1394 / Firewire / i.Link im Detail

OHCI und SBP-2

Für den Käufer von 1394-Periherie und Controllern gilt es einen entscheidenden Punkt zu beachten. Wer Massenspeicher wie Festplatten oder Wechsellaufwerke anschließen möchte, sollte sich unbedingt einen OHCI-fähigen Controller zulegen.

OHCI ist aus der Überlegung heraus entstanden, dass man die Treiberprogrammierung für die unterschiedlichen Controllerbausteine vereinfachen wollte. Das trifft nicht nur auf 1394 zu, sondern auch auf andere Bereiche wie USB. OHCI stellt besondere Anforderungen an die 1394-Hardware:

  • Im Link Layer ist aus Gründen des Kopierschutzes der Snoop-Modus nicht mehr erlaubt, der ein ungeschütztes "mithören" von Videodaten seitens aller angeschlossenen 1394-Geräte erlauben würde. Das simple Kopieren von Video-DVDs und Audio-Datenträger ist somit theoretisch nicht mehr möglich. Weiterhin wurde am Protokoll gefeilt und es sind asynchrone Datenströme (nicht nur Datenpakete) möglich. Die Gaps bei der Übertragung werden anhand von statistisch durchgeführten Tests auf ein Minimum reduziert und an die vorhandene Konfiguration angepasst.

  • FIFOs sorgen für eine bessere Kopplung an den PCI-Bus.

  • Mittels sieben verschiedener DMA-Arten wird die Interruptlast im Computer/1394-Gerät reduziert und so auch der Prozessor im PC entlastet. Das ist ein Vorteil von 1394 gegenüber USB.

Serienmäßig ist OHCI-Unterstützung in Windows 98 SE und Windows 2000 integriert. Im Windows-Devicedriver-Modell ist dazu ein OHCI-Minidriver definiert. Auf diesen Classdriver setzt dann eine weitere Treiberschicht auf. Im Beispiel von Bild 7 ist dies der SBP-2 -Port-Treiber für Massenspeicher. Bei zeitkritischen DV-Anwendungen liegt beispielsweise ein Streaming-Class-Treiber über dem OHCI-Minitreiber. Ist eine 1394-Controllerkarte nicht OHCI-fähig, dann muss deren Hersteller selbst mit eigenen Treibern für die Integration in Windows sorgen.