Die schnellsten IDE-Festplatten erreichen gerade mal etwas über 45 MByte/s maximale sequenzielle Datentransferrate. Selbst eine Ultra-ATA/66-Schnittstelle sollte also noch für die volle Performance aktueller Drives ausreichen.
Warum also ein neues Interface? Ultra-ATA/133-Initiator Maxtor geht bei den Festplatten von einer jährlichen Performancesteigerung von 40 Prozent aus, wobei nach unseren Festplatten-Tests 20 Prozent realistischer sind. Durch den Befehls-Overhead und Statusinformationen kann die volle Bandbreite der Schnittstelle aber nicht genutzt werden. Das Ultra-ATA/100-Interface erlaubt nach unseren Messungen Burst-Transferraten von maximal 85 MByte/s. Maxtor behauptet gar, nur 62 Prozent der theoretischen Schnittstellengeschwindigkeit, also 62 MByte/s, sind voll nutzbar. Künftige Ultra-ATA-Festplatten mit sequenziellen Datentransferraten von 62 MByte/s oder mehr sollen dann bereits gebremst werden.
Mit Ultra-ATA/133 will Maxtor dem bereits jetzt entgegnen. Ob das neue Interface aber eine ähnliche Verbreitung findet wie seine Vorgänger wird, bleibt fraglich. Denn mit Serial-ATA steht der dedizierte Nachfolger der parallelen IDE-Festplattenschnittestelle bereits in den Startlöchern.
Wir haben die Herstellermeinungen zu Ultra-ATA/133 eingefangen. Bleibt Ultra-ATA/133 ein Alleingang von Maxtor? Außerdem haben wir getestet, ob sich durch Ultra-ATA/133 auch jetzt schon Vorteile für den Anwender ergeben und wo es Probleme gibt.
Spezifikation
Maxtors Schritt von Ultra-ATA/100 auf Ultra-ATA/133 ist technologisch wenig spektakulär. Bei den Spezifikationen haben sich im Wesentlichen nur die Timings verändert. Sowohl die Datenbreite von 16 Bit als auch der 40-polige Stecker sind identisch mit den bisherigen ATA-Standards. Das T13-Komitee arbeitet derzeit an der Aufnahme von Ultra-ATA/133 in die offiziellen ATA/ATAPI-Spezifikationen.
Die höhere Datentransferrate von 133 MByte/s (bei Rechnung mit Basis 1024 sind es 127,2 MByte/s) wird bei Ultra-ATA/133 durch eine Verkürzung der Zykluszeit von 40 (ATA/100) auf 30 ns erreicht. Innerhalb dieser Zeitspanne überträgt die Schnittstelle im Burstmodus mit der steigenden und fallenden Taktflanke ihre Daten. Dieses DDR-Verfahren kommt bereits seit Ultra-ATA/66 zum Einsatz.
Modus | Transferrate | Zykluszeit | Kabel |
---|---|---|---|
Die Transferraten basieren auf der Rechnung mit Basis 1000 | |||
ATA/133 | 133 MByte/s | 30 ns | 80-adrig |
ATA/100 | 100 MByte/s | 40 ns | 80-adrig |
ATA/66 | 66 MByte/s | 60 ns | 80-adrig |
ATA/33 | 33 MByte/s | 120 ns | 40-adrig |
Für den Ultra-ATA/133-Betrieb ist - wie schon bei Ultra-ATA/66 und /100 - ein 80-adriges Flachbandkabel notwendig. Jeder Signal- und Datenleitung ist hier eine eigene Masseleitung zugeordnet. Das ist erforderlich, um bei den hohen Frequenzen das Übersprechen zwischen den Signalleitungen zu reduzieren. Beim Anschluss eines 40-adrigen IDE-Kabels schaltet die Schnittstelle automatisch in den langsameren Ultra-ATA/33-Betrieb.
Kompatibilität
Maxtor hat bei der Entwicklung der Spezifikationen für Ultra-ATA/133 auf die volle Abwärtskompatibilität zu älteren ATA-Standards geachtet. Der Betrieb von IDE-Laufwerken, die nur PIO-Mode 0 beherrschen, ist somit am Ultra-ATA/133-Interface genauso möglich. Eine sieben Jahre alte Quantum ProDrive LPS mit 52 MByte Kapazität arbeitete im Test beispielsweise an einem Ultra-ATA/133-Controller ohne Schwierigkeiten. Problemlos ist auch der Betrieb von Ultra-ATA/133-PCI-Controllern in alten Mainboards. Unsere Tests offenbarten hier keine Inkompatibilitäten.
Ultra-ATA/133-Festplatten laufen durch ihre Abwärtskompatibilität aber auch problemlos an Ultra-ATA/100, ATA/66- und ATA/33-Schnittstellen. Die Laufwerke passen ihre Interface-Geschwindigkeit automatisch den langsameren Schnittstellen an.
Beim Master/Slave-Betrieb einer Ultra-ATA/133-Festplatte mit einem Ultra-ATA/33- oder 66-Laufwerk an einem IDE-Kanal können beide jeweils mit ihrem höchsten Übertragungsmodus arbeiten. Im Test traten hierbei keine Schwierigkeiten auf.
Ultra-ATA/133-Festplatten laufen mit den bisherigen 80-adrigen IDE-Flachbandkabel. Laut Maxtor sind keine neuen Kabel mit besseren Abschirmeigenschaften für den stabilen Ultra-ATA/133-Betrieb notwendig. Wer an die Schnittstelle ein 40-adriges Flachbandkabel steckt, zwingt damit die Laufwerke automatisch in den Ultra-ATA/33-Betriebsmodus. Beiden Kabeltypen gemein ist dagegen der 40-polige Stecker.
Maxtor DiamondMax D540X
Von Maxtor kommen mit der DiamondMax D540X und D740X die ersten lieferbaren Festplatten mit Ultra-ATA/133-Schnittstelle.
Die DiamondMax D540X dreht mit 5400 U/min und ist mit 120 und 160 GByte Kapazität zu haben. Maxtor verwendet bei dem Laufwerken 40 GByte große Plattern. Dem Ultra-ATA/133-Interface steht ein 2048 KByte großer Datenpuffer zur Seite.
Als Ultra-ATA/100-Version bietet Maxtor die DiamondMax D540X ebenfalls an. Die Kapazitäten beschränken sich dann aber auf 20, 40, 60 und 80 GByte. Erfreulicherweise ist bei den Ultra-ATA/133-Versionen kein Obolus für das neue Interface zu zahlen.
Um das 160-GByte-Modell mit der vollen Kapazität zu adressieren, sind Controller mit einer 48-Bit-Adressierung notwendig. Nach den ATA-Spezifikationen sind maximal 128 GByte über den bisher üblichen 28 Bit breiten Adressraum ansprechbar. Maxtor erweitert den Adressraum auf 48 Bit. Die 48-Bit-Adressierung wird derzeit vom T13-Komitee in die ATA/ATAPI-6-Spezifikationen aufgenommen. Damit sind dann bis zu 128 Petabyte ansprechbar. Im BIOS der Ultra-ATA/133-Controller ist die 48-Bit-Adressierung bereits integriert. Den Problemen, die es mit den großen Festplatten aber noch gibt, haben wir einen eigenen Artikel gewidmet.
Bei den Benchmarks liefert die DiamondMax D540X mit einer maximalen sequenziellen Datentransferrate von 35,3 MByte/s ein gutes Ergebnis für eine 5400er-Platte. Auch im Praxistest bietet das Laufwerk eine überzeugende Leistung.
Schnittstelle | Ultra-ATA/133 |
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Drehzahl | 5400 U/min |
Cache | 2048 KByte |
Platterkapazität | 40 GByte |
Verfügbare Kapazitäten | 120 / 160 GByte |
Preis | 300 / 380 Euro |
Maxtor DiamondMax D740X
Maxtors zweite Ultra-ATA/133-Serie ist die DiamondMax D740X. Die Festplatten zählen zu Maxtors High-Performance-Klasse und arbeiten entsprechend mit 7200 U/min. Die Magnetscheiben fassen wie bei der DiamondMax D540X 40 GByte. Der Hersteller bietet die Laufwerke als 1- und 2-Plattern-Version mit den Kapazitäten 20, 40, 60 und 80 GByte an. Die Ultra-ATA/133-Schnittstelle kann bei der DiamondMax D740X auf einen 2048 KByte großen Datenpuffer zurückgreifen.
Bei den Lowlevel-Benchmarks erreicht die DiamondMax D740X eine maximale sequenzielle Datentransferrate von 40,3 MByte/s - ein Topwert. Eine gute Note heimst die Festplatte auch bei den Praxistests ein. Neben dem Cache machen sich hier die flinken Zugriffszeiten von nur 6,99 ms innerhalb der ersten 500 MByte bemerkbar.
Schnittstelle | Ultra-ATA/133 |
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Drehzahl | 7200 U/min |
Cache | 2048 KByte |
Platterkapazität | 40 GByte |
Verfügbare Kapazitäten | 20 / 40 / 60 / 80 GByte |
Preis | 110 / 130 / 170 / 200 Euro |
ATA/133-Controller
Die ersten Mainboard-Chipsätze mit Ultra-ATA /133-Support kommen von VIA: Für den KT266A und P4X266A verwendet VIA die Southbridge VT8233A. Die Southbridge VT8233 (ohne A) bietet nur Ultra-ATA/100-Unterstützung.
Von den anderen Chipsatz-Herstellern haben auch ALi und SiS Unterstützung für Ultra-ATA/133 angekündigt. Deren erste Chipsätze stehen kurz vor der Markteinführung. Intel sieht von Ultra-ATA/133 ab und will bis Ende 2002 auf Serial-ATA umschwenken.
Wer kein neues Mainboard kaufen will, kann eine Ultra-ATA/133-Controller-Karte einsetzen. Die PCI-Karten erweitern die beiden IDE-Ports auf dem Mainboard um zwei unabhängige Zusatzkanäle.
Zum Test standen uns Ultra-ATA/133-PCI-Controller von ACARD, HighPoint und Promise zur Verfügung. Maxtor bietet den Promise Ultra133 TX2 auch als Bundle-Version mit der 160-GByte-Festplatte DiamondMax D540X an.
Während der Promise Ultra133 TX2 und ACARD AEC-6280 nur zwei normale IDE-Kanäle bieten, können der HighPoint RocketRAID 133 und ACARD AEC-6880 mit RAID-Funktionen aufwarten. Im BIOS der Controller lassen sich die angeschlossenen Festplatten wahlweise zu einem RAID-0 (Stripeset) oder RAID-1 (Spiegelung) zusammenschließen. Besonders beim RAID-0 macht die Transferrate von 133 MByte/s Sinn. Schon zwei Maxtor DiamondMax D740X kommen inklusive Overhead an die Grenze von Ultra-ATA/100. Insgesamt lassen sich mit den Controllern bis zu vier Festplatten zu einem RAID verbinden.
Für einen Ultra-ATA/133-PCI-Controller, wie dem Promise Ultra133 TX2, sind bei Alternate zirka 80 Euro fällig. Die ATA/100-Version gibt es dagegen schon für die Hälfte. Teuer wird es bei den RAID-Controllern: HighPoints RocketRAID 133 steht beispielsweise mit 129 Euro in den Preislisten. Für ATA/100-RAIDs gibt es auch erst ab zirka 110 Euro.
Benchmarks: Transferraten
Bei unseren bisherigen Tests von Ultra-ATA/100-Festplatten wurden maximale Schnittstellengeschwindigkeiten von zirka 87 MByte/s erreicht. Bei den Burst-Tests transferiert die Festplatte ihre Daten aus dem schnellen Datenpuffer.
Deutlich mehr ist von Ultra-ATA/100 auch nicht zu erwarten. Zum einen beträgt der theoretische Maximalwert 95,4 MByte/s, da die werbewirksame 100er Angabe mit Basis 1000 arbeitet und daher Millionen Bytes angibt und nicht MByte auf Basis 1024. Zum anderen werden neben den Daten auch Befehle und Statusinformationen übertragen, die Bandbreite belegen.
Ultra-ATA/133 ermöglicht bei Rechnung mit Basis 1024 eine theoretische Schnittstellengeschwindigkeit von 127,2 MByte/s. Die Ultra-ATA/133-Festplatte Maxtor DiamondMax D740X profitiert mit der gemessenen Burst-Rate von 117,4 MByte/s somit deutlich vom neuen Interface. Gegenüber dem Betrieb an einem Ultra-ATA/100-Controller macht die Burst-Rate einen Sprung von zirka 30 MByte/s. Dies entspricht ungefähr der Steigerung von ATA/100 auf ATA/133.
Allerdings erreichten wir den Topwert von 117,4 MByte/s nur mit dem Promise Ultra133 TX2. HighPoints RocketRaid 133 erlaubt dagegen nur Transferwerte von 101 MByte/s. Gegenüber einem Ultra-ATA/100-Controller sind dies nur magere 14 MByte/s mehr.
Controller | Burst-Datentransferrate [MByte/s] |
---|---|
Alle Werte wurden mit der Maxtor DiamondMax D740X ermittelt. | |
ACARD AEC-6820 | 104,5 |
HighPoint RocketRaid 133 | 100,5 |
Promise Ultra133 TX2 | 117,4 |
VIA VT8233A Southbridge | 106,3 |
Die sequenziellen Datentransferraten aktueller IDE-Festplatten liegen dagegen erst bei etwas über 40 MByte/s. Der eigentliche Lese-/Schreibvorgang auf die Magnetscheiben erfolgt somit noch weit langsamer, als die Schnittstelle es erlaubt. Rechnet man zu den maximalen sequenziellen Datentransferraten noch den Befehls-Overhead hinzu, dann kommen im Moment nur Ultra-ATA/66-Controller langsam an ihre Grenze.
Damit lässt sich schon rechnerisch beweisen, dass sich ein Ultra-ATA/133-Controller selbst beim Einsatz als RAID-0 nur beim Einsatz von mehr als zwei Platten lohnt.
Benchmarks: Praxiswerte
In der Praxis sollte sich die hohe Schnittstellengeschwindigkeit von Ultra-ATA/133 auswirken. Beim Lesen, Schreiben und Kopieren von Dateien spielt der Cache der Festplatte zum Puffern der Daten eine Rolle. Unser Benchmark tecMark liest, schreibt und kopiert unter Windows XP Dateien verschiedener Größe. Ideale Vorraussetzungen, um den Cache der Festplatte zu nutzen.
Die Ergebnisse enttäuschen allerdings: Gerade mal um 0,7 MByte/s geht das Lesen von Dateien im Ultra-ATA/133-Betrieb zügiger vonstatten. Das verschwindet fast schon im Schwankungsbereich des Benchmarks. Noch geringer ist der Vorteil von Ultra-ATA/133 beim Schreiben und Kopieren von Dateien. In der folgenden Tabelle sind alle Ergebnisse für Sie zusammengefasst. Wir haben die Maxtor DiamondMax D740X unter Windows XP mit dem Promise Ultra66, Ultra100 und Ultra133 TX2 getestet. Damit konnten wir die Auswirkungen der verschiedenen Schnittstellengeschwindigkeiten auf die Praxisleistung direkt überprüfen.
Controller | Lesen [MByte/s] | Schreiben [MByte/s] | Kopieren [MByte/s] |
---|---|---|---|
Alle Werte wurden mit der Maxtor DiamondMax D740X ermittelt. | |||
Promise Ultra133 TX2 | 28,2 | 14,9 | 16,1 |
Promise Ultra100 | 27,5 | 14,7 | 15,7 |
Promise Ultra66 | 26,4 | 14,4 | 15,5 |
Hersteller setzen auf Serial-ATA
Unsere Umfrage bei den Festplatten-Hersteller über die künftige Schnittstelle bei Desktop-Festplatten ergab eine deutliche Tendenz zugunsten von Serial-ATA:
Fujitsu
Fujitsu hat im August 2001 die Produktion von Desktop-Festplatten mit ATA -Schnittstelle eingestellt. Der Hersteller konzentriert sich auf SCSI-Drives für Server sowie Notebook-Festplatten. Dennoch zeigte Fujitsu auf der Comdex 2001 eine 3,5-Zoll-Festplatte mit Serial-ATA-Schnittstelle. Fujitsu plant die Serial-ATA-Technik für seine 2,5-Zoll-Festplatten ab Mitte 2002 einzuführen. Das Interface soll einen integrierten Stromanschluss enthalten.
IBM
Von IBM wird es keine Ultra-ATA/133-Festplatten geben. So kommt die ab Januar 2002 lieferbare Deskstar 120GXP weiterhin mit der Ultra-ATA/100-Schnittstelle. Bei darauffolgenden Produkten setzt die in der Serial ATA Working Group vertretende IBM auf Serial-ATA. Mit der breiten Verfügbarkeit rechnet der Hersteller aber nicht vor Ende 2002. Möglicherweise erhalten die ersten Serial-ATA-Drives zusätzlich noch das parallele Interface. Damit soll die Migration zur seriellen IDE-Schnittstelle erleichtert werden.
Maxtor
Maxtor wird voraussichtlich der einzige Hersteller von Ultra-ATA/133-Festplatten bleiben. Serial-ATA ist bei Maxtor aber genauso in Planung wie bei den Konkurrenten. Erste Produkte soll es jedoch erst Ende 2002 geben. Dann will Maxtor seine Festplatten für eine Übergangszeit in zwei Versionen anbieten - mit seriellem oder parallelem Interface.
Seagate
Seagate verfährt wie IBM und schwenkt ebenfalls direkt auf Serial-ATA um. Die Zeitangaben für die Verfügbarkeit erster Serial-ATA-Festplatten sieht der Hersteller allerdings mit dem ersten Quartal 2002 optimistischer. Die Notwendigkeit, zwischenzeitlich noch Ultra-ATA/133-Drives anzubieten, sieht man nicht. Seagate ist wie IBM in der Serial ATA Working Group vertreten.
Western Digital
Auch Western Digital will seine künftigen Festplatten direkt auf Serial-ATA umstellen. Nach Auskunft des Herstellers sollen Mitte 2002 die ersten Laufwerke auf den Markt kommen. Für den problemlosen Anschluss der Serial-ATA-Festplatten an herkömmliche parallele ATA-Controller soll es Adapter geben. Eine Integration des seriellen und parallelen Interfaces direkt auf dem Laufwerk wird es laut Western Digital aus Kostengründen nicht geben. Ultra-ATA/133-Festplatten würde Western Digital nur produzieren, wenn große Anfragen von OEMs kämen.
Details zu Serial-ATA
Die Ultra-ATA/133-Schnittstelle wird voraussichtlich das letzte parallele Interface für IDE-Festplatten sein. Intel hat auf dem Intel Developer Forum im Februar 2000 erstmals einen seriellen Anschluss für ATA-Festplatten mit einer Bandbreite von 150 MByte/s gezeigt. Im August 2001 hat die Serial-ATA-Working-Group die finale Spezifikation 1.0 vorgestellt.
Serial-ATA soll ab Mitte 2002 das parallele IDE-Interface ablösen. Die breiten Flachbandkabel sind den Herstellern von PCs schon lange ein Dorn im Auge. Sie sind zu teuer, unhandlich und fehleranfällig. Serial-ATA basiert auf nur zwei Leitungspaaren: eines zum Lesen und eines zum Schreiben. Die neue Festplattenschnittstelle ist eine Punkt-zu-Punkt Verbindung, pro Laufwerk ist dabei ein Anschluss erforderlich. Dafür entfallen Master/Slave- und CS-Jumper auf den Endgeräten. Bis zu vier direkte Anschlüsse für Devices soll es an Serial-ATA-Controllern geben.
Abgesehen von der Hardware-Implementierung sind für Serial-ATA keine weiteren Anpassungen nötig. Die Firm- und Software arbeitet mit denselben Registern und Kommandos wie die parallele ATA-Schnittstelle. Damit sind einfache Adapter realisierbar, die die Signale der bisherigen 40poligen Flachbandkabel auf die Vier-Draht-Leitung umsetzen. Erste Adapter konnte Intel schon im Februar 2000 zeigen. Alte Boards oder ATA-Devices wären somit kompatibel zum neuen Standard bleiben.
Serial-ATA ermöglicht in der Version 1.0 eine Datentransferrate von 150 MByte/s. Die zweite Generation von Serial ATA soll dann mit 300 oder 450 MByte/s arbeiten. Ausführliche Grundlagen zum Serial-ATA-Standard können Sie in einem separaten Artikel nachlesen.
Fazit
Unsere Benchmarks zeigen es: Auf die Ultra-ATA/133-Schnittstelle können Sie getrost verzichten. Das Ergebnis war zu erwarten, reicht doch selbst eine Ultra-ATA/66-Schnittstelle für die derzeit schnellsten IDE-Festplatten fast noch aus.
Wer also eine Ultra-ATA/133-Festplatte von Maxtor verwendet, darf sich von der hohen Schnittstellengeschwindigkeit nicht blenden lassen. Der Vorteil höherer Burst-Raten verpufft in der Praxis. Das Geld für einen zusätzlichen Controller sollte man sich sparen, immerhin kostet eine Ultra-ATA/133-PCI-Steckkarte derzeit rund 80 Euro. Wenn Ultra-ATA/133 im Mainboard-Chipsatz integriert ist, wie in VIAs VT8233A-Southbridge, spricht natürlich auch nichts gegen das neue Interface. Hier entstehen ja auch keine zusätzlichen Kosten.
Eine Erfolgsbremse für Ultra-ATA/133-Steckkarten sind aber auch die VIA-Chipsätze. Mit ihrer geringen PCI-Performance führen die VIA-Chipsätze den kaum messbaren Vorteil von Ultra-ATA/133 ad absurdum. Hier ist man mit einem Ultra-ATA/100-Controller sogar schneller unterwegs. Über diese Problematik haben wir ausführlich berichtet. Lesen Sie hierzu den Beitrag VIA-Chipsätze bremsen PCI-Steckkarten aus.
Die Festplatten-Hersteller stehen Ultra-ATA/133 skeptisch gegenüber. Bis auf Maxtor wollen alle direkt auf Serial-ATA umsteigen. Aber selbst Maxtor sieht Ultra-ATA/133 nur als Zwischenschritt und arbeitet an der seriellen Schnittstellen-Variante.
Bleibt als Resümee: Gegen den Kauf einer Festplatte mit Ultra-ATA/133-Schnittstelle selbst spricht nichts, weil Maxtor dafür keinen Aufpreis verlangt. Ein zusätzlicher Ultra-ATA/133-PCI-Controller ist nicht empfehlenswert und rechtfertigt den höheren Preis nicht. Lediglich RAID-Lösungen könnten von Ultra-ATA/133 profitieren, wenn Sie mit mehr als zwei Festplatten arbeiten. (cvi)
Testkonfiguration
Alle Tests der Ultra-ATA/133-Komponenten führen wir in einer exakt festgelegten Konfiguration durch. Als Betriebssystem dient Windows XP. Die Windows-XP-Installation ist auf Performance optimiert und läuft mit der Klassik-Oberfläche. Zusätzlich sind alle Energiespar-Modi deaktiviert.
Komponente | Daten |
---|---|
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Mainboard 1 | MSI 845 Pro2 |
Typ | Socket 478 |
Chipsatz | Intel i845 |
BIOS | vom 24.10.2001 |
Mainboard 2 | Shuttle AV45GTR |
Typ | Socket 478 |
Chipsatz | VIA P4X266A & VT8233A |
BIOS | v6.00PG vom 06.11.2001 |
Prozessor | Intel Pentium 4 |
Taktfrequenz | 1,5 GHz |
Sockel | Socket 478 |
Festplatte 1 | Maxtor DiamondMax D540X Modell 4G120J6 |
Kapazität | 120 GByte |
Schnittstelle | Ultra-ATA/133 |
Festplatte 2 | Maxtor DiamondMax D540X Modell 4G160J8 |
Kapazität | 160 GByte |
Schnittstelle | Ultra-ATA/133 |
Festplatte 3 | Maxtor DiamondMax D740X Modell 6L40J2 |
Kapazität | 40 GByte |
Schnittstelle | Ultra-ATA/133 |
Festplatte 4 | Maxtor DiamondMax D740X Modell 6L80J4 |
Kapazität | 80 GByte |
Schnittstelle | Ultra-ATA/133 |
PCI-Controller 1 | HighPoint RocketRAID 133 |
Typ | Ultra-ATA/133 |
Firmware | v2.1 |
PCI-Controller 2 | Promise Ultra133 TX2 |
Typ | Ultra-ATA/133 |
Firmware | v2.20.0050.10 |
PCI-Controller 3 | ACARD AEC-6280 |
Typ | Ultra-ATA/133 |
Firmware | --- |
PCI-Controller 4 | ACARD AEC-6880 |
Typ | Ultra-ATA/133 RAID |
Firmware | --- |
PCI-Controller 5 | Promise Ultra100 |
Typ | Ultra-ATA/100 |
Firmware | v2.00 (Build 12) |
PCI-Controller 6 | Promise Ultra66 |
Typ | Ultra-ATA/66 |
Firmware | v1.12 |
Grafikkarte | Leadtek WinFast GeForce3 TD |
Grafikchip | NVIDIA GeForce3 |
Grafikspeicher | 64 MByte DDR-SDRAM |
BIOS | 04.32.2001 |
Treiber | Detonator 23.11 |
Platine | Rev: B |
RAM 1 | Corsair XMS2400 |
Kapazität | 256 MByte |
Typ | PC266 CAS=2,0 |
Chips | MT 46V16M8-75A |
RAM 2 | Wichmann WorkX AG |
Kapazität | 256 MByte |
Typ | PC133 CAS=2,0 |
Chips | MT 48LC16M8A2-75b |
CD-ROM-Laufwerk | LITE-ON LTN-382 |
Geschwindigkeit | 40x |
Firmware | Keine Angabe |
Schnittstelle | EIDE-UltraATA/33 |
Diskettenlaufwerk | Teac FD-235HF |
Kapazität | 1,44 MByte |
Netzteil | Delta Electronics |
Modell | DPS-300KB-1A |
Ausgangsleistung | 300 Watt |
Format | ATX |
Tastatur | Cherry RS 6000 M |
Schnittstelle | PS/2 |
Maus | Logitech M-S35 |
Schnittstelle | PS/2 |