iSCSI - IP-basierte Speichernetze

Übertragungsraten

Derzeit weisen die Hersteller bezüglich der iSCSI-Übertragungsraten häufig auf "Wire Speed" hin. Das besagt jedoch nur, dass Sender und Empfänger mit der angegebenen Transferrate TCP/IP-Pakete übertragen. Wichtig für den Anwender ist aber die Nutzdatenrate. Die liegt jedoch bei iSCSI wesentlich niedriger als bei der Fibre-Channel-Übertragung. IBM gibt in diversen Whitepapers an, dass im realen Betrieb die Nettodatenraten einer 1 Gbit/s-Verbindung bei etwa 80 MByte/s für den Fibre Channel und bis zu 30 MByte/s für iSCSI liegen. Letzteres gilt speziell auch für das eigene iSCSI-Produkt, den IP Storage 200i. In künftigen Versionen soll dieser jedoch mit bis zu 60 MByte/s operieren.

Bei Fujitsu Siemens hat man eine andere Maßzahl ermittelt: Für einen Durchlauf durch einen SCSI-Treiber benötigt ein Rechner etwa 5000 CPU-Zyklen, selbst für den kleinsten TCP/IP-Stack jedoch benötigt er 50.000. Dazu kommt noch der iSCSI-Stack-Overhead, für den noch keine konkreten Einschätzungen vorliegen. LAN-Experten verwenden gern folgende Faustregel: Die Übertragung von einem Bit beansprucht 1 Hz Taktfrequenz des Prozessors. Eine TCP/IP-Übertragung mit 1 Gbit/s lastet also einen Prozessor mit 1 GHz Taktrate fast voll aus. Zwar relativiert ein Busmastering der Netzwerkkarte diese Regel, dennoch sind für den Einsatz von iSCSI über 10-Gbit-Ethernet Lastprobleme zu erwarten. Dort werden also vermutlich besonders leistungsstarke TOEs benötigt. Bei Fibre Channel beträgt die Auslastung auf Grund der völlig anderen Übertragungstechnik dagegen nur rund drei bis fünf Prozent.