10-Gigabit-Ethernet

Vollduplex als Standard

Der ursprüngliche Ethernet-Standard IEEE 802.3 sieht als physisches Übertragungsmedium eine Bustopologie über Koaxialkabel vor. Dabei steht das physikalische Medium allen Kommunikationspartnern gleichzeitig zur Verfügung (shared medium). Das beschränkt die Kommunikation auf den Halbduplex-Modus.

Die Einführung des Twisted-Pair-Kabels als Übertragungsmedium erlaubte dann jedoch eine physikalische Trennung von Hin- und Rückkanal und damit eine gleichzeitige Kommunikation in beiden Richtungen (Vollduplex). Besonders bei der Verbindung zwischen aktiven Knoten wie Bridges und Switches bringt sie deutliche Vorteile. Die Verbindungsgeschwindigkeit von 10 GBit/s erscheint momentan nur zwischen aktiven Komponenten sinnvoll. Deshalb und durch die ausschließliche Übertragung via Glasfaser wird bei 10GE der Vollduplex-Modus zur Pflicht.

Schon bei der Einführung von Gigabit-Ethernet zeigte sich, dass der Halbduplex-Modus in der Praxis keine Rolle spielt. Dies könnte sich zwar mittelfristig im Zuge einer Vernetzung mit Gigabit-to-the-Desktop noch ändern. Für 10-GBit/s-Systeme erscheint ein solches Szenario jedoch aus heutiger Sicht äußerst unwahrscheinlich. Damit markiert 10-Gigabit-Ethernet das Ende der althergebrachten Ethernet-Kollisionsdomänen und deren Medienarbitrierung, die unter dem Kürzel CSMA/CD berühmt-berüchtigt geworden ist.