Ein weiter Weg bis 50 Mbit/s

Auf dem Weg zur Gigabit-Gesellschaft

Fazit: Breitband ja - aber nicht überall

In einem sind sich TK-Fachleute einig: Die ideale Lösung für eine "Gigabit-Gesellschaft" wäre ein flächendeckender Ausbau der Glasfasernetze. Doch das unterblieb bislang, vor allem aus Kostengründen. Die bestehende Telefoninfrastruktur auf Basis von Kupferkabeln hat in Westdeutschland zwar rund 50 Jahre auf dem Buckel, lässt sich aber dank Vectoring und später G.fast weiterhin nutzen. Ferner zeichnet sich ab, dass Breitbanddienste über das Kabel-TV-Netz an Bedeutung gewinnen. Immerhin verzeichnen die Anbieter in diesem Segment leichte Zuwächse. Wenig Hoffnung gibt es für die Bewohner ländlicher Gebiete - dort werden kabelgestützte Breitbandverbindungen von 50 Mbit/s und mehr bis Ende des Jahrzehnts kaum in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen. Die Kosten sind für die Netzbetreiber schlichtweg zu hoch. Hinzu kommt, dass die Bundesregierung im Spätsommer 2014 klargestellt hat, dass sie den Ausbau einer Breitbandinfrastruktur nicht fördern kann - oder will. Einzelne Bundesländer wie Bayern haben zwar Zuschüsse von bis zu zehn Milliarden Euro in Aussicht gestellt, wollen aber diese Aufgabe nicht alleine schultern.

De facto läuft somit alles auf folgendes Szenario hinaus: Breitband ja, aber Daten-raten im dreistelligen Bereich werden nur in Großstädten und der näheren Umebung erreicht. Die Befürworter einer solchen Strategie haben neben den Kosten ein weiteres Argument auf ihrer Seite: den Trend zur Urbanisierung, der auch in Deutschland zu beobachten ist. (ba)