Remote Management und Collaboration

Test: TeamViewer 7 Premium

09.12.2011 von Bernhard Haluschak
Die Remote-Management- und Meeting-Software wurde in der Version 7 um neue Funktionen erweitert. Neben mehr Performance bietet das Tool jetzt auch planbare und spontane Meetings mit bis zu 25 Teilnehmern an. Wir haben die Software TeamViewer 7 Premium getestet.

Wenn der Computer im Büro den Dienst nicht so verrichtet, wie der Anwender das will, ist oft guter Rat teuer. Auch der Griff zum Telefon führt nicht immer zum gewünschten Erfolg, da die Erklärungen des Supports oft komplex und unverständlich sind. Um aus diesem Dilemma zu kommen bieten viele Hersteller sogenannte Remote Management-Programme an. Diese sind in der Lage direkt via Fernwartung auf den fehlerhaften PC zu zugreifen. Wir haben für einen Test, den neun TeamViewer 7 in der Premium in der Praxis getestet.

Mit dieser Fernsupport-Software kann man via Internet direkt auf fremde Windows-oder Mac-Rechner zugreifen. Die Verbindung ist verschlüsselt und wird nur auf Aufforderung aufgebaut. Es soll sich von beiden Seiten sehr einfach bequem wieder trennen lassen und die Bedienung soll völlig unproblematisch sein.

TeamVierwer verspricht das Anwender mit der Software von unterwegs auf Ihren PC im Büro oder Zuhause zugreifen können. Darüber hinaus kann der Support PCs oder Server ihrer Kunden auch außerhalb der Geschäftszeiten fernwarten. Und dies, ohne das er sich über Firewalls, IP-Adressen oder NAT Gedanken machen muss. Zusätzlich bietet TeamViewer auch die Möglichkeit den Bildschirm per Internet mit bis zu 25 anderen Personen zu teilen, um Präsentationen vorzuführen oder um gemeinsam an Dokumenten zu arbeiten.

Für den privaten Gebrauch ist TeamViewer kostenlos. Der Business-Kunde muss für das Programm mit erweiterter Funktionalität in der Premium-Version 998 Euro und in der Business Version 499 Euro bezahlen.

Installation und Bedienung

Das etwa 4,7 MByte große Programm lässt sich problemlos mittels eines Assistenten auf einem Rechner nach Windows-Art installieren. Darüber hinaus bietet der Hersteller auch eine installationsfreie Version an. Das kostenlose Basisprogramm ist ausschließlich für die private Nutzung vorgesehen. Die kostenpflichtigen Programmversionen bieten eine erweiterte Funktionalität und sind für die kommerzielle Nutzung gedacht.

Steuerzentrale: Mit TeamViewer lassen sich PCs und Server einfach aus der Ferne steuern.

Nach dem Start des Tools auf dem Host- sowie auf dem Steuer-System wird eine neunstellige ID-Nummer inklusive vierstelliges Kennwort generiert. Für einen Remote-Zugriff auf den Host müssen diese Parameter dem Anwender am Steuerrechner mitgeteilt werden.

Dies kann telefonisch oder per TeamVierwer-E-Mail-Einladung erfolgen. Nach Eingabe der ID des Host-Partners wird eine Remote-Video-Session initiiert und der User an der Remote-Console kann den Host-Rechner steuern. Das Programm bietet zahlreiche Optionen aus den Kategorien Fernwartung, Präsentation, Sicherheit, Partnerliste oder individuelle Einladung an, um es individuell an die Bedürfnisse des Anwenders anzupassen.

Alles im Überblick: Die Teilnehmer inklusive der Präsentationsoberfläche.

Die Programmoberfläche von TeamViewer 7 besteht nun aus vielen einzelnen Widgets, die sich beliebig auf dem Desktop platzieren lassen. So können Sie beispielsweise das Widget, das das Video Ihres Gesprächspartners zeigt, in die Mitte des Desktops ziehen oder die Applikationsauswahl in den Mittelpunkt rücken. Mit Letzterer legt der Präsentierende fest, welche Anwendungen auf dem Rechner des Präsentierenden der Zuschauer sehen darf und welche nicht. Der Bildschirm-Hintergrund des Präsentierenden ist übrigens standardmäßig ausgeblendet - das dürfte so manches peinliche Versehen ersparen.

Details zum Fernzugriff per TeamViewer

Das Programm TeamViewer 7 in der Premium-Version kann - wenn gewünscht - ohne Installation auf jeden Windows- oder Mac-OS-Rechner im Internet zugreifen, vorausgesetzt die Gegenstelle gibt den Zugang mit Hilfe des TeamViewer-Tools frei. Die über TeamViewer verbundenen Computer werden jeweils über eine weltweit eindeutige ID identifiziert. Diese ID generiert TeamVierwer beim ersten Start des Programms auf Basis der Rechner-Hardware automatisch und ändert sich später nicht mehr.

TeamViewer 7: Mit der Remote Management-Software kann der Anwender die volle grafische Desktop-Kontrolle über ein entferntes System erhalten.

Zusätzlich wird ein Kennwort benötigt. TeamViewer baut mittels der TeamViwer-Master-Server eine Direktverbindung wahlweise über UDP oder TCP zwischen den Rechnern auf und das nahezu unabhängig von Standard-Gateways, NAT und Firewalls. Dies gelang in unserem Test auch einwandfrei allerdings hängt dasFlüssige Arbeiten per Remote ganz stark von der Netzwerkqualität ab. Alle anderen Verbindungen werden über das Router-Netzwerk via TCP oder http-Tunneling geleitet.

Datentransfers

Neben einer komfortablen grafischen Fernsteuerung stellt TeamViewer auch eine Datentransferfunktion zwischen den Rechner-Systemen zur Verfügung. Nach der Aktivierung der Funktion erschein ein zweigeteiltes Fenster mit den entsprechenden Laufwerken des Host - und des Remote-Rechners. Hat der Anwender die entsprechende Datei ausgewählt muss er diese mittels der Senden oder Empfangen-Taste auf den Weg bringen, was in unserem Test auch einwandfrei und recht flott gelang. Darüber hinaus lassen sich die Dateien und Ordner jetzt auch bequem per Drag-&-Drop-Funktion vom der Quelle zum Ziel und umgekehrt verschieben beziehungsweise kopieren.

Ebenfalls neu ist die Nutzung einer Dateibox währen einer Konferenz / Meeting. So kann der Konferenzleiter während der Präsentation per Drag & Drop den Teilnehmern Dateien per Dateibox zur Verfügung stellen, die diese dann aus der Dateibox direkt. entnehmen können.

Auf dem Weg: Der Datentransfer von einem Rechner zum anderen lässt sich einfach initiieren und ist zudem recht flott.

Zusätzlich lassen sich Präsentationen von Bildschirminhalten zwischen den Anwendern durchführen. Die Arbeitsrichtung beziehungsweise "Blickrichtung" kann jederzeit während einer Remote-Session umgeschaltet werden, so dass beide Teilnehmer wechselseitig die Desktop-Steuerung übernehmen können. Darüber hinaus bietet TeamViewer als weiteres Feature eine echte VPN-Kanal-Verbindung. Somit kann der Anwender die Remote-Rechner nicht nur steuern sondern zu einem Teil seines Netzwerkes machen. Der gesamte Datenverkehr erfolgt zur Sicherheit verschlüsselt und basiert auf einem 1024 Bit RSA Private/Public Key Exchange und 256 Bit AES Sitzungsverschlüsselung.

Video, VoIP und Präsentation

Die wesentliche Neuerung von TeamViewer 7 gegenüber Teamviewer 5 ist die Audio- und Videoübertragung zwischen 25 Anwendern. Dabei unterstütz das Programm viele gängige Webcams. Im unserem Test erkannte die Software die QuickCam Pro 9000 von Logitech problemlos und die gestartete Video-Konferenz über eine 100 Mbit-Netzwerkleitung funktionierte einwandfrei ohne zu ruckeln.

Im Bilde: TeamViewer ermöglicht neben VoIP auch eine direkte Video-Kommunikation zwischen den Teilnehmern.

Parallel zur Fernwartungssitzung können sich die Anwender per VoIP unterhalten. Bisher mussten die Teilnehmer für ein persönliches Gespräch zum klassischen Telefonhörer greifen. Mit der VoIP-Integration wird Teamviewer zu einer Software für Webkonferenzen und Online-Meetings. Dabei kann die neue Version jetzt zu spontanen Meetings einladen. Auch planbare Meetings, die im Outlook automatisch hinterlegt werden, können jetzt realisiert werden. Die Sprachqualität ist dabei als gut zu bewerten und die Performance hat sich gegen über der Vorgängerversion deutlich gesteigert. Selbst bei einer DSL-2000-Verbindung konnten wir eine störungsfreie Präsentation mit drei Teilnehmen durchführen, was uns bei der Vorgängerversion nicht ganz gelang.

Klassische Telefonkonferenzen sind aber auch möglich. Wichtig für Präsentationen: Der Präsentierende sieht immer, was seine Zuschauer sehen - dank des so genannten Rückmonitors.

Die Premium-Version von TeamViewer 7 enthält den neuen TeamViewer Manager 7. Er lässt sich mit der Partnerliste in TeamViewer und dem TeamViewer Web Connector synchronisieren. Mit ihm kann der Anwender die Kundendaten unterwegs und im Büro sehr einfach verwalten.

Fazit

TeamViewer 7 Premium stellt dem Anwender schnelle und komfortable Funktionen zur Verfügung, um entfernte Computer-Systeme fernzusteuern. In unserem Test konnten wir den Remote-Computer in einer Fernwartungssitzung nahezu verzögerungsfrei steuern und das trotz eingeschränkter Netzwerkbandbreite (DSL 2000).

Zu den besondern Features von TeamViewer zählten die Optionen Datenübertragung, VoIP und die Möglichkeit ein direktes Meeting mit Remote-Teilnehmer per Video zu führen. Auch hier gab es keinen Grund zur Kritik. Die Bedienung der Software ist einfach und setzt keine speziellen IT-Kenntnisse voraus.

Den TeamViewer 7 gibt es mehreren Versionen mit unterschiedlichem Funktionsumfang. Für Privatnutzer ist die Software kostenlos. Auch an mobile Nutzer hat der Hersteller gedacht und stellt Apps für Apple iPhone/iPad und Android-Geräte zur Verfügung. Die Software ist für Business-Anwender als auch für Privatnutzer empfehlenswert. (hal)

TeamViewer 7 Premium

Version:

7.0.12189

Hersteller:

TeamViewer GmbH

Download Link:

TeamViewer 7 Download

Sprache:

deutsch und andere

Preis:

Business-Version: 499 Euro, Premium-Version: 998 Euro und Corporate-Version: 1890 Euro, kostenlose Free-Version für Privatnutzung

System:

Windows, Mac, Linux

Alternativen:

Radmin, pcAnywhere, RealVNC