Kommunikationsdienste vereint

Google Wave im Beta-Test

Fazit

Das elektronische Kommunikationsverhalten hat sich seit der Erfindung der E-Mail vor 40 Jahren stark geändert, und viele Entwickler machen sich seit langer Zeit Gedanken, wie die Zukunft der Kommunikation aussehen könnte. Google Wave wählt dabei einen interessanten Ansatz. Nur wenig ist in Google Wave tatsächlich neu, dafür wird alles übersichtlich in einer integrativen Umgebung präsentiert, dank Cloud-Computing-Ansatz unabhängig von Ort, Betriebssystem und Versionsnummer. Mit Google Wave lassen sich Arbeitsgruppen organisieren, um Projekte gemeinsam zu entwickeln und Prozesse genau zu dokumentieren – und das besser als per E-Mail. Es verschwinden keine Attachements, alle arbeiten am gleichen Dokument. Durch geschlossene Gruppen entsteht weniger Spam, die Verwaltung von Sendern und Empfängern ist übersichtlicher.

Theoretisch ist auch vorstellbar, dass alle Kommunikationsdienste in Google Wave gebündelt werden. Facebook, Twitter, Xing, Mail-Accounts, Blogs – alle über ein Interface. Doch ob Google Wave tatsächlich wie von Google prophezeit die E-Mail ablösen wird, darf bezweifelt werden. Für den Massenmarkt ist das ganze System derzeit noch zu kompliziert, die Möglichkeiten zu umfangreich, die Bedienung nicht intuitiv genug.

Dennoch ist der Ansatz interessant. Doch auch bei Google Wave wird sich wie bei vielen anderen neuen Diensten erst nach einer gewissen Zeit zeigen, für wen es tatsächlich nützlich ist. Ein gutes Konzept sind hierbei sicherlich die offenen APIs, die Google Wave flexibel und anpassungsfähig halten. Schon jetzt gibt es zahlreiche nützliche Gadgets und Robots. Bleibt abzuwarten, wie die Nutzer reagieren und ob Google Wave nun Arbeitsprozesse optimiert oder doch nur Zeit verschlingt. (mje)