Ethernet im Überblick

Von 1000 auf 10.000 Mbit/s

Schon bevor 1000Base-T endgültig in trockenen Tüchern war, bildete sich im März 1999 eine Arbeitsgruppe innerhalb der IEEE802.3 Higher Speed Study Group (HSSG). Diese will mit IEEE802.3ae einen Standard für Datenraten von 10 GBit/s erstellen. Dabei wurde bereits zu diesem Zeitpunkt eine geschickte Doppelentscheidung getroffen, die die Grundlage für ein weiteres Vordringen des Ethernet-Standards darstellt.

Zum einen sollen bewährte Eigenschaften des LAN-Ethernets weiter fortgeführt werden. Insbesondere sollen das Rahmenformat und die unmittelbare Einpassung in die 802.x-Architektur die einfache Bündelung von langsameren Ethernet-Rahmen auf der höheren Geschwindigkeitsstufe und die unmittelbare Übernahme der bestehenden Techniken zur Verkehrssteuerung erlauben. Außerdem soll die Spezifikation eine kostengünstige Implementierung mit zwei- bis dreifachem Kostenaufwand im Vergleich zum Gigabit-Ethernet erlauben.

Zum anderen zeigt die Zielrichtung des 10 GBit/s-Ethernet aber deutlich in Richtung der Metropolitan Area Networks (MAN). Insbesondere werden nur noch Punkt-zu-Punkt-Verbindungen in Vollduplex-Modus unterstützt. Besondere Bedeutung erlangen dabei auch die für das Ethernet neuen Entfernungskategorien im Bereich von 50 Kilometer. Darüber hinaus sehen die gegenwärtigen Entwürfe die unmittelbare Anpassung an bestehende MAN-Strukturen vor, die auf der Basis von SONET/SDH implementiert sind.

Wie es sich für einen neuen Standard gehört, hat sich mittlerweile eine 10 Gigabit Ethernet Alliance (10GEA) gegründet. Ein erster Entwurf (Draft) des Standards wurde im September 2000 vorgelegt. Der endgültige Standard wird für das Jahr 2002 erwartet.