HyperTransport im Detail

Differenzielle Übertragung

Hochfrequente Signale überträgt HyperTransport differenziell. Gegenüber dem IEEE-Standard LVDS (Low Voltage Differential Signaling) wurde die Spannung dabei von 2,5 Volt auf 1,2 Volt gesenkt. In Kombination mit der 100 Ohm differenziellen Impedanz fällt die Leistungsaufnahme für den Bus dadurch gering aus.

Die elektrischen Spezifikationen von HyperTransport sind speziell für preiswerte vierlagige Board-Designs optimiert. Durch die Störfestigkeit der differenziellen Übertragung kann die Leitungslänge etwa bei einer Datenfrequenz von 800 MHz bis zu 60 Zentimeter betragen.

Auf den ersten Blick kostet die unidirektionale differenzielle Übertragung sehr viele Datenleitungen. Zwei Vorteile wiegen dies aber mehr als auf: Zum einen können dedizierte Ein- und Ausgänge mit einer viel höheren Frequenz betrieben werden als bidirektionale Universalanschlüsse.

Zum anderen fließt der Strom bei zwei differenziellen Leitungen auf der einen zum Empfänger, auf der anderen, direkt benachbarten, wieder zurück. Da der Summenstrom damit zu Null wird, sind Abschirmungen und die sonst übliche hohe Anzahl an Massepins unnötig. Zudem entfällt die Belastung der Masseleitungen mit Strömen im HF-Bereich. Auch die Stromaufnahme ist sowohl für ein übertragenes High- als auch Low-Bit konstant. Dadurch vereinfacht sich die HF-feste Stromversorgung des Bauteils, und die Anzahl der dafür erforderlichen Versorgungspins sinkt.