Webdesign, App Design

Tipps für das bessere User Interface

Tasten für die Power-User

Ein herausragendes Interface lässt hier und da etwas Brillanz aufblitzen, agiert dabei aber immer nicht um des Features willen, sondern im Sinne der Nutzer. So gibt es Websites und -applikationen, die Anwender im Idealfall täglich aufrufen. Den Power-Usern kommen gute Interfaces mit Abkürzungen entgegen, die viele Funktionen schneller nutzbar machen. Sehr beliebt sind Steuerungsmöglichkeiten per Tastatur. Googles Gmail machte zum Beispiel die J- und K-Taste für das Springen zur nächsten oder vorherigen Mail bekannt, Twitter kommt gleich mit einer ganzen Reihe von Shortcuts, mit der sich die Website des Kurznachrichtendienstes auch ohne irgendwelche Zusatzapps flüssig und intuitiv mit Tasten bedienen lässt. "GH" (für Go Home) springt so zum Beispiel auf die Twitter-Startseite.

Die Suche bei den Webby Awards erfordert kein Klicken in ein Texteingabefeld - der User kann einfach lostippen und oben links erscheint der eingegebene Suchbegriff.
Die Suche bei den Webby Awards erfordert kein Klicken in ein Texteingabefeld - der User kann einfach lostippen und oben links erscheint der eingegebene Suchbegriff.
Foto: Stefan von Gagern

Während die Shortcuts hier eher versteckt sind, können sie Websites auchals prominente Attraktion anpreisen. So geschehen auf der Gewinner-Seite des Webby Awards, auf der Besucher bequem mit den Cursor-Tasten durch die prämierten Angebote scrollen. Richtig cool wird es bei der Suche: Es genügt, einen Begriff einzutippen, ohne in ein Eingabefeld klicken zu müssen. Schon verdunkelt sich der Bildschirm und der Suchbegriff erscheint in großer Typografie. Ein gutes Beispiel dafür, wie clevere Zusatzfeatures nicht nur Effekthascherei, sondern ein echter Gewinn sein können.

Clevere Voreinstellungen statt dummer Fragen

Der Online-Shop etsy.com ermittelt den Standort des Besuchers und schlägt beim Erstbesuch die passende Einstellung von Land und Währung vor.
Der Online-Shop etsy.com ermittelt den Standort des Besuchers und schlägt beim Erstbesuch die passende Einstellung von Land und Währung vor.
Foto: Stefan von Gagern

Bei der Anmeldung oder zu einem späteren Zeitpunkt fragen manche Websites ab, in welchem Land der Besucher wohnt. Oft wirkt das nicht sehr intelligent, weil die Ortung per IP-Nummer oder WLAN doch simpel ist und von so vielen Apps und Websites schon genutzt wird. Diese Infos können Webdesigner nutzen, um dem Besucher Arbeit abzunehmen, indem Formulare schon vorausgefüllt werden. Webshops können automatisch den Versandort und die Währung für die Preise einstellen. Dabei besteht zwar immer die Gefahr, einmal daneben zu liegen, was aber nicht gravierend ist. Der Nutzer hat stets die Möglichkeit, die Einstellung selbst zu ändern - oder einen Vorschlag nicht anzunehmen. (sh)