Digitale Dividende

LTE – Breitbandinternet für alle per Mobilfunk

Fazit

LTE wird die bisherigen GSM-, UMTS- und HSPA-Netze nicht vollständig ersetzen, sondern ergänzen. Beobachter rechnen damit, dass die Versteigerung der deutschen LTE-Frequenzen Mitte Mai 2010 abgeschlossen sein dürfte. Anschließend können die Mobilfunkbetreiber sukzessive mit dem Netzausbau beginnen, indem sie die bestehenden Basisstationen durch Software-Upgrades oder Hardwareergänzungen aufrüsten und damit die vorhandenen Mobilfunknetze erweitern.

T-Mobile, Vodafone & Co. haben aus ihren UMTS-Fehlern gelernt und die neue Technik schon frühzeitig getestet, um die Zeit zwischen Netzaufrüstung und Verfügbarkeit von Endgeräten zu reduzieren. Deshalb ist ab November 2010 hierzulande mit ersten kommerziellen Angeboten zu rechnen. Die Provider werden sich zur Einführung von LTE komplett auf die Vermarktung von Datendiensten konzentrieren, da für Sprache GSM & Co. bei Weitem ausreichen. Mit Bandbreiten zwischen 20 und 80 Mbit/s, die TeliaSonera derzeit via LTE in Stockholm erreicht, sind HD-Videos und Online-Spiele über das Mobiltelefon in guter Qualität zu erwarten.

Damit ist LTE eine echte Alternative für kabelgebundene Internetanschlüsse. Mit der Digitalen Dividende, dem Frequenzblock um 800 MHz mit höherer Reichweite, besitzt die Technologie zudem das realistische Potenzial, Breitbandinternet via Funk auch in Gebiete zu bringen, in denen es bislang weder DSL- noch Kabelanschluss gibt. Wesentlicher Treiber ist hier die Bundesregierung, die im Rahmen ihrer Breitbandinitiative Gelder aus dem Konjunkturpaket in die Infrastrukturförderung investieren will. Und staatliche Subventionen werden die Netzbetreiber wohl nicht als Hindernis für den Aufbau des LTE-Netzes sehen. (mje)