Fedora 13 „Goddard“ ist 14 Tage später als zunächst geplant auf dem Markt erschienen. Die Verspätung ist nicht weiter tragisch, sie ist eigentlich mittlerweile Tradition bei einer neuen Fedora-Ausgabe. Es hat sich einiges getan in der von Red Hat gesponserten Linux-Distribution, die auch immer ein Indikator für kommende RHEL-Ausgaben ist.
Für Desktop-Anwender gibt es eine verbesserte Installations-Routine und automatische Installation von Drucker-Treibern. Ebenso befinden sich neue Applikationen an Bord. Hierzu gehören der Shotwell Foto-Manager, Deja-dup Backup, Pino (Client für Identi.ca und Twitter) und Palimpsest. Letzteres soll es Anwendern erleichtern, LVM- und RAID-Geräte einfacher zu verwalten. Ebenso haben die Entwickler laut eigener Aussage die Unterstützung für Webcams verbessert. Der NetworkManager bringt bessere Unterstützung für mobiles Breitband-Internet und Bluetooth mit sich. Grafiker werden sich über ein verbessertes Farb-Management freuen. Damit lassen sich Bildschirme mit Druckern abgleichen, um die Farbtreue zu verbessern.
Ebenso können diverse Applikationen in Fedora 13 mit neueren iPods, iPod Touch und dem iPhone umgehen. 3D-Unterstützung für viele ATI-Karten mittels des Radeon-Treibers hat das Beta-Stadium hinter sich gelassen. Ebenso kann das Betriebssystem im 2D-Modus mit neueren R800-Modellen umgehen. Für Nvidia-Karten und Nouveau ist 3D zwar vorhanden, allerdings nur experimentell. Laut offizieller Ankündigung ist auch KDE und Fedora weiter zusammengewachsen. TecChannel hat die beiden Geschmacksrichtungen GNOME und KDE im Zuge dieser Ankündigung kurz unter die Lupe genommen und muss feststellen, dass die GNOME-Ausgabe doch noch einiges konsistenter wirkt. Die GNOME-Variante lässt sich zum Beispiel sofort in deutscher Sprache verwenden, während die KDE-Version nur in Englisch verfügbar ist. Man merkt schon, welchem Zweig mehr Liebe zu Teil wird.
Btrfs-Schnappschüsse
Entwickler werden sich freuen, dass ein Debugging von Python leichter ist. Ebenso lässt sich ein Python-3-Stack parallel installieren. Somit können Entwickler ihren Code mit Version 2.6- und 3.0-Umgebungen testen. „NetBeams Java EE 6“-Unterstützung ist die erste DIE, die vollständige Unterstützung für die komplette Spezifikation von Java EE 6 bietet. Das Fedora-Team bedankt sich bei Oracle und Sun für die Unterstützung.
Fedora 13 bringt auch Btrfs-Schnappschuss-Integration mit sich. Somit können Anwender auf einfache Weise ältere Zustände des Betriebssystems wieder herstellen. Mit dem yum-plugin-fs-snapshot-Plugin ist das System zum Beispiel in der Lage, einen Schnappschuss vor einer Operation des Paketverwaltungs-Tools durchzuführen. Sollte etwas schief gehen, lässt sich das System auf den Zustand davor zurückrollen. Der Installer der Live-CD bietet allerdings noch keine Installation des Betriebssystems auf Btrfs an. Als Groupware ist Zarafa Open Source mit an Bord. Diese ist 100 Prozent frei und soll Microsoft Exchange Konkurrenz machen. Des Weiteren gibt es Verbesserungen bei der Virtualisierung mittels KVM. Weitere Informationen finden Sie auch in den Release-Notizen und der Funktions-Liste. Herunterladen können Sie das Betriebssystem aus dem Download-Bereich der Projektseite. Es stehen unter anderem Live-CDs mit den Geschmacksrichtungen GNOME und KDE für die Architekturen i686 und x86_64 zur Verfügung. (mje)