Office 2000 im Netz

Sicherheitsfeatures

Kein Unternehmen kann sich heute noch Zugeständnisse in Fragen der EDV-Sicherheit erlauben. Nur wenige Stunden Ausfall der IT-Infrastruktur reichen aus, um hohen finanziellen Schaden anzurichten. Die größte Bedrohung stellen nach wie vor Viren dar. Insbesondere Makroviren haben ihren klassischen Verwandten, die sich über den Bootsektor oder ausführbare Dateien hermachen, den Rang abgelaufen.

Microsoft trägt dieser Entwicklung verstärkt Rechnung. Als erste Vorbeugemaßnahme vor unliebsamen Überraschungen dient die digitale Signatur von Makros. Durch diese virtuelle Unterschrift versichert der Aussteller, dass die Daten von ihm sind. Wem dies als Nachweis einer vertrauenswürdigen Quelle genügt, sollte bedenken, dass auch Freunde oder Geschäftspartner unabsichtlich verseuchte Programme verschicken können. Selbst große Firmen sind davor nicht gefeit.

Das zweite Konzept bietet deutlich mehr Sicherheit. Word, Excel und Powerpoint erkennen bei ihrer Installation einen vorhandenen Virenscanner und binden ihn ein. Letzte Klarheit, ob dessen Integration erfolgreich war, verschafft man sich durch Aufruf von Extras/Makro/Sicherheit. Der erreichte Schutz hängt von der Qualität des verwendeten Virenscanners ab. Nicht jeder bietet eine hohe Trefferquote wie tecChannel in einem Vergleichstest herausgefunden hat.

Es ist allerdings nicht möglich, kennwortgeschützte Dokumente auf diese Art zu überprüfen, da diese verschlüsselt sind. Was gerne übersehen wird: Freigegebene Excel-Arbeitsmappen liegen ebenfalls chiffriert vor.

Wer auf den in Office implementierten Kennwortschutz baut, wiegt sich in trügerischer Sicherheit. Microsoft verwendet lediglich eine 40-Bit-Verschüsselungsroutine. Wer auch nur ansatzweise eine Internet-Suchmaschine bedienen kann, wird bei der Suche nach Crackprogrammen rasch fündig.

Vielleicht lassen sich durch die Lockerung der Exportbeschränkungen bei Kryptografie-Produkten bald auch 128-Bit-Schlüssel einsetzen. Momentan kann diese Schlüssellänge nur für den Internet Explorer und Outlook erreicht werden. Zudem stehen die dazu erforderlichen Patches lediglich für Anwender in den USA und Kanada bereit.