Der neue PC-Standard: High Definition Audio

Voraussetzungen für High Definition Audio

Auch Anwendungen und Spiele, die bereits die DirectSound- und DirectMedia-API nutzen, benötigen einige kleinere Änderungen für HD-Audio. Die Änderungen betreffen vor allem die Stellen, die die vorhandenen Input- und Output-Quellen abfragen und den Sound darauf wiedergeben. Denn die Applikationsentwickler werden es zukünftig sicher dem Anwender überlassen wollen, welches Wiedergabegerät er einsetzen möchte.

Folgende Punkte sollten Entwickler einer HD-Audio-Anwendung immer vor Augen haben:

  • HD-Audio-PCs können keine oder auch mehrere Output-Geräte angeschlossen haben. Beim Öffnen muss die Applikation daher alle Input- und Output-Geräte prüfen und auflisten.

  • Die Nutzung von Default-Geräten wird vom Windows-Betriebssystem weiterhin unterstützt. Die Applikation sollte dem Anwender aber möglichst alle Output-Geräte und nicht nur die Default-Geräte anbieten. Ist eine Anwendung nicht nur auf das Default-Device festgelegt, kann sie problemlos sowohl auf älteren PCs als auch auf HD-Audio-Systemen alle Möglichkeiten der Hardware ausnutzen.

  • Wenn keine Audio-Settings von einer früheren Benutzung vorhanden sind, sollte die Applikation das erste verfügbare Gerät als Default-Gerät nutzen, das DirectX zurückliefert.

  • Wenn die Applikation mehrere Input- und Output-Geräte unterstützt, sollte sie dem Anwender auch alle verfügbaren Input- und Output-Geräte zur Auswahl präsentieren. Das erlaubt dem Anwender, selbst zu konfigurieren, welche Geräte welche Audio-Inhalte wiedergeben.

  • Die Applikation muss eine Speicherung der Settings erlauben, damit der Anwender bei erneutem Aufruf des Programms auf seine vorherigen Audio-Einstellungen zurückgreifen kann. Die Speicherung sollte sich sowohl auf die Ebene der Anwender- als auch auf die der System-Settings erstrecken. Das ermöglicht es bei mehreren Anwendern, für jeden seine individuellen Einstellungen zu speichern.

  • Die Applikationen müssen beim Start die Konfiguration der Audio-Geräte prüfen, um zu gewährleisten, dass sich die Gerätekonfiguration seit dem Abspeichern der Settings nicht geändert hat.

  • Die neue HD-Audio-Spezifikation liefert eine Audio-Qualität, die auf älteren PC-Systemen mit AC'97 eventuell nicht verfügbar ist. Es ist daher wichtig, die zur Verfügung stehende Audio-Leistung zu prüfen und dem Anwender das Maximum anzubieten.

  • Die Möglichkeit, mehrere Lautsprecher einzusetzen, kann für den Anwender verwirrend werden. Daher sollten Applikationsentwickler immer eine individuelle Benennung der Output-Geräte ermöglichen, beispielsweise abhängig von der Lage des Geräts (vorderer Lautsprecher, rückwärtiger Lautsprecher, Headset).

  • Die Entwickler müssen Fehlerquellen von Anfang an mit berücksichtigen, weil PC-Systeme mit HD-Audio dynamische Umgebungen schaffen, in denen ein Gerät verfügbar oder eben auch einmal nicht verfügbar sein kann. So kann es vorkommen, dass ein PC-System in einer Session drei, in der nächsten aber nur noch zwei Lautsprecher angeschlossen hat.

  • Sobald ein Output-Port genutzt wird, kann der Port nicht verändert werden, solange der Audio-Stream nicht abgeschlossen ist.