Ruggedized Slate mit Win8.1 und Core i7
Test: Motion R12 Tablet PC
Der Tablet-Hersteller Motion Computing aus Texas hat sein Portfolio mit der Mobile Computing Plattform Motion R12 ausgebaut. Im Gegensatz zu den meisten Consumer-Tablets hat das R12 viele Erweiterungs-Optionen für den gewerblichen Einsatz: Etwa ein 3-in1-SlateMate-Modul zur Datenerfassung mit integrierter Barcode-Kamera, RFID-Leser und serieller Schnittstelle, eine drahtlose EasyPair-Tastatur, eine Docking-Station fürs Büro mit vielen Schnittstellen und eine robuste Secure-Mobile-Fahrzeughalterung. Laut Motion arbeiten alle Elemente nahtlos zusammen und unterstützen damit effizientes, produktives Arbeiten in unterschiedlichsten Arbeitsumgebungen - etwa im Baugewerbe, bei der Polizei, im Rettungswesen oder im Außendienst.
Ästhetik versus Produktivität
Der Hersteller sieht sein Tablet als "Quintessenz aus Ästhetik und Produktivität", denn mit dem R12 habe Motion "die beliebte und elegante Ästhetik mobiler Endgeräte für den privaten Gebrauch auf einen robusten Tablet PC für den Unternehmenseinsatz übertragen. Mit einem Gewicht unter 1350 Gramm lassen Look und Feel nicht vermuten, dass das Gerät Hitze, Kälte, Feuchtigkeit und Stöße wegstecken kann, wie man es von einem robusten Gerät erwartet", erklärt Markus Delhey, Senior Systems Consultant Central & Eastern Europe bei Motion Computing. In der Tat ist Motion mit dem R12 ein gefälliger Ruggedized Tablet Rechner gelungen, mit dem sich der Benutzer auch in Office-Umgebungen sehen lassen kann.
Ausstattung: Intel i7 und SanDisk SSD
Den Motion R12 Tablet PC gibt es wahlweise mit einem Intel Core i5 Prozessor, Modell i5-4210Y, 1,5 GHz bis 1,9 GHz, 3 MB Cache und Dual Core bis zu 4 Threads. Oder mit einem noch stärkeren Intel Core i7 vPro Prozessor i7-4610Y, 1,7 GHz bis 2,9 GHz, 4 MB Cache und Dual Core bis zu 4 Threads. Wir haben das stärkste Modell mit dem i7 vPro ausprobiert. Die R12 Tablets gibt es dabei mit einem Arbeitsspeicher von 4 oder 8 GB DDR3L SDRAM mit 1.600 MHz. Unser Testgerät hatte 8 GB. Eine separate Grafikkarte hat der R12 nicht. In den Intel i5 und i7 Prozessoren steckt aber eh schon eine gute GPU mit drin: Der Geräte-Manager des R12 verkündet zwar lediglich eine "Intel HD Graphics", laut Motion ist es das Modell 4200. Im Test hat diese Grafik sogar einen 4K-Ultra-HD-58-Zoll-Fernseher Toshiba 58M9363DG tadellos in höchster 4K-Auflösung via HDMI angesteuert, Details weiter unten.
- Motion R12
Im Gegensatz zu typischen Consumer-Tablet-PCs gibt es den Motion R12 Tablet PC auch mit einem Daten-Erfassungs-Modul samt RFID-Leser, Barcode-Scanner und RS232-Schnittstelle. - Motion R12 II
Rechts ein Motion R12 Tablet mit Daten-Erfassungs-Modul. Links ohne Modul. - Motion R12 III
Unser Motion R12 Testmuster hatte ein Daten-Erfassungs-Modul und eine Funk-Tastatur. - Motion R12 IV
Die schlauen Apps von Windows 8.1 brachten Leben in den Motion R12 Tablet-PC: Hier wurden wie von Geisterhand die neuesten Nachrichten eingeblendet. - Motion R12 V
Die solide Docking-Station macht aus dem flotten Motion R12 Intel Core i7 Tablet einen Desktop-Rechner mit vielen Office-üblichen Anschlüssen. - Motion R12 VI
Unser Motion R12 Tablet Testgerät hatte zwar LTE-Cat3 und WLAN-11ac-2x2 an Bord. Ein „nichtreflektierendes“ Display können wir ihm aber nicht attestieren. - Motion R12 VII
Die Funk-Tastatur wird magnetisch am Rücken des Motion R12 Tablets festgehalten und führt dabei auch gleich ein automatisches Pairing durch. - Motion R12 VIII
Hinter dem weißen RFID-Papieraufkleber links unten sitzt der RFID-Scanner im Daten-Erfassungs-Modul des Motion R12 Tablets. - Motion R12 IX
Der Motion R12 Tablet Rechner wurde für den Einsatz in rauen Umgebungen konzipiert. Wir haben das teure Teil aus Haftungsgründen aber nur im Büro ausprobiert. - Motion R12 X
Steckt der Motion R12 Tablet PC in seinem Transportfutteral, kann man ihn dank Tragegurt auch bequem vor dem Bauch im Stehen bedienen. - Motion R12 XI
Die virtuelle Tastatur des Motion R12 Tablet PCs lässt sich bei Bedarf jederzeit auf dessen Touch-Display einblenden. Wir konnten sie direkt mit dem Finger oder mit dem Wacom-Stift bedienen. - Motion R12 XII
Laut Hersteller hat das Motion R12 Tablet ein „nichtreflektierendes View Anywhere Weitwinkel Display“. Das sehen wir anders: Rechts oben spiegelt sich gerade ein Fenster. - Motion R12 XIII
Der schnelle Prozessor und die flinke SSD haben dem Motion R12 Tablet im Test zu einer zackigen Performance verholfen. Links oben die Messwerte der SanDisk SD6SN1M128G SSD . - Motion R12 XIV
4K-Test: Der 12,5 Zoll kleine Motion R12 Tablet PC war in der Lage, den 58 Zoll großen 4K-Fernseher Toshiba 58M9363DG mit UHD und 4K Auflösungen anzusteuern. - Motion R12 XVI
Beim Motion R12 Tablet lässt sich der Akku sehr schnell wechseln, sogar im laufenden Windows-Betrieb. Das nennt man Hot Swap. Ganz unten sieht man das Daten-Erfassungs-Modul von hinten.
Gerade für Ruggedized Rechner sind SSDs wegen ihrer Unempfindlichkeit gegen Stöße viel geeigneter als die immer noch recht Schock-empfindlichen, rotierenden Festplatten. Außerdem sind SSDs erheblich schneller. Der Aufpreis für SSDs gegenüber Festplatten ist auch nicht mehr dramatisch. Daher wundert es nicht, dass die R12-Tablets ausschließlich mit SSDs angeboten werden. Unser R12 Tablet hatte eine SanDisk SD6SN1M128G mit 128 GB unter der Haube.
Windows 8.1 und wenig Anwendungs-Software
Als Betriebssystem haben die R12-Tablets Windows 8.1 Pro 64-Bit vorinstalliert. Windows 7 Pro 64-bit gibt es als Downgrade. Wir haben den R12 mit Win8.1 getestet. Die verschiedenen Tablet-Varianten haben laut Hersteller folgende Software-Pakete vorinstalliert: Motion SnapWorks Kamera-Software, RFID Sample Reader (nur SlateMate), Software für das Strichcode-Lesergerät (nur SlateMate), Motion/Softex OmniPass Security Software auf Win7, Know Your Motion Tablet auf Win8.1, BIOS Setup sowohl durch Eingabestift und Touch möglich, Infineon Security Platform Tools, Motion Tablet Center auf Win8.1, Motion Dashboard auf Win7 sowie eine zeitlich begrenzte Microsoft Office Testversion beim Win8.1-Modell. Oder anders ausgedrückt: Motion installiert fast nur systemnahe Software, so dass der Anwender nicht erst stundenlang überflüssige Bloatware löschen muss.