Der Kaufpreis eines PCs macht nur einen kleinen Teil seiner Gesamtkosten aus. Etwa 80 Prozent der gesamten Aufgaben für den Betrieb eines Client-Systems entfallen auf den Support und die Wartung des Computers, so die einhellige Meinung von Gartner und IDC. Laut Symatnec soll die Altiris Client Management Suite Aufwand und Kosten für das Administrieren dieser Rechner deutlich reduzieren.
Das Produktpaket bietet Tools, die auf ITIL basieren. Es wird eingesetzt, um Systeme über den gesamten IT-Lebenszyklus hinweg zu implementieren, zu verwalten, zu sichern und Fehler darauf zu beheben. Die Client Management Suite soll eine umfassende Übersicht über die Systeme eines Unternehmens geben, die zeigt, welche Systeme sich wo befinden und wie ihr Zustand ist (Inventarisierung). Dafür hat Symantec in diese Software Berichte-Tools implementiert, die proaktiv helfen sollen, Probleme zu erkennen und daraus entsprechende Maßnahmen abzuleiten.
Die Altiris Client Management Suite unterstützt alle gängigen Windows-, Mac- und Linux-Systeme. TecChannel hat die wichtigsten neun Funktionen der Altiris Client Management Suite 7 in einer Entwicklungsumgebung getestet.
Die neuen und wichtigen Funktionen im Überblick
Die aktuelle Version 7 der Altiris Client Mangement Suite hat Symantec mit zahlreichen neuen Funktionen ausgestattet. Dazu zählen:
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Intelligente Softwareverwaltung: Die neuen Softwarekatalog-Funktionen der Client Management Suite sollen die Softwarebereitstellung verbessern, indem individuelle Richtlinien erstellt werden. Diese sorgen für die Installation der richtigen Softwareversionen zusammen mit Aktualisierungen und Vorbedingungen.
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Integrierte Zusammenstellung von Lösungen: In der Altiris Client Management Suite hat der Hersteller die Produkte Symantec Ghost, Symantec pcAnywhere, Altiris Software Virtualization Solution, Wise Packaging Technology und Altiris Deployment Solution in einer Client-Systemverwaltungslösung integriert.
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Verbesserung bei den Reporting-Funktionen: Die Client Management Suite bietet erweiterte zentrale Verwaltungsmöglichkeiten und Informationen. So können jetzt Systeme aus Berichten heraus verwaltet werden. Alle definierten Aktionen für die Clients lassen sich in einer Kalenderansicht darstelllen. Darüber hinaus sind Administratoren jetzt in der Lage, aussagefähige und individuell gestaltete Übersichten, Anzeigen und Berichte zu erstellen.
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Erweiterte Verwaltung: Die Installation und Konfiguration der Client Management Suite ist gegenüber der Vorgängerversion schneller durchführbar. Die Suite soll flexibler und besser erweiterbar sein und unterstützt jetzt Serverhierarchien, Richtlinien und Datenreplizierung.
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Flexible Client-Verwaltung: Die Client Management Suite enthält alle Komponenten, die für ein IT Lifecycle Management der Client-Systeme eines Unternehmens erforderlich sind. Sie bauen auf einer einheitlichen Verwaltungsplattform auf und lassen sich erweitern. Es muss dafür keine zusätzliche Infrastruktur aufgebaut werden.
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Altiris Recovery Solution: Mit der Altiris Recovery Solution lassen sich Sicherung von Desktop- und Notebook-Computern über geplante Backups durchführen. Sie ermöglicht es, verloren gegangene Daten wiederherzustellen oder Systeme in einen vorherigen, funktionsfähigen Zustand zurückzusetzen. Die Sicherung kann automatisch ohne Eingriffe des Anwenders erfolgen. Darüber hinaus lässt sich durch die integrierte Daten-Deduplizierungs-Technologie der Bedarf an Bandbreite und Speicher beschränken.
Softwareverteilung im Test
Ein wichtige Funktion der Altiris Client Management Suite ist eine individuell steuerbare Softwareverteilung. Diese Option ist auf der Management Console unter dem Menüpunkt Action / Manged Software Delivery zu finden. Im ersten Schritt Select software resources bietet das Programm dem Anwender bestimmte Softwarepakete aus einem vorinstallierten Softwarekatalog an. Im nächsten Schritt Select destination erfolgt die Auswahl des Zielsystems. Hierbei bietet das Programm auch Regeln Apply to Computers an, um die Software nach definierten Vorgaben zu verteilen.
Unter dem nächsten Menüpunkt Schedule delivery legt der Administrator fest, zu welchem Zeitpunkt die Software auf den oder die Clients verteilt werden soll. Dabei stehen zeit- und ereignisgesteuerte Optionen zur Auswahl. Im letzten Schritt Specify dependencies and updates können noch Softwareabhängigkeiten definiert werden, sodass zum Beispiel Versionskonflikte oder Inkompatibilitäten zwischen bestimmten Programmen vermieden werden.
Nach dem Betätigen des Deliver-software-Buttons erfolgt die Softwareverteilung. Da wir in unserem Test eine sofortige Auslieferung gewünscht haben, hat das System diese Aufgabe auch entsprechend den Vorgaben problemlos erfüllt.
Erweitertes Patch Management in der Praxis
Um die Client-Systeme in Bezug auf die Software stets auf dem neuesten Stand zu halten, hat Symantec die Management Suite mit einem strukturierten Patch Management ausgestattet. In diese Funktion gelangt der Anwender über die Menüpunkte Home / Software / Patch Management. Die Übersichtsseite informiert den Administrator über den aktuellen Status seiner Client-Infrastruktur
Trotz der Komplexität der Funktion hat der Hersteller versucht, diese Option in puncto Handhabung sehr strukturiert zu gestalten, was ihm auch gelungen ist. So befindet sich auf der linken Fensterseite die Auflistung der Softwareanbieter wie Microsoft, Adobe, Red Hat Linux oder Suse Linux mit den entsprechenden Optionen Updates, Computers und Settings inklusive deren Unterkategorien. Im rechten Fensterbereich zeigt das Programm den aktuellen Status der einzelnen Kategorien in Textform oder grafisch an. Ausgestattet mit entsprechenden Filterfunktionen kann der Anwender auch detailliert und schnell nach bestimmter Software suchen.
Wir haben mithilfe der Altiris-Patch-Mangement-Funktion ein aktuelles Microsoft-Update auf unseren Client-Testrechner aufgespielt. Das gelang uns einwandfrei. Allerdings zeigte dieser Test, dass ein gewisses Know-how beziehungsweise Detailkenntnisse des Programms von Vorteil sind. Die Software bietet zwar viele und umfangreiche Optionen, diese gehen aber zulasten der Benutzerführung.
Remote Control von Client-Systemen
Ein zentraler Schwerpunkt der Altiris-Suite ist das Remote Management der Clients. Dafür bietet das Programm umfangreiche Remote-Optionen an. Der Anwender kann zwischen zwei Remote-Modi wählen, dem Real Time Management und dem Remote Control. Beide Funktionen sind über die Menüpunkte Actions / Remote Management und Real-Time Management oder Remote Control zugänglich.
Im Real-Time Management Portal definiert der Anwender einen Client, über den er mehr Detailinformationen erhalten will. In unserem Test haben wir den XPPro-Client ausgewählt. Nach dem Betätigen des Connect-Knopfes listet das Programm im RESOURCE-MANAGER-Fenster alle Details des Client-Rechners übersichtlich auf. Im linken Bereich des Fensters Right-click actions kann der User dann direkt Funktionen wie Computername oder Netzwerkeinstellungen des Client-Systems aufrufen und diese über die Konsole von der Ferne aus ändern. In unserem Test gelang zum Beispiel die Änderung der Netzwerkparameter problemlos.
Eine weitere Möglichkeit, ein Client System aus der Ferne zu bedienen beziehungsweise zu steuern, bietet das Remote Control. Hierbei nutzt die Altiris-Suite die integrierte hauseigene Remote-Software pcAnywhere. Nach Eingabe des Client-Namens und Betätigung des Connect-Knopfes öffnet sich ein Fenster mit der Login-Aufforderung für das Client-System. Stimmt der Login, befindet sich der Anwender direkt auf dem Desktop des Remote-PCs und kann in gewohnter Manier – so, als ob der Anwender direkt vor dem Client-System sitzen würde – den Computer steuern. Diese Option funktionierte in unserem Test flüssig und ohne Störungen.
Testumgebung
Als Testsystem verwenden wir einen Desktop-PC mit einer Intel Quad-Core CPU des Typs Q9450 mit einer Taktfrequenz von 2,67 GHz inklusive 8 GByte Hauptspeicher. Auf diesem System haben wir zu Testzwecken eine kleine virtuelle IT-Infrastruktur nachgebildet.
Als Basis diente die Workstation 7 von VMware. Mithilfe dieser Virtualisierungslösung erstellten wir eine Arbeitsumgebung, bestehend aus einem Domain Controller und einem Notification Server als zentraler Steuereinheit, die beide mit Windows Server 2003 Enterprise liefen. Darüber hinaus diente ein virtueller Client mit Windows-XP-Betriebssystem als Rechner für diverse Tests.
Fazit und Produktdaten
Die getesteten Funktionen der Altiris Client Management Suite 7 von Symantec funktionierten einwandfrei. Sie bieten dem Administrator eine umfangreiche Übersicht über die installierten Client-Systeme im Unternehmen und zeigen ihm, wo sich welche Systeme befinden und wie ihr Zustand ist.
Darüber hinaus ist es mit der Management-Suite sehr einfach und zeitsparend, Software auf die Client zu verteilen. Auch die erweiterten Remote-Funktionen unterstützen und entlasten den Anwender bei seiner täglichen Arbeit. Ein große Hilfe sind die individuell anpassbaren Berichts-Tools. Sie geben wichtige Hinwiese auf mögliche IT-Probleme im Unternehmen und ermöglichen es, direkt aus den erzeugten Berichten heraus Maßnahmen gegen drohende IT-Ausfälle zu ergreifen.
Ein Manko der Altiris Client Management Suite ist allerdings die Vielfalt beziehungsweise der Umfang und die Komplexität der Software. Zwar sind alle Funktionen für den Administrator nützlich und hilfreich, aber ohne Einarbeitungszeit oder eine ausgiebige Schulung ist die Management Suite nicht auf Anhieb ganzheitlich bedienbar.
Produkt: |
Altiris Client Management Suite |
Hersteller: |
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Version: |
7.0.7270 |
Download Link: |
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Sprache: |
englisch |
Preis: |
kostenlos (30-Tage-Trail-Version), kostenpflichtig zirka 89 Euro pro PC inklusive Basis-Maintanance, Preis abhängig von der Funktionalität und Anzahl der Lizenzen |
System: |
ab Windows Server 2003 Client-Agenten für Windows XP SP2 x64/x86, Windows 2000 Workstation SP4 und Roll-ups, Windows Vista, Windows Server 2008, Red Hat Enterprise Linux, SUSE Linux Enterprise Desktop, Mac OS X, Mac OS X Server |
(hal)