3D-Drucker
BQ Witbox im Praxistest
Der 3D-Drucker Witbox ist ein Fertiggerät des spanischen Herstellers BQ. Die Firma ist hierzulande eher durch Tablets, E-Reader und Smartphones bekannt. Jetzt will sie sich im 3D-Drucklager etablieren. Der erste Wurf ist die Witbox, die erstaunlich viel Lieferumfang mitbringt: Zum 3D-Drucker packt der Hersteller eine Ersatzdüse und Reinigungsnadeln für die Druckdüse. Daneben finden sich Schlüssel, eine Spachtel, eine Kalibrierungsauflage und eine Rolle mit einem Kilogramm PLA-Kunststoffdraht im Paket. Auch die Anleitung zur Erstinstallation der Witbox ist ausführlich gehalten, liegt auf Deutsch vor und findet sich als gebundenes Handbuch im Karton. Das machen 3D-Druckerhersteller sehr selten. Üblicherweise legen sie lose Blätter bei oder verweisen einfach auf Online-Anleitungen auf ihren Webseiten.
Installation der BQ Witbox
Ein Stahlrahmen bildet die Basis des 3D -Druckers. Er ist mit Kunststoffplatten verkleidet, die in Weiß, Gelb und Schwarz zur Auswahl stehen. Eine Spindel mit Motorkopplung trägt den Drucktisch nach oben. Im Gehäuse und an der Druckdüse sorgen Ventilatoren für das ideale Klima im Bauraum. Die Bauplattform ist mit 29,7 Zentimeter Breite und 21,0 Zentimeter Tiefe so groß wie ein DIN-A4-Blatt. In die Höhe schafft die Witbox 20,0 Zentimeter. Das ist recht üppig.
Nach dem Auspacken müssen wir unserem Testgerät noch die seitlichen Plexiglaspanele einsetzen. Dazu lösen wir die Verschraubung leicht und schieben die Fenster in den Zwischenraum zwischen Rahmen und Verkleidung. Auch die obere Abdeckung liegt zum Aufschrauben bei. Damit ist die BQ Witbox komplett geschlossen. Sie lässt sich sogar abschließen und ist somit auch vor dem Zugriff Unbefugter geschützt.
Der 3D-Drucker des spanischen Herstellers BQ lässt sich stapeln. Er arbeitet per SD-Karte unabhängig von einem Rechner.- BQ Witbox im Test
Der 3D-Drucker Witbox lässt sich per Display und Druck-Dreh-Rad steuern. - BQ Witbox im Test
Die Vordertür des 3D-Druckers lässt sich verschließen. Damit ist die Witbox vor dem Zugriff durch Dritte geschützt. - BQ Witbox im Test
Der 3D-Drucker arbeitet mit der Drucksoftware Cura. Hier gibt es einen Basismodus, der nur nach schlechter, normaler und hoher Druckqualität unterscheidet... - BQ Witbox im Test
...und einen Expertenmodus, der genauere Eingaben wie Schichtdicke, Geschwindigkeit oder Temperatur zulässt. - BQ Witbox im Test
Die Druckqualität des 3D-Druckers kann sich durchaus sehen lassen. Die einzelnen Schichten ergeben eine glatte Oberfläche. - BQ Witbox im Test
Viel nachbearbeiten müssen Sie bei der Witbox nicht. In der Regel reicht es aus, wenn Sie den Endfaden abschneiden. - BQ Witbox im Test
Auch das Innere unseres Testobjekts ist sauber von der Witbox gedruckt. - BQ Witbox im Test
Da die Bauplattform des 3D-Druckers aus Glas und sehr rutschig ist, empfiehlt sich eine Hilfsschicht. Im Test verwenden wir den Klebstoff eines Pritt-Stifts. Reste lassen sich abkratzen oder mit einem feuchten Tuch entfernen. - BQ Witbox im Test
Wie der 3D-Drucker arbeiten soll, definieren Sie in Cura, der Drucksoftware. Zur Wahl stehen der Druck von der Speicherkarte... - BQ Witbox im Test
...oder per USB-Verbindung. - BQ Witbox im Test
Auch bei diesem 3D-Drucker ist Ausprobieren Pflicht. Erst dann wissen Sie, wann Sie mit Support, also Hilfsstrukturen drucken sollen. - BQ Witbox im Test
In diesem Fall sind Hilfsstrukturen hilfreich, unser Testobjekt auf der Glasplatte festzuhalten. - BQ Witbox im Test
Der fertige Hase mit Hilfsstruktur und kleinem Raft, einer Hilfsplattform. - BQ Witbox im Test
Hilfsstrukturen bieten sich bei Überhängen an. Der 3D-Drucker kann dann leichter "in die Luft" drucken. - BQ Witbox im Test
Erfolg und Misserfolg liegen wie immer beim 3D-Druck auch bei der Witbox nah beieinander. Den linken Hasen haben wir mit Support, den rechten ohne gedruckt. Ohne Hilfsstrukturen fing der Hase im Test ungefähr nach der Hälfte der Druckzeit zu wandern an. Der Druck misslang. - BQ Witbox im Test
Die Hilfsstrukturen lassen sich nach dem Druck einfach abbrechen. Reste am Objekt lassen sich mit einer Feile entfernen. - BQ Witbox im Test
Haftet ein fertig gedrucktes Objekt zu stark auf der Glasfläche der Witbox, lässt es sich mit der beiliegenden Spachtel lösen. - BQ Witbox im Test
Relativ grosser Bauraum der Witbox: Mit 29,7 x 21,0 x 20,0 Zentimeter (B x T x H) lassen sich relativ große Objekte erstellen. - BQ Witbox im Test
Die Rolle mit dem PLA-Kunststoff befindet sich an der Geräterückseite des 3D-Druckers. Der Faden wird ins Gehäuseinnere geführt und läuft in einer Führungsröhre zur Druckdüse. - BQ Witbox im Test
Da das Display des 3D-Druckers im Test oft Steuerzeichen anzeigt oder ganz ausfällt, führen wir ein Firmware-Update durch. Dazu muss die Witbox an den Rechner per USB angeschlossen sein. Das Update funktioniert über die Drucksoftware Cura. - BQ Witbox im Test
Den 3D-Drucker BQ Witbox gibt es in drei Farben: Gelb, Weiß und Schwarz. Er kostet rund 1700 Euro und ist auf der Herstellerwebseite unter erhältlich. - BQ Witbox im Test
Üppiger Lieferumfang zur Witbox: Spachtel, Ersatzextruder, Kalibrierungspad, Spachtel, Reinigungsnadeln, Haftlack und USB-Kabel finden sich im Paket.
Kalibrierung der Witbox
Die Bauplattform selbst besteht aus Glas und wird mit Magneten auf dem Sockel gehalten. Zum Kalibrieren liegt eine Auflage bei, die den Abstand zwischen Düse und Plattform definiert. Durch den Kalibriervorgang führt das Display der Witbox. Der 3D -Drucker fährt drei Punkte auf der Platte an. Über Schrauben an der Unterseite der Plattform lässt sie sich heben und senken. Der Abstand zwischen Düse und Plattform stimmt, wenn sich die Kalibrierauflage gegen einen kleinen Widerstand der Druckdüse verschieben lässt. Sind die Einzelpunkte eingerichtet, fährt die Düse zur Kontrolle in die Mitte der Plattform.
Im Laufe des Tests führen wir den Vorgang sehr oft aus. Der Grund: Die Glasoberfläche der Witbox ist sehr glatt und nicht beheizbar. Deshalb muss der Abstand sehr genau stimmen. Ist er zu groß, verschieben sich die Druckobjekte. Ist er zu klein, kann nicht genug Kunststoff auf der Platte aufgetragen werden oder die fertigen Objekte lassen sich nur sehr schwer von der Plattform lösen. Im Test sorgt letztlich ein beiliegendes Spray mit Lack für Abhilfe. Es sorgt für eine größere Haftung der Objekte auf dem Glas. Alternativ lässt sich auch eine Klebstoffschicht vom Stift auftragen. Sie verschafft ein wenig mehr Toleranz beim Kalibrieren und lässt die ersten Druckschichten gut anhaften.