SDN - Technik und Praxisrelevanz

Kampf um die Kontrolle im Netzwerk

Skeptische Netzwerkhersteller

Nachvollziehbar ist, dass Software Defined Networking nicht nur auf Gegenliebe stößt. Vor allem etablierte Netzwerkausrüster wie Cisco Systems, Juniper, HP, Brocade oder Extreme Networks, das jüngst Enterasys Networks übernahm, müssen fürchten, dass SDN ihnen einen Teil des Geschäfts wegnimmt. Denn statt hochspezialisierter Switches mit speziellen ASICS (Application-specific ICs) und Betriebssystemen wie IOS (Cisco) oder JUNOS (Juniper) können Anwender auf "White-Box"-Systeme mit konventionellen Hochleistungsprozessoren zurückgreifen.

Gegenüberstellung: Vergleich einer herkömmlichen Netzwerkinfrastruktur und einer SDN-Umgebung
Gegenüberstellung: Vergleich einer herkömmlichen Netzwerkinfrastruktur und einer SDN-Umgebung
Foto: ESG

Diesen Trend sieht beispielsweise Stu Bailey, Mitbegründer und Chief Technology Officer von Infoblox, einem Anbieter von Netzwerkmanagementlösungen: "Mit SDN ergibt sich eine Entwicklung in Richtung einer 'Consumerization' von Netzwerkausrüstung. Anbieter von SDN-Open-Switches wie Big Switch oder Pica8 setzen bei der Hardware auf Standarddesigns und Standardprozessoren. Eine vergleichbare Entwicklung haben wir im Serverbereich erlebt - weg von Spezialprozessoren hin zur x86-Architektur."