Produktdaten: Samsung adressiert mit seiner SpinPoint-EcoGreen-Serie Anwender, die besonders leise und stromsparend ausgelegte Festplatten wollen. Das Einsatzgebiet sind kompakte Business- und Heim-PCs mit möglichst geringem Lärmpegel durch Festplatten und Lüfter sowie auch NAS-Geräte oder Festplatten-basierende Receiver.
Bei der neuen EcoGreen F4 verbaut Samsung erstmals Magnetscheiben mit einer von 500 auf 667 GByte gesteigerten Speicherkapazität. Im Topmodell HD204UI mit 2 TByte Speicherplatz sind somit nur drei Scheiben notwendig. Wie von den EcoGreen-Festplatten gewohnt, lässt Samsung die Platter mit 5400 U/min rotieren. Beim Datenpuffer kann die SpinPoint EcoGreen F4 HD204UI auf 32 MByte zurückgreifen. Bei der Schnittstelle setzt Samsung mit SATA II auf bewährte Kost.
Samsungs Spint Point F4 HD204UI nutzt intern bereits die neue Technologie Advanced Format (AF). Mit AF sind bei künftigen Festplatten höhere Datendichten möglich. Dabei nutzt AF eine Sektorgröße von 4 KByte, statt den bisherigen 512 Byte. Insbesondere Windows XP hat mit den 4-KByte-Sektoren noch diverse Probleme, während Windows Vista und Windows 7 die neue Sektorgröße automatisch unterstützen. Samsung stattet die HD204UI deshalb mit der 4 KByte Sektorgröße und einer 512-Byte-Sektor-Emulation aus. Das Host-System sieht die Festplatte somit mit der üblichen 512-Byte-Sektorgröße. Die Emulation verhindert zwar Probleme mit Windows XP und diversen RAID-Konfigurationen, allerdings kann die Emulation auch Performance kosten.
Zu welchen Problemen die 512-Byte-Emulation führen kann, beschreibt Seagate in seinem Technology Paper. Ausführliche Informationen über Advanced Format finden Sie in unserem Artikel Neue Technik, neue Probleme - Festplatten mit Advanced Format.
Samsung gibt bei der SpinPoint EcoGreen F4 HD204UI im Leerlauf einen Energiebedarf von 5,1 Watt an. Beim Lese-/Schreibbetrieb erhöht sich der Energiebedarf auf 6,3 Watt. Damit gibt sich die HD204UI für eine 2-TByte-Festplatte zwar genügsam, Western Digital spezifiziert die konkurrierende Caviar Green WD20EARS 3,7 (Leerlauf) und 6,0 Watt nochmals etwas sparsamer.
Benchmarks
Geschwindigkeit: Samsungs SpinPoint EcoGreen F4 HD204UI liefert eine maximale sequenzielle Transferrate von 137 MByte/s - ein sehr guter Wert bei einer Drehzahl von 5400 U/min. Selbst die 7200er Topmodelle erreichen mit gut 140 MByte/s nur einen geringfügig höheren Wert. Bei der Kopfpositionierung geht die Festplatte allerdings sehr gemächlich zur Sache.
Bei den Praxistests im typischen Lesebetrieb von Dateien unterschiedlicher Größe liegt die HD204UI auf einem Level mit der Konkurrenz Caviar Green von Western Digital. Eine enttäuschende Leistung liefert das Laufwerk allerdings beim Schreiben von Dateien. Während eine SpinPoint EcoGreen F2 sehr gute 66,5 MBytes/s liefert, schafft die neue EcoGreen F4 nur 49,6 MByte/s - bei unveränderter Cache-Größe von 32 MByte. Hier scheint sich bei der F4 die Sektor-Emulation negativ auf die Schreibleistung auszuwirken. Auch beim Kopieren liegt die HD204UI mit 46,3 MByte/s wieder hinter dem Vorgängermodell EcoGreen F2 HD103SI. Immerhin muss sich die SpinPoint F4 HD203UI nicht hinter der Konkurrenz von Western Digital verstecken.
Fazit & technische Daten
Die Samsung SpinPoint EcoGreen F4 HD204UI überzeugt im Test durch sehr hohe sequenzielle Transferraten und dem leisen Betrieb. Bei den Praxistests enttäuscht das 2-TByte-Modell allerdings im Vergleich zur älteren SpinPoint EcoGreen F2. Jedoch liegt die HD204UI leistungsmäßig meist auf dem Niveau der konkurrierenden Western Digital Caviar Green WD20EARS.
Deutlich punkten kann die Samsung SpinPoint EcoGreen F4 HD204UI wieder mit dem Preis. Online-Händlern listen das 2-TByte-Modell für nur zirka 85 Euro (Stand: 06.10.10). (cvi)
Produkt |
SpinPoint EcoGreen F4 HD204UI |
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Hersteller |
|
Schnittstelle |
SATA 300 |
Drehzahl |
5400 U/min |
Cache |
32 MByte |
Kapazität |
2 TByte |
Preis (Stand: 06.10.10) |
85 Euro |
Testplattform
Als Testplattform für die 3,5-Zoll-Festplatten dient uns ein Gigabyte 890GPA-UD3H mit AMD-Chipsatz 890GX. Das Socket-AM3-Mainboard statten wir mit einem Phenom II X4 910e aus. Die Quad-Core-CPU arbeitet mit einer Taktfrequenz von 2,6 GHz und ist mit einer maximalen Verlustleistung von 65 Watt besonders stromsparend. Dem Prozessor stehen 4 GByte DDR3-1333-DIMMs als Arbeitsspeicher zur Verfügung.
Die Ansteuerung der Festplatten übernimmt AMDs Chipsatz 890GX, der sechs SATA-3.0-Schnittstellen zur Verfügung stellt. Damit sind theoretische Transferraten von 600 MByte/s über das Interface möglich.
Als Systemlaufwerk setzen wir die 500-GByte-Festplatte Samsung SpinPoint F3 HD502HJ ein. Die SATA-II-Festplatte beherbergt das Betriebssystem Windows 7 Professional in der 32-Bit-Ausführung.
Testszenarien
Die Leistungsfähigkeit einer Festplatte bewerten wir anhand von verschiedenen Tests. Wir unterscheiden zwei Kategorien: Der Lowlevel-Benchmark tecBench lotet die maximale Leistungsfähigkeit der Festplatten mit möglichst wenig Betriebssystem-Overhead ohne Cache aus. Damit lassen sich die Angaben in den Datenblättern der Hersteller überprüfen. Um die Performance der Laufwerke in der Praxis zu untersuchen, führen wir mit unserem Applikationsbenchmark tecMark Schreib-, Lese- und Kopiertests unter realen Bedingungen durch. Zusätzlich verwenden wir die HDD-Tests der PC Mark Vantage Benchmark-Suite.
tecBench: Hardwarenaher Lowlevel-Benchmark, der die Leistung einer Festplatte weit gehend unabhängig von betriebssystemseitigen Optimierungen (z.B. Caching) und Betriebssystemoverhead (z.B. NTFS-Filesystem) beurteilt. Der Benchmark nutzt die unter Windows verfügbaren Festplatten-Devices ("\\\\.\\PhysicalDrive0", etc.) im ungepufferten Betriebsmodus ("FILE_FLAG_NO_BUFFERING" im Aufruf von CreateFile(), um möglichst nah am Festplattentreiber und damit hardwarenah zu messen.
Der Zugriffstest besteht aus einer Folge von SetFilePointer()-Aufrufen mit pseudozufällig generiertem Offsetparameter. Um sicherzustellen, dass nach jedem dieser Aufrufe auch wirklich eine physikalische Positionierung der Schreib-/Leseköpfe erfolgt, ruft der Benchmark nach jedem SetFilePointer() die ReadFile()-Funktion auf, um durch das Lesen eine physikalische Positionierung zu erzwingen.
Der Schreib- und Lesetest bedient sich der WriteFile()-, respektive ReadFile()-Funktion, um Sequenzen von Sektoren an verschiedenen Stellen der Festplatte zu schreiben beziehungsweise zu lesen. Die Positionierung der Schreib-/Leseköpfe erfolgt wiederum mit SetFilePointer().
tecMark: Der Lese- und Schreibtest von tecMark wird durch die Funktionen ReadFile() und WriteFile() realisiert. Der Benchmark erzeugt dabei Dateien und liest/schreibt eine konfigurierbare Menge von Daten in diese beziehungsweise aus diesen Dateien. Um das typische Verhalten von Applikationen zu berücksichtigen, die nur in den seltensten Fällen größere Datenblöcke lesen oder schreiben, erfolgt der Datentransfer in Blöcken der Größe 8 KByte. Der Kopiertest von tecMark nutzt die Betriebssystemfunktion CopyFile().
PC Mark Vantage: Die HDD-Suite von PC Mark Vantage simuliert den typischen Alltagseinsatz einer Festplatte. Durch die Nachbildung der Dateioperationen wird der Durchsatz beim Start von Windows Vista simuliert. Außerdem überprüft PC Mark Vantage den möglichen Durchsatz beim Einsatz von Windows Defender sowie beim Windows Movie Maker.