Ethernet im Überblick

Auto-Negotiation

Der Einsatz von zwei unterschiedlichen Geschwindigkeitsstufen wirft die Frage nach der Kompatibilität auf. Auf Grund der ähnlichen Vorgaben lassen sich Baugruppen entwerfen, die in der Lage sind, wahlweise mit 10 oder mit 100 Mbit/s zu kommunizieren. Wünschenswert ist dabei auch, dass automatisch die größtmögliche Geschwindigkeit genutzt wird. Zu diesem Zweck wurde im Rahmen des Fast-Ethernet-Standards das sogenannte Auto-Negotiation-Protocol (ANP) festgelegt, das auf dem von National Semiconductor entwickelten Nway-Protokoll basiert. ANP bezieht sich auf Verbindungssegmente zwischen zwei Kommunikationsteilnehmern. Es wird unmittelbar bei der Initialisierung der Verbindung aufgerufen und verwendet ein dediziertes Signalsystem. Dieses basiert auf den Normal Link Pulses (NLP), die 10Base-T zur Kontrolle der Verbindung regelmäßig versendet.

ANP sendet Signalfolgen mit 33 Fast Link Pulses (FLP), deren Timing genau den NLPs entspricht. Damit können 10Base-T-Stationen ohne ANP umgehen, denn sie erkennen diese Signale als NLP. Unterstützt eine Station aber das ANP, so kann es aus den 16 geradzahligen FPLs das 16 Bit Link Code Word auswerten, das Informationen über die unterstützten Geschwindigkeiten und Modi enthält. Anhand einer Prioritätenfolge werden dann Geschwindigkeit und Modus ausgewählt.

Auto-Negotiation Datenwort

Bit(s)

Bedeutung

0 - 4

Bei Ethernet immer 10000. Damit kann der Standard auch auf andere Übertragungssysteme erweitert werden.

5

unterstützt 10Base-T

6

unterstützt 10Base-T Full Duplex

7

unterstützt 100Base-TX

8

unterstützt 100Base-TX Full Duplex

9

unterstützt 100Base-T4

10

unterstützt Datenflusskontrolle

11

reserviert

12

reserviert

13

Fehlerindikator

14

ACK - Quittierung eines ANP-Datenpakets

15

NP (Next Page). Es folgen weitere Datenpakete mit herstellerspezifischen Informationen