Computerviren: Grundlagen

Enten: Hoaxes

Im Bestiarium der Schadensprogramme, auch als Malware bezeichnet, gibt es noch eine weitere Variante: Hoaxes. Als deutsche Übersetzung trifft "Ente" wohl den Kern der Sache. Ein Hoax ist eine gezielte Falschmeldung per E-Mail über einen Virus oder ein anderes Schadensprogramm. In der Regel wird der Empfänger aufgefordert, die E-Mail an alle Bekannten als Warnung weiterzuleiten. Und genau das ist die Schadenswirkung eines Hoax: Er kostet Arbeitszeit in Firmen und verbreitet sich rasend schnell.

Einer der ersten Hoaxes tauchte mit "GoodTimes" Ende 1994 auf. Die Mail warnte vor einem Virus, der alleine durch Lesen einer E-Mail einen PC infizieren könne. Erkennbar sei die Nachricht durch die Worte "Good Times" im Betreff. Der Virus würde dann den Festplatteninhalt löschen oder gar den Prozessor des Computers zerstören. Ins Deutsche übersetzt liest sich die englische Originalnachricht über Good Times so:

FYI: Eine Datei mit dem Namen "Good Times" wird von einigen Internet-Usern versendet, die bei Online-Services (CompuServe, Prodigy und AOL) angemeldet sind. Wenn Sie diese Datei empfangen sollten, NICHT downloaden! Sofort löschen. Ich weiß, dass in dieser Datei ein Virus enthalten ist, der, sofern auf Ihren PC geladen, alle Ihre Dateien ruiniert.

Nach diesem Muster funktionieren alle gängigen Falschmeldungen über vermeintliche Viren. Oft findet sich im Text der entsprechenden Mail noch der Hinweis, dass namhafte Computerfirmen die Warnung vor dem neuen Virus ausgegeben hätten. Eine ständig aktualisierte Übersicht von Hoaxes findet sich beispielsweise auf den Internet-Seiten von VMyths.com oder der TU Berlin. Daneben wird man ebenfalls bei den großen Antivirenherstellern fündig, etwa bei Network Associates oder Symantec.