Intel, OCZ, Transcend und MemoRight im Flash-Duell
Test: SSD Intel X25-E mit schnellem SLC-NAND
Von zwei großen Mankos ist beim Stichwort „Solid State Disks“ sofort die Rede: zu geringe Kapazitäten und viel zu teuer. Allerdings stimmen diese Aussagen inzwischen nicht mehr pauschal. Mittlerweile sind Modelle bis 256 GByte Kapazität verfügbar. Besonders im primären Einsatzgebiet der SSDs in Notebooks reichen aber 64 oder 128 GByte aktueller Flash-Laufwerke durchaus. Zwar bieten herkömmliche 2,5-Zoll-Festplatten bereits Kapazitäten bis 500 GByte, aber besonders im Business-Einsatz ist so viel Platz gar nicht gefragt.
SSDs finden auch zunehmend in Client-PCs sowie in Servern Einsatz. Neben dem geräuschlosen Betrieb, der geringen Wärmeentwicklung ist vor allem die hohe Performance für den Einsatz ausschlaggebend. Sehr hohe Transferraten sowie verschwindend kurze Zugriffszeiten sorgen je nach Applikation für eine deutliche Beschleunigung.
Die Preise der SSDs unterscheiden sich so grob wie die Performance. Die im TecChannel-Testlabor bereits untersuchte MemoRight GT Series mit 64 GByte Kapazität ist mit 1280 Euro natürlich extrem teuer. Dafür konnte die Performance des Flash-Drives auch ohne Einschränkungen überzeugen. Dagegen gibt es von Transcend und OCZ Technology 64-GByte-SSDs zum Kampfpreis von zirka 160 Euro. Die von den Herstellern gepriesenen sequenziellen Transferraten mit Werten von weit über 100 MByte/s verpuffen bei diesen SSDs im Praxisbetrieb allerdings sehr schnell.
Intels X25-M Mainstream im 2,5-Zoll-Formfaktor bietet 80 GByte Kapazität und liegt mit einem Preis von zirka 600 Euro im Mittelfeld. Dafür liefert die SSD Transferraten von über 250 MByte/s. In den Praxistests überzeugt die X25-M durch eine spezielle Controller-Logik und einem integrierten Datenpuffer vollends. Die neue Intel X25-E Extreme muss mit 32 GByte Kapazität auskommen, setzt sich in den Transferraten aber nochmals deutlich von der Mainstream-Variante ab.
Zu welcher Performance die neue Intel X25-E Extreme im Vergleich zu anderen SSDs fähig ist, überprüfen wir im TecChannel-Testlabor. Sowohl die sequenziellen Datentransferraten als auch die Praxistransferleistungen erreichen extreme Werte.
- tecBench, maximale sequenzielle Transferrate Lesen, Vista Business
Minimum: Intels X25-E Extreme bleibt selbst bei der minimalen Schreibleistung weit vor dem Stripeset mit zwei X25-M. Die RAID-Konfigurationen mit den Intel-MLC-SSDs brechen beim Schreiben prozentual mehr ein als im Einzelbetrieb. Die MemoRight-SSD, deren minimale Schreibleistung sich kaum vom Maximum unterscheidet, liegt jetzt auch vor dem RAID0-Verbund Deutliche Einbrüche beim Schreiben zeigt dagegen die OCZ Core Series. <p><a href="http://www.tecchannel.de/storage/komponenten/1767940/test_ssd_intel_flash_laufwerk_vergleich_solid_state_disk_benchmark_transferrate//" target="_blank">Test: SSD Intel X25-E mit schnellem SLC-NAND</a> - tecBench, minimale sequenzielle Transferrate Lesen, Vista Business
Maximum: Intels X25-E mit SLC-NANDs deklassiert beim Schreiben die MLC-basierende X25-M selbst im RAID0-Verbund. Die MemoRight SSD mit SLC-NANDs erreicht fast die Schreibleitung des MLC-basierenden Intel-Stripesets. - tecBench, maximale sequenzielle Transferrate Schreiben, Vista Business
Maximum: Intels X25-E mit SLC-NANDs deklassiert beim Schreiben die MLC-basierende X25-M selbst im RAID0-Verbund. Die MemoRight SSD mit SLC-NANDs erreicht fast die Schreibleitung des MLC-basierenden Intel-Stripesets. - tecBench, minimale sequenzielle Transferrate Schreiben, Vista Business
Minimum: Intels X25-E Extreme bleibt selbst bei der minimalen Schreibleistung weit vor dem Stripeset mit zwei X25-M. Die RAID-Konfigurationen mit den Intel-MLC-SSDs brechen beim Schreiben prozentual mehr ein als im Einzelbetrieb. Die MemoRight-SSD, deren minimale Schreibleistung sich kaum vom Maximum unterscheidet, liegt jetzt auch vor dem RAID0-Verbund Deutliche Einbrüche beim Schreiben zeigt dagegen die OCZ Core Series. - tecBench, mittlere Zugriffszeit innerhalb der ersten 500 MByte, Vista Business
Verschwindend: Latenzzeiten und Magnetkopfpositionierungszeiten sind für SSDs Fremdwörter. Entsprechend wird das Magnetscheibenmodell regelrecht deklassiert. Die Intel X25-E mit SLC-NANDs greift doppelt so schnell auf die Daten zu wie das MLC-Modell X25-M. - tecBench, Fullstroke-Zugriffszeit, Vista Business
Vorteil Flash: Der Flash-Technologie ist es egal, wo die Daten liegen. Die Zugriffszeiten bleiben minimal. Nur bei den RAID-Konfigurationen und den Transcend-SSDs erhöht sich die Zeit um zirka 0,1 ms. Das Magnetscheibenmodell mit seiner mechanischen Magnetarmpositionierung zieht wieder den Kürzeren. - tecMark, Praxiswerte Lesen, Vista Business
Leseratte: Intels X25-E Extreme bietet eine Leseleistung auf dem Niveau des RAID-Verbunds mit zwei X25-M. Gegenüber der einzelnen X25-M arbeitet die Extreme 18 Prozent schneller beim Lesen von Dateien unterschiedlicher Größe. Die flinkeren Zugriffe machen es möglich, denn die sequenzielle Transferleistung der X25-E ist etwas geringer. - tecMark, Praxiswerte Schreiben, Vista Business
Schnellschreiber: Intels X25-E Extreme stellt das Maß der Dinge dar. Wie bei den sequenziellen Schreibraten deklassiert die SLC-NAND-SSD selbst zwei Intel X25-M im RAID0-Verbund. Die Performance der OCZ Core Series und besonders der Transcend-Modelle bricht sehr stark ein. Diesen SSDs fehlt ein Datenpuffer, der die ankommenden Daten für ein optimiertes blockweises Schreiben sortiert. Auch die Samsung-Festplatte nutzt ihren 8-MByte-Cache sowie ausgeklügelte Caching-Algorithmen effizient aus. - tecMark, Praxiswerte Kopieren, Vista Business
Eindeutige Sieger und Verlierer: In der Kombination aus Lesen und Schreiben setzt sich die Intel X25-E Extreme knapp vor das Stripeset mit den zwei Intel X25-M. Alle SSDs ohne Pufferbaustein müssen sich der Samsung-Festplatte geschlagen geben. - Windows Vista Business, Startzeit, alle Elemente geladen
Schneller Booter: Mit Intels X25-E und X25-M startet Windows Vista am schnellsten. Im RAID-Verbund mit zwei X25-M wird der Startvorgang nochmals um zwei Sekunden verkürzt. Allerdings machen sich die extrem hohen Transferraten der SSDs im RAID durch viel Warterei auf Windows-Dienste beim Booten nicht mehr allzu deutlich bemerkbar. - Windows Vista Business, Zeit Herunterfahren
Schneller aus …: Mit der Intel X25-E und X25-M dauert das Herunterfahren nur halb so lang wie mit der Samsung-Festplatte. Der RAID-Verbund von zwei X25-M kann den Ausschaltvorgang nicht mehr verkürzen. - SYSmark2007 Preview - Overall Vista Business
Mehr Power: Mit der Intel X25-E steigt die Systemleistung gegenüber der SpinPoint M6 um satte 24 Prozent. Die RAID-Konfigurationen der Intel-SSDs ermöglichen bei den SYSmark2007-Workloads keinen zusätzlichen Geschwindigkeitsvorteil. - SYSmark2007 Preview - Video Creation Vista Business
Video Creation: Bereits eine von Intels X25-M schreibt die Videodaten schnell genug weg – der Prozessor wird bei rechenintensiven Enkodierarbeiten kaum mehr ausgebremst. Die X25-E mit ihrer noch höheren Schreibleistung bewirkt deshalb nur noch einen minimalen Vorteil. Intels X25-E erzeugt den Video-Content aber um 32 Prozent schneller als die Samsung SpinPoint M6, die hier noch bremsend wirkt.