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Ubuntu und Co.: Umzugsservice: Repositories und Einstellungen sichern

Bei einem Wechsel von einem Ubuntu-System auf ein anderes kann Aptik inoffizielle Repositories, Paketlisten, Desktop-Themen und Icon-Schemata sichern und importieren.
Bei einem Wechsel von einem Ubuntu-System auf ein anderes kann Aptik inoffizielle Repositories, Paketlisten, Desktop-Themen und Icon-Schemata sichern und importieren.

Im Laufe seines Lebenszyklus sammelt sich bei einer LTS-Version von Ubuntu und dessen Varianten oft eine stattliche Sammlung an inoffiziellen Repositories (PPAs) an, aus welchen zusätzliche Programmpakete installiert wurden. Beim Wechsel des Systems auf eine neue Version, bei einer Neu- oder Zweitinstallation sind die PPAs, deren Pakete und Einstellungen zunächst nicht mit von der Partie.

Das Programm Aptik wurde für die Sicherung und Wiederherstellung von PPA-Software-Quellen unter Ubuntu entwickelt und ist für Ubuntu und dessen Derivate von Version 12.04 bis 14.04 verfügbar. Aptik sichert die hinzugefügten PPAs in einer Liste, die sich auf dem Zielsystem auch wieder mit Aptik einlesen lassen, ohne dazu manuell eine Liste der Repositories zu übertragen. Außerdem kann das Tool noch vorhandene DEB-Pakete aus dem APT-Cache sichern, Einstellungen speichern sowie Icons und Desktop-Themes übertragen.

Aptik liegt als inoffizielles Paket auf Launchpad vor und muss selbst aus einem PPA installiert werden. Dies erledigen die drei Befehle

sudo add-apt-repository ppa:teejee2008/ppa
sudo apt-get update
sudo apt-get install aptik

Nach der Installation finden Sie Aptik unter diesem Namen über das Dash von Unity oder über das Anwendungsmenü anderer Desktop-Umgebungen. Da Aptik auf die Liste der Paketquellen zugreift, erfolgt zunächst eine Abfrage des Passworts für root-Rechte über sudo. Zunächst gilt es, unter „Backup Directory“ einen Speicherort für die Sicherung festzulegen. Mit „Software-Sources -> Backup“ schreiben Sie die Liste der PPAs an den ausgewählten Speicherort. Dabei zeigt Aptik zunächst eine Liste der PPAs an, wobei jene mit installierten Paketen grün gekennzeichnet sind und jene ohne installierte Programme nur ein gelbes Symbol haben. Auf dem Zielsystem können Sie nach der Installation von Aptik die exportierte Liste wieder mit „Software-Sources -> Restore“ einlesen. Die Gefahr eines Paket-Konflikts besteht nicht, da auch auf neueren Ubuntu-Versionen die übernommenen PPAs mit der passenden Versionsangabe versehen werden. Aptik arbeitet hier sehr gründlich und spart bei vielen PPAs eine Menge Handarbeit.

Die Funktionen „Downloaded Packages“ und „Software Selections“ sind bedingt nützlich. Die „Downloaded Packages“ enthalten den APT-Cache heruntergeladener Pakete, der nach dem regelmäßig empfohlenen Ausleeren mittels sudo apt-get clean keine Pakete enthält. Die „Software Selections“ sichern nicht nur die Paketlisten aus den PPAs, sondern alle Nicht-Standard-Pakete.

Das Sichern und Wiedereinspielen eignet sich grundsätzlich nur bei einem Wechsel auf ein Ubuntu-System mit gleicher Versionsnummer. Die Funktion „Themes and Icons“ ist dagegen sehr hilfreich, um manuell nachinstallierte Desktop-Themen und Symbolsammlungen aus dem Verzeichnis „/usr/share/“ zu sichern und später wieder bequem einzulesen.