Grundlagen WiMAX - Anwendung, Architektur und Aufbau

Hohe Frequenzen

Für den ursprünglichen Standard IEEE802.16 mit Frequenzen zwischen zehn und 66 GHz entfällt diese Problematik durch die Melde- und Genehmigungsregelungen der Aufsichtsbehörden. Zusätzlich breiten sich elektromagnetische Wellen dieser hohen Frequenz nur quasi-linear aus. Eine Übertragung ist deswegen nur über eine direkte Sichtverbindung (Line of Sight - LOS) möglich.

Ist dies funktional als Einschränkung zu sehen, so sind jedoch auch zwei Vorteile zu beachten. Da nur ein Ausbreitungsweg genutzt wird, besteht die Möglichkeit einer Modulation auf einer Trägerfrequenz (Wireless MAN – Single Carrier (SC)). Die sich hierdurch ergebende Vereinfachung des Transceiver-Aufbaus wird sich aber – auf Grund der hohen Frequenzen – wohl kaum in günstigeren Komponenten niederschlagen. Zum Zweiten ergibt sich bedingt durch die Ausbreitungscharakteristik eine weitere Entspannung der Koexistenzproblematik.

Für die weiteren Teilstandards ist eine Reihe von Besonderheiten zu berücksichtigen:

  • Auch für den 802.16a-Standard wird eine Option angeboten, die nur eine Trägerfrequenz nutzt. Diese wird als Wireless MAN Single Carrier Access (SCa) Air Interface bezeichnet.

  • Für die Frequenzspreizverfahren können die Kanalbandbreiten flexibel zwischen 1,75 und 28 MHz gewählt werden, so dass ein Netzanbieter die verfügbare Bandbreite möglichst zielgerecht einsetzen kann.

Bei dieser Flexibilität, die in den Werbebroschüren sehr stark herausgestellt wird, muss aber berücksichtigt werden, inwieweit der Regulierer die Nutzung der breitbandigen Kanäle erlaubt.