Produktdaten: Western Digital stattet seine 2,0-TByte-Festplatte Caviar Green WD20EARS erstmals mit 667-GByte-Magnetscheiben aus. Durch die hohe Datendichte sind beim 2-TByte-Modell nur drei Scheiben notwendig. Die bisherige Western Digital Caviar Green mit 2 TByte Kapazität mit der Modellbezeichnung WD20EADS verwendet noch vier 500-GByte-Scheiben. Achten Sie beim Kauf unbedingt auf die genaue Modellbezeichnung. Die neue WD20EARS stattet Western Digital auch mit mit einem großzügig bemessenen Datenpuffer von 64 MByte aus. Die Variante Caviar Green WD20EADS besitzt nur 32 MByte Cache.
Western Digital liefert die Caviar Green WD20EARS mit der neuen Technologie Advanced Format (AF) aus. Mit AF sind bei künftigen Festplatten höhere Datendichten möglich. Dabei nutzt AF eine Sektorgröße von 4 KByte, statt den bisherigen 512 Byte. Einen unmittelbaren Nutzen besitzt AF für den Anwender nicht. Während Windows Vista und Windows 7 die neue Sektorgröße automatisch unterstützen, muss unter Windows XP das Hilfsprogramm WD Align Utility von Western Digital verwendet werden.
Alternativ kann für den Betrieb mit Windows XP auch ein Jumper auf der WD20EARS gesetzt werden, wenn nur eine Partition verwendet wird. Lesen Sie vor der Inbetriebnahme die Anleitung durch.
Western Digital preist seine Caviar Green WD20EARS als kühl, leise und umweltfreundlich ein. Für den leisen Betrieb soll eine reduzierte Drehzahl sorgen. Genaue Angaben macht der Hersteller nicht, aber die Scheiben rotieren im Bereich von 5400 U/min. Im Leerlauf genehmigt sich das 2-TByte-Modell laut Hersteller 3,7 Watt. Beim zufälligen Lese-/Schreibbetrieb erhöht sich der Energiebedarf auf 6,0 Watt. Für eine 2-TByte-Festplatte zählt die WD20EARS damit tatsächlich zu den sparsameren Modellen. Der Geräuschpegel der Festplatte ist dabei kaum wahrnehmbar.
Benchmarks
Geschwindigkeit: Western Digitals Caviar Green WD20EARS erreicht trotz reduzierter Drehzahl aufgrund der hohen Datendichte der 667-GByte-Magnetscheiben eine gute maximale sequenzielle Leserate von 127 MByte/s. Topmodelle mit 7200 U/min liegen bei zirka 140 MByte/s. Bei den Zugriffszeiten bietet die Festplatte allerdings nur Durchschnittskost.
Bei den Praxistests im typischen Lese-, Schreib- und Kopierbetrieb mit Dateien unterschiedlicher Größe kann sich die WD20EARS aufgrund der höheren sequenziellen Transferrate und des 64 MByte großen Caches zwar von der WD20EADS (Vorgänger mit vier 500-GByte-Scheiben und 32 MByte Cache) um ein paar Prozentpunkte absetzen, die 7200er-Konkurrenz ist allerdings oft deutlich schneller.
Fazit & technische Daten
Western Digitals Caviar Green WD20EARS überzeugt im Test vor allem durch den sehr leisen Betrieb, den niedrigen Stromverbrauch und guten sequenziellen Transferraten. Für Einsatzzwecke wie Video-Streaming in leisen Media-PCs ist die somit Festplatte prädestiniert. Bei Applikationen wie Datenbanken, wo es auf flinke Zugriffe ankommt, sollte lieber auf ein 7200er Modell zurückgegriffen werden.
Dafür punktet die Caviar Green WD20EARS mit einem sehr günstigen Preis pro Gigabyte. Online-Händlern listen das 2-TByte-Modell für zirka 90 Euro (Stand: 04.10.10). (cvi)
Produkt |
Caviar Green WD20EARS |
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Hersteller |
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Schnittstelle |
SATA 300 |
Drehzahl |
zirka 5400 U/min |
Cache |
64 MByte |
Kapazität |
2 TByte |
Preis (Stand: 04.10.10) |
90 Euro |
Testplattform
Als Testplattform für die 3,5-Zoll-Festplatten dient uns ein Gigabyte 890GPA-UD3H mit AMD-Chipsatz 890GX. Das Socket-AM3-Mainboard statten wir mit einem Phenom II X4 910e aus. Die Quad-Core-CPU arbeitet mit einer Taktfrequenz von 2,6 GHz und ist mit einer maximalen Verlustleistung von 65 Watt besonders stromsparend. Dem Prozessor stehen 4 GByte DDR3-1333-DIMMs als Arbeitsspeicher zur Verfügung.
Die Ansteuerung der Festplatten übernimmt AMDs Chipsatz 890GX, der sechs SATA-3.0-Schnittstellen zur Verfügung stellt. Damit sind theoretische Transferraten von 600 MByte/s über das Interface möglich.
Als Systemlaufwerk setzen wir die 500-GByte-Festplatte Samsung SpinPoint F3 HD502HJ ein. Die SATA-II-Festplatte beherbergt das Betriebssystem Windows 7 Professional in der 32-Bit-Ausführung.
Testszenarien
Die Leistungsfähigkeit einer Festplatte bewerten wir anhand von verschiedenen Tests. Wir unterscheiden zwei Kategorien: Der Lowlevel-Benchmark tecBench lotet die maximale Leistungsfähigkeit der Festplatten mit möglichst wenig Betriebssystem-Overhead ohne Cache aus. Damit lassen sich die Angaben in den Datenblättern der Hersteller überprüfen. Um die Performance der Laufwerke in der Praxis zu untersuchen, führen wir mit unserem Applikationsbenchmark tecMark Schreib-, Lese- und Kopiertests unter realen Bedingungen durch. Zusätzlich verwenden wir die HDD-Tests der PC Mark Vantage Benchmark-Suite.
tecBench: Hardwarenaher Lowlevel-Benchmark, der die Leistung einer Festplatte weit gehend unabhängig von betriebssystemseitigen Optimierungen (z.B. Caching) und Betriebssystemoverhead (z.B. NTFS-Filesystem) beurteilt. Der Benchmark nutzt die unter Windows verfügbaren Festplatten-Devices ("\\\\.\\PhysicalDrive0", etc.) im ungepufferten Betriebsmodus ("FILE_FLAG_NO_BUFFERING" im Aufruf von CreateFile(), um möglichst nah am Festplattentreiber und damit hardwarenah zu messen.
Der Zugriffstest besteht aus einer Folge von SetFilePointer()-Aufrufen mit pseudozufällig generiertem Offsetparameter. Um sicherzustellen, dass nach jedem dieser Aufrufe auch wirklich eine physikalische Positionierung der Schreib-/Leseköpfe erfolgt, ruft der Benchmark nach jedem SetFilePointer() die ReadFile()-Funktion auf, um durch das Lesen eine physikalische Positionierung zu erzwingen.
Der Schreib- und Lesetest bedient sich der WriteFile()-, respektive ReadFile()-Funktion, um Sequenzen von Sektoren an verschiedenen Stellen der Festplatte zu schreiben beziehungsweise zu lesen. Die Positionierung der Schreib-/Leseköpfe erfolgt wiederum mit SetFilePointer().
tecMark: Der Lese- und Schreibtest von tecMark wird durch die Funktionen ReadFile() und WriteFile() realisiert. Der Benchmark erzeugt dabei Dateien und liest/schreibt eine konfigurierbare Menge von Daten in diese beziehungsweise aus diesen Dateien. Um das typische Verhalten von Applikationen zu berücksichtigen, die nur in den seltensten Fällen größere Datenblöcke lesen oder schreiben, erfolgt der Datentransfer in Blöcken der Größe 8 KByte. Der Kopiertest von tecMark nutzt die Betriebssystemfunktion CopyFile().
PC Mark Vantage: Die HDD-Suite von PC Mark Vantage simuliert den typischen Alltagseinsatz einer Festplatte. Durch die Nachbildung der Dateioperationen wird der Durchsatz beim Start von Windows Vista simuliert. Außerdem überprüft PC Mark Vantage den möglichen Durchsatz beim Einsatz von Windows Defender sowie beim Windows Movie Maker.