4) nutzen.
Für die Datenspeicherung setzt Dell eine 3,5-Zoll-SATA-Festplatte vom Typ WD320AAKS-75L9A0 von Western Digital mit einer Kapazität von 320 GByte ein. Alternative kann der Anwender andere Storage-Kapazitäten bei der Konfiguration wählen. Der Einsatz einer zweiten HDD ist jederzeit möglich, da ein entsprechender Einschub bereits vorbereitet ist. Die Montage beziehungsweise Demontage der Festplatte erfolgt sehr einfach mittels eines gut sichtbaren Aritierbügels, mit dem man die HDD aus der Befestigung herausziehen kann. Als optisches Laufwerk setzt Dell ein 5,25-Zoll DVD-RW-Laufwerk ein. Für optionale Erweiterungen stehen ein zusätzlicher 5,25- und 3,5-Zoll-Schacht zur Verfügung, die gut zugänglich und montagefreundlich sind. In puncto Sicherheitsausstattung verfügt der OptiPlex über ein im Chipsatz integriertes Trusted-Platform-Modul der Version 1.2.
Die Anbindung der Peripherie erfolgt über sechs USB-2.0-Schnittstellen hinten und vier auf der Vorderseite des Rechner-Gehäuses. Zusätzlich besitzt das Gerät zwei PS/S-Ports für Maus und Tastatur sowie eine zusätzliche serielle und parallele Schnittstelle. Darüber hinaus ist der PC mit einem Gigabit-Ethernet-Anschluss, einem eSATA-Interface sowie einer VGA- und einer Display-Port-Schnittstelle ausgestattet. Die Audio-Ein-und Ausgabe bewerkstelligt das System über je zwei Klinkenbuchsen auf der Vorder und Rückseite. Um das System gegen Diebstahl zu schützen, verfügt dieser über eine Kensington-Lock-Vorrichtung auf der Rückseite.
Ein zentraler Ein-/Aus-Schalter befindet sich an der Gehäusefront des Rechners.. Für Kontrollzwecke bietet das System grüne LED-Anzeigen für den System-Status sowie für die Storage- und Netzwerkaktivität. Zusätzlich stehen dem Anwender an der Frontseite vier gelbe Diagnose-LEDs für den Betriebszustand des Gerätes während der Bootphase zur Verfügung.
Der Preis für den Dell-Desktop beträgt zum Testzeitpunkt zirka 845 Euro. Dieser beinhaltet den neben erwähnten Komponenten das vorinstallierte Betriebssystem Windows 7 Pro 32 Bit auch ein dreijährige Standard-Service ist inkludiert. Weitere Support-Leistungen können optional dazugebucht werden.
Handhabung und Lieferumfang
Der Dell OptiPlex 980 mit den Abmessungen 187 x 408 x 439 mm (B x H x T) je nach Aufstellungsart kommt auf ein Gesamtgewicht von zirka 11,4 kg. Im Büroumfeld bietet eine Kensington-Lock-Öffnung den Schutz vor Diebstahl des Systems. Im Vergleich zu den hintern USB-Schnittstellen sind die vier USB-2.0-Ports an der Gehäuseseite positiv zu erwähnen weil sie das Anschließen von USB-Geräten erleichtern. Zusätzlich vereinfacht der leicht zugängliche zentrale Ein-Ausschalter den Betrieb. Wer an die Innereien des Systems muss, kann den seitlichen Gehäusedeckel mittels eines gut sichtbaren und funktionalen Hebels an der Rückseite des Gehäuses problemlos öffnen und umgekehrt.
Einen Wermutstropfen hinterlassen die mitgelieferte Tastatur und Maus bei unserem Test. Es handelt sich um einfache Standard-Komponenten ohne ergonomische Gesichtspunkte. Wer die Eingabegeräte intensiv den ganzen Tag nutzt, sollte deshalb auf die mitgelieferte Maus und Tastatur verzichten und lieber entsprechende ergonomische Komponenten einsetzen.
Im Business-Umfeld erfreut sich nach Windows XP Professional jetzt auch Windows 7 hoher Beliebtheit. Es ist also nicht verwunderlich dass unser Testsystem mit Windows 7 in der Pro-Variante ausgestattet ist - allerdings nur als 32-Bit-Version.
Zum weiteren Lieferumfang gehört ein Stromversorgungskabel. Ein User-Manual in Papierform wird nicht mitgeliefert, dafür aber der Software-Datenträger für das Betriebssystem. Informationen oder Daten rund um das System muss der Nutzer auf der Herstellerhomepage suchen und dann bei Bedarf downloaden. Allerdings hat Dell zahlreiche Softwareprogramme vorinstalliert, die die Wartung und den Umgang mit dem System enorm erleichtern. Dazu zählen zum Beispiel die Dell ControlPoint inklusive dem Security Manager und der Roxio Creator. Leider lassen sich diese oft überflüssigen Beigaben nicht bei der Installation deaktivieren, sodass der Anwender die Programme nach der Systeminstallation zeitraubend selber deinstallieren muss.
Performance, elektrische Leistungsaufnahme und Akustik
Die nötige Rechenleistung bezieht der Dell OptiPlex 980 aus dem Intel-Core-i5-Prozessor 660. Dieser arbeitet mit einer Taktfrequenz von 3,3 GHz. Damit dürfte das System für jede Aufgabe gewappnet sein, und es sollten keine Performance-Engpässe auch bei etwas komplexen Aufgaben entstehen. Wir haben das System dem SPECpower_ssj2008-Benchmark unterzogen. Es erreichte einen Wert von 816 Operationen pro Watt, was für diese Rechnerausstattung mit integriertem Monitor ein erfreulich hoher Wert ist. Mehr Performance-Werte unterschiedlicher Prozessoren finden Sie in unserem Beitrag: Intel Core i5-760 im Test.
Dell stattet den OptiPlex ab Werk mit einem integrierten lüfterlosen Netzteil aus. Laut Beschriftung liefert der Stromspender eine Ausgangsleistung von zirka 305 Watt. Unter Maximalbelastung des SPECpower-Benchmarks kommt das System auf eine Leistungsaufnahme von zirka 91 Watt. Somit hat das Netzteil genügend Gangreserve für eventuelle Ausbaumöglichkeiten.
Im mittleren Lastbereich (50 Prozent) erreicht der OptiPlex eine Leistungsaufnahme von 73 Watt. Dagegen begnügt sich das System im Leerlauf (Idle-Modus) mit nur 41 Watt. Noch sparsamer arbeitet der Rechner im Stand-by-Modus; hierbei reduziert sich die Leistungsaufnahme auf 2,2 Watt. Das absolute Minimum erreicht der Rechner, wenn man ihn "herunterfährt" beziehungsweise "ausschaltet". Dabei konsumiert der PC nahezu 0,0 Watt. Leider verfügt der Dell-PC nicht über einen Ein-/Aus-Schalter, der die Stromversorgung des Netzteil oder des Rechners unterbricht.
Gerade im Büroumfeld, für das der Optiplex entwickelt wurde, darf ein Business-PC akustisch nicht auffallen. Dauerhaft störende Lüftergeräusche sind also tabu. Wir haben die Geräuschentwicklung unter verschiedenen Lastbedingungen subjektiv nach Gehör eingeschätzt. Erfreulicherweise arbeitet das System sehr leise lediglich das DVD-Laufwerk wirkt störend, wenn es im Einsatz ist.
Systemmanagement und Support
Dell stattet seine OptiPlex-Desktop-Rechner mit einer Vielzahl von Systemmanagement-Tools aus. Ein zentrales Werkzeug bildet die Dell ControlPoint. Diese beinhaltet Funktionsgruppen wie Systemzustand, Sicherheit und Netzwerk.
Das Dell-Management-Tool ControlPoint erlaubt beispielsweise die Login-Optionen für das Windows Betriebssystem festzulegen. Zusätzlich lasst sich das BIOS Admin Passwort definieren oder auch die Festplatte mit einem Passwort belegen. Darüber hinaus wird der Anwender über diese Software schnell zu diversen Systeminformationen geleitet, um sich dort über den Status des Systems zu informieren.
Fazit
Dell hat den OptiPlex 980 ausschließlich für das Business-Umfeld konzipiert. Trotz der designbetonten Fassade verbirgt sich hinter der schlichten Schale ein leistungsfähiger Office-Rechner. So erreicht das System mit dem Core-i5-660-Prozesso ein erfreulich hohes Leistungsniveau.
Die Hardwareausstattung bietet fast alles, was ein PC dieser Klasse benötigt. Darüber hinaus ist bietet das Gerät eine gute Erweiterbarkeit mit optionalen Komponenten. Die Bedienung des PCs bietet keinen Grund zu Beanstandung, lediglich die mitgelieferte Tastatur und Maus entsprechen nicht den für das Business-Umfeld nötigen Ergonomiestandards und sind daher für den Einsatzzweck eher ungeeignet.
Der Preis von zirka 845 Euro klingt angesichts der Ausstattung etwas hoch, allerdings erhält man einen schicken und leistungsfähigen Business-Rechner. Durch die vPro-Technologie und EnergyStar ist der Rechner zusätzlich besonders wartungsfreundlich und arbeitet sehr energieschonend. (hal)
Messwerte und technische Daten
Im Folgenden finden Sie zusammengefasst die Testergebnisse sowie die detaillierten technischen Daten des Dell OptiPlex 980.
Systemleistung |
|
SPECpower_ssj2008, Overall Performance |
816 Ops proWatt |
Leistungsaufnahme |
|
Ausgeschaltet |
0,0 Watt |
Standby |
2,2 Watt |
Leerlauf |
41 Watt |
mittlere Rechner-Performance |
73 Watt |
maximale Rechner-Performance |
91 Watt |
Prozessor |
Intel Core i5 660 |
Taktfrequenz |
3,33 GHz |
Chipsatz |
Intel Q57 |
Grafik |
Intel GMA HD (intern) |
inst. / max. Speicher |
2 x 2048 / 16 GByte |
freie Bänke / Modultyp |
2 / DIMM PC3-10700, 1333 MHz, DDR3, Non-ECC |
Festplatte |
Western Digital WD320AAKS-75L9A0 |
Kapazität / Schnittstelle |
320 GByte / SATA |
optisches Laufwerk |
5,25-Zoll DVD-RW, TSST TS-H653G |
interne Steckeckplätze |
2 x PCI-Express x16 (1 x x4-Lanes), 2 x PCI |
Netzwerk |
1 x Gigabit Ethernet |
USB |
4 x USB 2.0 Front, 6 x Rear-USB 2.0 |
Video-Schnittstellen |
1 x VGA, 1 x DisplayPort |
eSATA-Schnittstelle |
ja (extern Rear) |
seriell / parallel |
ja / ja |
1394-Schnittstelle |
nein |
Audio |
HD Audio, Rückseite: Lautsprecher, Audio-in, Front: Kopfhörerausgang, Mikrofoneingang |
Netzteil |
intern, 305 Watt (255 W, 90 % Wirkungsgrad, aktives PFC optional) |
Gewicht |
11,4 kg |
Abmessungen (B x H x T) |
187 x 408 x 439 mm |
Betriebssystem |
Windows 7 Pro 32-Bit |
Besonderheiten |
Energy Star 4.0, (Optional 5.0) vPro |
Sonstiges |
2 x PS/2 |
Lieferumfang |
Tastatur, Maus, Netzkabel, 1 x Reinstallation DVDWindows 7 Pro 32-Bit, 1 x CD Roxio Creator DE 10.3, 1 x DVD Dell Treiber und Utilities Rev. A01, drei Jahre Vor-Ort-Standradservice, Booklet Software Lizenzvereinbarung |
Preis |
zirka 845 Euro |