Management Reporting versus Digitalisierungs-Tsunamie
Vor Big Data kommt Business Intelligence
Kunden, Beratungsunternehmen sowie Softwarehersteller berichten unisono, dass ein Reporting-Prozess, also Datensammlung, Datenaufbereitung und Berichterstellung aus einer Softwaresuite heraus, häufig noch die Ausnahme und nicht die Regel ist. Allerdings ist dabei festzuhalten, dass die Technologie deutlich weiter ist als die Prozesse und Organisationsstrukturen der Unternehmen. Software Tools für ein schnelles, flexibles und ganzheitliches Reporting sind seit Jahren vorhanden. Anbieter wie SAS Institute, Qlik, Exasol, Tableau oder SAP ermöglichen Analysen auf Knopfdruck. Soweit die technischen Möglichkeiten.
- chart-me
Mit dem Excel-basierten chart-me sind auch komplexere Analysen möglich. Das Bild zeigt beispielhaft die Struktur der Erträge und Aufwendungen, deren Abweichungen absolut und prozentual angezeigt werden. Diese übersichtliche Darstellung ist immer häufiger in Berichten anzutreffen. Die Diagramme sind in ein Seitenlayout eingebettet, das pixelgenau auf eine PowerPoint-Folie passt. - cMORE
cMORE/Message liefert eine umfangreiche Grafikbibliothek mit, in der Business-Grafiken wie beispielsweise Wasserfallgrafiken oder Kennzahlenbäume fertig enthalten sind. Bekannte Excel-Charts wie Balken- oder Säulendiagramme werden um neue Darstellungsformen wie „In-Bar Abweichungsgrafiken“ oder eine farbige Kennzeichnung des Zeitverlaufs erweitert. - QlikView
QlikView gilt als leistungsfähiges Analyse- und Reporting Tool, das seine Stärken im Bereich visuelle Analyse und einfaches Handling hat. Relevante Daten aus verschiedenen Quellen lassen sich in einer einzigen Applikation konsolidieren. Nutzer können mit Dashboards und Analysen interagieren und Daten über mobile Geräte aufrufen, analysieren und erfassen. - Sage Controlling-Paket
Das Controlling-Paket von Sage kann mehrere Trends miteinander vergleichen. So lassen sich Umsätze mit anderen Einheiten wie Tagen oder Stück in Beziehung setzen. Bis zu fünf Trendverläufe können miteinander kombiniert werden, um beispielsweise zu ermitteln, wie sich relevante Schlüsselkennzahlen im Verhältnis zum Umsatz entwickelt haben. - Jedox
Dank eines Excel-Add-ins lässt sich unter Jedox mit der Oberfläche von Microsoft Excel arbeiten. Gleichzeitig profitieren Anwender von den Vorteilen der OLAP-Analyse. In der vertrauten Umgebung des Tabellenkalkulationsprogramms lassen sich schnell und einfach Berichte und Auswertungen generieren, die auf einem OLAP-Würfel basieren. Nutzer können Reports und Analysen selbständig entwickeln, bearbeiten und verteilen. - MIK Starlight
MIK Starlight ermöglicht individuelle Analys- und Reportings im Bereich Self-Service BI. Umfangreiche Möglichkeiten zur Visualisierung mit vielfältigen Grafiken, Tabellen, Ampeln, Sparklines etc. zeigen wichtige Kennzahlen und Entwicklungen im Überblick. - Evidanza BI
Mit der Self-Service BI-Plattform Evidanza können Standardberichte auf derselben Plattform und mit denselben Funktionen aufgebaut werden. Diese stehen jedem berechtigten Fachanwender zur Verfügung, sobald er in den Design Modus für den Bericht wechselt. Der Berichtsaufbau ist in Evidanza programmierfrei gehalten, es sind also keine technischen Kenntnisse über beispielsweise SQL- oder MDX-Abfragen und keine sonstigen Programmierkenntnisse notwendig. - Tableau Online
Mit der skalierbaren Cloud-Lösung von Tableau Software können Anwender BI-Analysen in wenigen Minuten online vollziehen und bereitstellen. Auf einem Data Server speichert Tableau online Daten und Metadaten an zentraler Stelle. Auf diesem können Nutzer auch Dashboards veröffentlichen und teilen. - SAP SAP BusinessObjects BI-OnDemand
Der SAP BI OnDemand Service erlaubt Datananalyse und –visualisierung sowie die Berichtserstellung mit wenigen Mausklicks in der Cloud - ohne vorherige Investitionen in Hardware und Infrastruktur. Die SaaS-Lösung baut auf Funktionen für Abfragen, Berichte, Analysen und Dashboards aus dem SAP-Business-Objects-Portfolio auf. Geführte Analysen erlauben darüber hinaus Nutzern mit wenig BI-Erfahrung, eigene Dashboards und interaktive Analysen sowie Ad-hoc-Berichte zu erstellen. - Tibco Spotfire Cloud
Tibco Spotfire Cloud ist ein Set von Cloud-Services für Unternehmen, Mitarbeiterteams und für den persönlichen Gebrauch. Die Enterprise-Version bietet eine sichere, voll funktionsfähige Spotfire-Version in der Cloud, um damit Daten zu analysieren und Reports zu generieren - unabhängig davon, ob diese Daten gehostet werden oder nicht. - IDL.DESIGNER
Mit dem IDL.DESIGNER als zentraler Komponente der IDL-Reporting- Plattform erstellen Nutzer einfach und flexibel Ihre Web- und Ad-hoc-Berichte, Reports und Dashboards. Sie arbeiten per Drag & Drop auf einer modernen Oberfläche, haben umfassende Möglichkeiten für die Berichtsgestaltung und setzen fachliche Web-, Portal- und Mobility-Lösungen um. In der Anwendung zählen das IDL Financial Reporting für das Berichtswesen ebenso dazu wie individuelle Lösungen für das Controlling oder der Aufbau unternehmensweiter Informationssysteme.
Die Unternehmen tun sich aber schwer mit der Implementierung und dem anschließenden Veränderungs- und Anpassungsprozess. Business Intelligence und Business Analytics bewirken auch immer eine Veränderung der Unternehmenskultur und der Arbeitsschwerpunkte.
Probleme haben Unternehmen besonders bei der Datenerhebung, da immer noch mit hohem manuelle Aufwand Kennzahlen und Reports generiert, die Unternehmensstrukturen internationaler und komplexer werden, aber auch andererseits Excel als Reporting-Tool häufig verwendet wird. Eine einzige konsistente Datenbasis, also der Single Point of Truth, kann Abhilfe schaffen, ist aber häufig nicht vorhanden.
Ebenso mangelt es in den meisten Unternehmen an Verständnis für die einheitliche und zentrale Pflege von Stammdaten. An dieser Stelle herrschen immer noch die alten Gesetze und Lager. Das Business möchte tolle innovative digitale Lösungen, um das Geschäft voranzutreiben. Die Integration der Daten, den Datenschutz und das Management der Stammdaten überlassen sie aber immer noch der IT. "Das ist IT-Thema, kümmert uns nicht", hören CIOs und Berater leider viel zu oft aus den Fachbereichen und dem Vorstand. Eine erfolgreiche und nachhaltige Digitalisierungsstrategie kann aber nur gelingen, wenn das Business mit der IT bei solchen Themen endlich eng zusammenarbeitet und sich auch Gedanken über IT-Themen macht. Immerhin nutzen sie ja auch die IT für ihre Ziele.
Kunden investieren in traditionelle Bereiche
Das Ziel eines modernen Management Reportings soll es sein, die wichtigsten Fachbereiche eines Unternehmens integriert zu betrachten, um eine einheitliche Sicht auf das Unternehmen zu gewährleisten. Das ist auch die Grundlage für Big Data Analytics sowie Geschäftsmodelle, die auf der Analyse von Daten beruhen. Eine Lünendonk-Studie hat hier etwas Klarheit gebracht.
Während die befragte Reporting-Verantwortliche und Fachbereichsleiter angaben, dass sie mit den vorhandenen Software Tools Ist-Daten und Vergangenheitsdaten gut analysieren können, besteht hohes Optimierungspotenzial in der Analyse von Zukunftsszenarien. Nur 57 Prozent der Befragten stimmten der These zu "Das Berichtswesen beinhaltet zukunftsgerechte Methoden (Forecasts, Planungsszenarien)".
Auch die Qualität und Aussagekraft der erstellten Reports ist nicht in allen untersuchten Kundenunternehmen zufriedenstellend. In einem Drittel der untersuchten 94 Kundenunternehmen haben die Reports nicht die erforderliche Qualität und Detailtiefe und decken die Unternehmensrealität nicht vollständig ab. Mit der vielbeschworenen Flexibilität im Management Reporting ist es auch noch nicht so gut bestellt. Nur etwa die Hälfte der untersuchten Unternehmen kann flexibel auf kurzfristige Anfragen und Anpassungswünsche reagieren.