MS-SQL Slammer: Ein Wurm und die Konsequenzen

Seuchenherd Microsoft

Dass auch die SQL-Server in Redmond befallen waren, zeigen interne E-Mails, die dem Nachrichtendienst Cnet news.com zugespielt wurden. "Unser Netzwerk ist praktisch mit Verkehr geflutet, und das macht es schwierig, Details der Auswirkungen festzustellen", schrieb schon am 25. um 8 Uhr morgens Mike Carlson, der Rechenzentrums-Direktor von Microsofts Information Technology Group an seine Kollegen.

Nicht einmal Microsoft selbst kommt also mit den ständigen Hotfixes und Patches für seine eigene Software zurecht. Wenn schon der Entwickler eines Produkts dessen gravierende Sicherheitsmängel nicht im Griff behalten kann, wie soll das dann sein Kunde bewerkstelligen? Markige Sprüche und vorschnelle Schuldzuweisungen an die Anwender wirken da wie Hohn.

Treten bei einem beliebigen anderen Industrieprodukt - sagen wir einmal Automobile - gravierende Sicherheitsprobleme auf, muss der Hersteller sein Produkt zurückrufen und den Mangel beseitigen. Microsoft dagegen verweist in einem solchen Fall lässig auf irgendwelche Hotfixes. Das ist, als ob nach Massenkarambolagen einer Autoserie mit defekten Bremsen der Kfz-Hersteller darauf plädierte, man habe doch vor Monaten den Kunden einen Do-It-Yourself-Kit mit neuen Bremsleitungen angeboten.