SDN - Technik und Praxisrelevanz

Kampf um die Kontrolle im Netzwerk

Rolle der I/O-Systeme nicht unterschätzen

Ein Punkt, der beim Umstieg auf eine SDN- oder Overlay-Infrastruktur nicht vergessen werden sollte, sind laut Perry Eekhout, Regional Manager Central Europe bei Emulex, die I/O-Systeme: "Unternehmen müssen sich Gedanken darüber machen, wie sie I/O-Systeme und -Architekturen zur Bereitstellung von Services und zur Verbesserung der End-to-End-Performance nutzen können. Durch den Einsatz eines intelligenten I/O-Systems am Netzwerkrand können Anwender mithilfe der verteilten Prozessbearbeitung sowohl I/O als auch Netzwerkvirtualisierung effektiver gestalten."

Die Möglichkeit, I/O- und Netzwerkverarbeitung unabhängig vom Host-CPU durchzuführen, bedeutet laut Eekhout, dass mehr Rechenleistung zur Unterstützung einer größeren Anzahl von Virtual Machines zur Verfügung steht. "Und höhere VM-Dichten führen dazu, dass CIOs ihre Betriebs- und Investitionskosten reduzieren können, da sie weniger physische Server benötigen."

Praxis: Miteinander von SDN und Virtual Overlay Networks

Ob nun virtualisierte Overlay-Netze oder Software Defined Networking - noch ist nicht absehbar, welche Technologie sich durchsetzen wird. Es ist zu vermuten, dass in der Praxis mehrere Ansätze gleichzeitig in einem Netzwerk zum Zuge kommen. IBM sieht in einem solchen Dualismus kein Problem. Im Gegenteil: Der Vorteil von virtualisierten Overlay-Netzen ist, dass sie hardwareagnostisch sind und mit jeder IP-basierten Infrastruktur zurechtkommen.

SDN wiederum lässt sich dazu verwenden, in einem OpenFlow-basierten Netzsegment neue Dienste und Anwendungen bereitzustellen. Als übergeordnetes Bindeglied dient eine SDN-Plattform, über deren Northbound-API Anwendungen und Netzwerkdienste angebunden werden. In der Praxis dürften solche Modelle allerdings zumindest derzeit nur für große Infrastrukturen mit Tausenden von Netzwerkkomponenten infrage kommen. (hi)