Energiekosten im Mittelstand

Energiemanagement hilft beim Stromsparen

Der EMS-Markt ist unübersichtlich

Das EMS Interwatt von Ingsoft kann Daten aus den unterschiedlichsten Quellen einlesen, analysieren und verdichten.
Das EMS Interwatt von Ingsoft kann Daten aus den unterschiedlichsten Quellen einlesen, analysieren und verdichten.
Foto: Alupress

Die Anbieterauswahl gestaltet sich knifflig. Denn der EMS-Markt ist zersplittert und unübersichtlich. Viele Anbieter haben ihn erst kürzlich für sich als neues Gebiet entdeckt und kommen eigentlich aus anderen Bereichen – Beispiele sind Energiedienstleistung, Softwareerstellung im Allgemeinen oder Sensortechnik. Nur wenige Hersteller können langjährige Erfahrung vorweisen, und oft sind die Kundenreferenzen auf wenige Branchen und Kunden beschränkt. Zu den Neulingen gehört beispielsweise Init Online, nicht zu verwechseln mit dem fast gleichnamigen Anbieter von Software für das Verkehrsmanagement. Fünf Kunden nutzen laut Burkhard Weber, geschäftsführender Gesellschafter, bisher das Online-EMS des Anbieters, der damit seit rund drei Jahren am Markt ist. Es eignet sich für Implementierungen ab rund 2000 Zählpunkten.

Der Online-EMS-Marktspiegel der EnergieAgentur NRW hilft, den richtigen EMS-Anbieter für die individuellen Anforderungen des eigenen Unternehmens zu finden.
Der Online-EMS-Marktspiegel der EnergieAgentur NRW hilft, den richtigen EMS-Anbieter für die individuellen Anforderungen des eigenen Unternehmens zu finden.
Foto: EnergieAgentur NRW

Bei der Anbieterauswahl sollten Unternehmen auch weiche Kriterien außerhalb des rein Fachlichen beachten: Wer möchte schon gern ein komplexes EMS einkaufen und an die übrige Infrastruktur anschließen, wenn der Anbieter nach wenigen Jahren wieder aus dem Geschäft aussteigt, keinen zuverlässigen oder einen zu teuren Support bietet oder aber sein Produkt nicht regelmäßig weiterentwickelt? Auch eine gewisse Skalierbarkeit sollte das EMS-Produkt bieten. Trotz Cloud-Zeitalter ist es gerade bei engen Verknüpfungen des EMS etwa mit der in der Regel höchst individuellen Produktionsinfrastruktur durchaus sinnvoll, wenn ein Vertreter des Softwareanbieters auch einmal beim Kunden vor Ort die Verhältnisse begutachtet, statt sich ausschließlich auf Web-Aktivität zu beschränken. Andererseits sollten Anbieter ihre Kunden nicht zwingen, teure Energieberatungsstunden zu kaufen, wenn sie die Beratung schon anderweitig, etwa von einer neutralen Stelle bezogen haben. Hilfreich sind nach einer internen Anforderungsanalyse Übersichten wie der EMS-Marktspiegel der Energieagentur NRW. Hier kann man das umfassende EMS-Angebot zielgerichtet mit den eigenen Anforderungen abgleichen.