Linux
Ubuntu - So sparen Sie Strom mit Bordmitteln
Das Standard-Ubuntu mit Unity-Oberfläche, ähnlich Xubuntu und Lubuntu sowie Linux Mint beschränken sich auf wenige und sehr einfache Engergiesparoptionen, die aber mit Bildschirmabschaltung und dem S3-Suspend-Modus („Bereitschaft“) das größte Einsparpotenzial besitzen. Bevor Sie aber mit dem Ausschöpfen Ihres Energie-Spar-Potentials beginnen, sollten Sie wissen, welche stromsparenden Zustände Linux von Haus aus überhaupt mitbringt.
Energieoptionen in Ubuntu und Linux Mint
Unter den Systemeinstellungen (Ubuntu: unity-control-center; Linux Mint: cinnamon-settings) bieten die bekanntesten Desktop-Systeme das Applet „Leistung“ beziehungsweise „Energieverwaltung“. Unter Ubuntu geht es hier ausschließlich um den Timer für den Bereitschaftsmodus (S3, Suspend to RAM). Nach der angegebenen Frist geht der Rechner in stromsparende Bereitschaft, sofern in dieser Frist keine Input-Aktivität festgestellt wurde (Maus und Tastatur).
Für die Helligkeitsregelung, die sich ebenfalls deutlich auf den Stromverbrauch auswirkt, hat Ubuntu/Unity in den Systemeinstellungen sein Extra-Applet „Helligkeit und Sperren“. Neben einem allgemeinen Helligkeitsregler gibt es die nützliche Option „Bildschirm abdunkeln“, ferner auch hier wieder einen Timer für das Abschalten des Displays bei Inaktivität. In der Regel wird man für den Bereitschaftsmodus eine längere Wartezeit ansetzen als für das Abschalten des Displays.
In Linux Mint sind beide Optionen – Bereitschaft und Monitorabschaltung – auf der Seite „Energieverwaltung“ an Ort und Stelle. Andere Linux-Oberflächen bieten vergleichbare grafische Zentralen, sehr übersichtlich etwa der xfce4-power-manager für XFCE, der nach Installation als „Energieverwaltung“ im Startmenü zu finden ist. Das einschlägige Tool powerdevil5 für KDE („Systemeinstellungen > Erweitert > Energieverwaltung“) ist mit Abstand das Werkzeug mit den differenziertesten, aber auch kompliziertesten Einstellungsmöglichkeiten.
Der Effekt der Maßnahmen: Im S3- Modus („Bereitschaft“) verbrauchen Notebooks und PCs nur noch minimale 0,5 bis ein Watt die Stunde. Und die Leistungsaufnahme zwischen einem maximal hellen Notebook-Display und einem maximal abgedunkelten unterscheidet sich um drei bis vier Watt, das sind satte 25 Prozent bezogen auf den typischen Verbrauch eines Notebooks insgesamt. Der genaue Wert hängt natürlich nicht zuletzt von der Größe des Bildschirms ab. Wer es auf seinem Notebook genau wissen möchte, kann im Netzbetrieb mit einem einfachen Strommessgerät nachmessen (ab zehn Euro), im Akkubetrieb geht es noch bequemer mit dem Linux-Tool Powerstat.
Zustand des Akkus erfragen
Der Akku-Indikator im Ubuntu-Hauptpanel kann mehr, als es auf den ersten Blick erscheint. Wenn Sie das Symbol anklicken, dann den obersten Menüeintrag „Akku“ nochmal anklicken, erscheint das Fenster „Energiestatistiken“. Diese Statistiken sind alternativ auch über das Dash („Energie“) oder im Terminal mit gnome-powerstatistics erreichbar. Neben vielen eher belanglosen Infos zeigt „Laptop-Akku > Details“ die beiden Werte „Energie (Design)“ und „Energie wenn vollständig geladen“. Der erste ist ein idealer Referenzwert, der zweite zeigt die reale Akkuladekapazität. Ist die Differenz an dieser Stelle gravierend, sollten Sie den Nachkauf eines neuen Akkus erwägen.
Diese Werte sind auch auf der Kommandozeile mit
upower –monitor-detail
zu erfragen und damit auch auf anderen Linux-Systemen verfügbar. Die Ausgabe ist hier englischsprachig und als „energy-full“ (real) und „energyfull- design“ (ideal) angegeben. Das Kommando-Tool upower ist meist Standard oder zumindest aus den Repositories abrufbar.