Nehalem-EX vs. AMD 12-Core-Opteron 6100

Intel Xeon X7560 - Neue 8-Core-CPU im Test

Fazit

Nur auf die Performance fokussiert, wird der Intel Xeon X7560 in der 2-Sockel-Konfiguration seinen Erwartungen nicht gerecht. In fast allen Szenarien arbeiten die Xeon-X5680-Prozessoren schneller als die für 2-, 4- und 8-Sockel-Systeme ausgelegten neuen Octa-Core-Xeons. Zwar arbeiteten die Xeon-X7560-CPUs mit acht statt nur sechs Kernen, allerdings bei deutlich geringerer Taktfrequenz. Zudem liefert das Speicher-Subsystem der Xeon-7500-Plattform mit den Scalable Memory Buffers geringere Bandbreiten als die Triple-Channel-Speicher-Controller der Xeon-5600-Serie. Immerhin sorgt Dells eigene FlexMem-Technologie, mit der selbst bei zwei CPUs der Speicher von vier Sockeln zur Verfügung steht, in sehr speicherintensiven Szenarios für 30 bis 40 Prozent mehr Performance.

Das Einsatzgebiet der Xeon-7500-Serie im 2-Sockel-Segment bleibt somit bereits aus Sicht der Performance eingeschränkt. Bei diesen Systemen wird primär auf geringe Kosten und hohe Energieeffizienz Wert gelegt. Beide Punkte sind nicht die Paradedisziplin der Xeon-7500-Prozessoren. Die Xeon-5600-Serie sowie AMDs Opteron-6100-Modelle sind Intels Octa-Core-Modellen hier weit überlegen.

Die Stärken der Xeon-7500-Plattform liegen abseits von Performance und Energieeffizienz aus Seiten der Skalierfähigkeit und Betriebssicherheit. Hier sind die neuen Xeon-7500-CPUs der x86-Konkurrenz weit vorraus. So erlauben die CPUs Systeme mit bis zu acht Prozessoren, die direkt miteinander verbunden sind. AMD schränkt seine Opteron-6100-Modelle auf maximal vier Sockeln ein – nachvollziehbar, der 8-Sockel-x86-Markt ist verschwindend gering. Wichtiger bei der Xeon-7500-Plattform ist der sehr hohe mögliche Speicherausbau. In einer 4-Sockel-Konfiguration erlauben Xeon-7500-Systeme bis zu 64 DIMMs für einen Arbeitsspeicher von 1 TByte. Vier Opteron-6100-CPUs können maximal 48 Speichermodule ansprechen.

Ein entscheidenderes Alleinstellungsmerkmal der Xeon-7500-Plattform im x86-Segment sind seine RAS-Features. Insbesondere die MCA-Technologie zum Abfangen von Hardwarefehlern besitzt RISC-Niveau. Wer auf hohe Betriebsicherheit Wert legt, für den sind Xeon-7500-Systeme auch eine deutlich günstigere Wahl als RISC-Maschinen.

Zu guter Letzt machen Intels neue Xeon-7500-Prozessoren auch aus Sicht der Performance einen großen Sprung; im Vergleich zu den Vorgängermodellen der Xeon-7400-Serie. So sind bereits zwei Xeon X7560 (2,26 GHz / 8 Core) meist schneller als vier Xeon X7460 (2,66 GHz / 6 Core). Auch die Energieeffizienz betreffend liegen Faktoren zwischen der alten und neuen Generation. (cvi)