Ratgeber Macbook ohne Lüftung
35 Grad im Schatten: Macbook im Hitzetest
Das Macbook 12 Zoll, Apples jüngster Spross aus der Mac-Familie, kommt ohne interne Lüfter aus. Die CPU benötigt so wenig Strom, dass die passive Kühlung über das Aluminiumgehäuse ausreichen soll. Eine zusätzliche Belüftung sei laut Apple nicht notwendig. Der Vorteil: Da weniger Komponenten verbaut sind, kann das Macbook kleiner und vor allem flacher ausfallen. Und was noch wichtiger ist: Egal, wie stark man das Macbook fordert, störende Lüftergeräusche sind niemals zuhören.
Während der sommerlichen Hitzewelle in Deutschland erreichen uns jedoch immer mehr Anwenderberichte, nach denen sich das neue Macbook bereits bei normaler Benutzung im Freien von allein ausschaltet. Der Grund: Überhitzung. Kann das stimmen? Apple gibt einen Temperaturbereich im Betrieb von 10 bis 35 Grad Celsius an. An einem hochsommerlichen Tag kann die maximale Umgebungstemperatur durchaus schon mal erreicht oder gar überschritten werden, doch schaltet sich das Macbook dann tatsächlich sofort aus? Glaubt man den Horrorgeschichten im Netz, würde es sich sogar schon vorher abschalten, ein normales Arbeiten im Sommer wäre mit dem Macbook demnach gar nicht möglich.
Praxistest im Biergarten: Das Macbook 12 Zoll bei 35 Grad
Am offiziell heißesten Tag in Deutschland seit Beginn der Wetteraufzeichungen wollen wir das überprüfen und stellen am 5. Juli 2015 in einem Biergarten in der Nähe von Wolfratshausen ein typisches Anwenderszenario mit dem Macbook (1,1 GHz Version) nach. Wir sitzen im Schatten von Kastanienbäumen, das Macbook steht auf dem Biergartentisch. Ein kühles Getränk und ein digitales Thermometer, mit dem wir die Außentemperatur ständig überwachen, stellen wir direkt daneben. Es geht kaum Wind, nur manchmal weht eine leichte Sommerbrise vorbei.
Den Flachmann gibt es in Spacegrau, Gold, Silber.
Anders als bei der Watch ist das goldene Macbook 12 ist genauso teuer wie die anderen Farbvarianten. Gold ist ja auch nur die Farbe, nicht das Gehäusematerial.
Das Macbook 12 ist 13,1 Millimeter flach.
Der Apfel leuchtet nicht mehr, wenn das Macbook in Betrieb ist. Aber er hat eine glänzende Oberfläche - wie beim iPad.
Das Macbook 12 hat nur noch ein Anschluss für Peripherie, Monitor, Netzteil: Eine Typ-C-USB-Buchse.
Der große Vorteil des kleinen Typ-C-Steckers: Sie müssen nicht mehr darüber nachdenken, wie herum er in die Buchse gehört.
Neben dem Macbook Pro Retina ist das Macbook 12 das zweite Apple-Notebook mit Force-Touch.
Phase eins - Der Start
Das Display ist auf volle Helligkeit eingestellt. Die braucht man auch, damit man bei der hellen Nachmittagssonne überhaupt etwas auf dem Bildschirm erkennen kann. Im Baumschatten klappt das aber sehr gut. Der Akku ist voll geladen. Wir starten einige Standardanwendungen wie Numbers und Pages und arbeiten abwechselnd mit einer Tabelle und einem Textdokument. Das Tool iStat Menus 5 überwacht dabei im Hintergrund stets die Temperatur aller verbauten Sensoren. Besonderes Augenmerk werfen wir auf die CPU-Temperatur und die Temperatur des Force-Touch-Trackpads. Diese repräsentiert in etwa die Oberflächentemperatur des Gehäuses an einer für den Anwender kritischen Stelle, denn hier muss man das Macbook immer wieder berühren.
Unsere erste Messung (quasi der Nullpunkt) nehmen wir kurz vor dem Start des Tests vor. Noch ist das Macbook verhältnismäßig kühl, denn es kommt aus dem klimatisierten Auto (genau wie das Thermometer). Die Temperatur liegt bei 29 Grad. Wir beginnen mit der Arbeit. Nach etwa 20 Minuten nehmen wir die zweite Messung auf. Die Außentemperatur liegt nun mit 35,2 Grad knapp über den Spezifikationen von Apple. Das Macbook verhält sich normal. Keinerlei Probleme feststellbar.