Versteckter Schutz gegen Datenraub

Audio-Schutz: Liquid Audio

Für die Gemeinschaft der Tonträger erzeugenden Industrien führen Copyright-Verstöße zu Verlusten in Milliardenhöhe. Aus diesem Grund kommen Schlüsseltechniken oft stark verzögert auf den Consumer-Markt. Hier sind beispielsweise CD-RW, DAT, DCC und MiniDisc zu nennen. Für diese Produkte musste zuerst ein Serial Copy Management System (SCMS) eingeführt werden, um unbegrenzte digitale 1:1 Generationskopien zu verhindern. Erst dann gelangten die Produkte in den Handel. Ebenso haben die gleichen Firmen nun ein gesteigertes Interesse, ihre Produkte zu schützen: Vor allem, weil die explosionsartig wachsende Raubkopierszene in der MP3 -Gemeinde das Internet zur illegalen Distribution auserkoren hat.

Liquid Audio

Im Bereich der Wasserzeichen für Tondokumente hat die US-Tochter der Bertelsmann Musik Gruppe ein besonders gut adaptiertes Verfahren entwickelt. Auf Serverfarmen bietet das Unternehmen komplette Musikstücke an, die sich Kunden direkt aus dem Internet herunterladen können. Bezahlt wird mit Kreditkarte oder über Cybercash. Jedes angeforderte Musikstück erhält per RSA -Software ein Wasserzeichen. Dieses bettet Informationen über den Urheber und beispielsweise die Kundennummer des jeweiligen Bestellers in die Sounddatei ein.

Die in diesem Verfahren eingesetzte Technik wurde von der kalifornischen Firma Solana entwickelt. Die Musikstücke lassen sich ausschließlich mit einer persönlich lizenzierten Spezialsoftware der Firma Liquid Audio abspielen. Die Kunden erhalten die Software kostenlos im Internet. Die Audio-Software überprüft bei jedem Musikstück, ob die abgespeicherte Kundennummer mit der im Programm übereinstimmt. Darüber hinaus verhindert die Software, dass jedes Musikstück mehr als einmal auf eine CD gepresst werden kann. Liquid Audio verspricht, dass seine Wasserzeichen noch bei analogen Kopien, wie zum Beispiel auf Bändern von Kassettenrecordern, nachzuweisen sind. Trotzdem ist der Audio-Schutz für Hersteller generell immer noch problematisch, wie tecChannel bereits zeigen konnte.