Grundlagen und Neuerungen
Open-Source-Virtualisierung mit Proxmox Virtual Envrionment 3.4
PVE-Bereitstellung
Eingerichtet wird das Ganze über ein modernes Ajax-Web-Interface (basierend auf Ext JS 4.0), das an vielen Stellen kontextsensitiv ist. Das Aufsetzen des Systems ist, sofern der vorgesehene Host die Installationsvoraussetzungen, wie etwa eine CPU mit Hardwarevirtualisierung (für KVM-VMs), erfüllt, trivial, gut dokumentiert und in wenigen Minuten erledigt, denn das System ist als Appliance konzipiert.
- Proxmox Virtual Envrionment
Zum Erstellen virtueller Maschinen steht ein Assistent zur Verfügung, der im ersten Schritt das Auswählen des Gastsystems verlangt. - Proxmox Virtual Envrionment
Wurde zuvor ein zentraler ISO-Store angelegt, kann die Gast-OS-Installation bequem per ISO-Image erfolgen und nicht über ein virtuelles CD-Laufwerk und einen physischen Datenträger. - Proxmox Virtual Envrionment
Beim virtuellen Festplattenlaufwerk empfiehlt sich meist der paravirtualisierte Bus-Typ virto, statt IDE (Default). - Proxmox Virtual Envrionment
Per Default übernimmt der Assistent die CPU-Einstellungen der Host-CPU, es sind aber auch individuelle Setups möglich. - Proxmox Virtual Envrionment
An virtuellen NICs stehen neben dem in der Regel zu bevorzugenden paravirtualisierten virtion-Device auch zwei synthetische Klassiker, Intel E1000 und Realtec RTL8139 zur Verfügung. - Proxmox Virtual Envrionment
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Zum Abschluss der Konfiguration der virtuellen Maschinen zeigt der Assistent alle gewählten Einstellungen zur Kontrolle (oder Korrektur mit „Zurück“) noch einmal an. - Proxmox Virtual Envrionment
PVE ist eine professionelle Virtualisierungsplattform fürs Rechenzentrum und keine Desktop-Lösung im Stil von Oracle VirtualBox. PVE muss daher von der Papierform her keinen Vergleich mit vSphere, Hyper-V oder Citrix XenSerer scheuen. So unterstützt PVE von Haus aus Hochverfügbarkeit, Live-VM-Snapshots oder Live-Migration von virtuellen Maschinen. Installiert der Nutzer PVE nicht gerade auf Basis einer existierenden Debian-Umgebung (was immerhin möglich ist, um die Lösung im Zusammenhang mit einem bestehenden Partitionslayout evaluieren zu können), unterstützt der KVM-basierte Bare_Metal-Hypervisor bis zu 160 CPUs sowie 2 TB RAM pro Host.
Spice-Support und HTML-Console
Dank vollständiger Integration des Red-Hat-Virtualisierungs-Stacks einschließlich VDI-Remote-Zugriffsprotokoll Spice lassen sich auch Desktop-Betriebssysteme performant nutzen. Das PVE-Web-Interface bietet sogar eine eingebaute, HTML5-basierte Browser-Console, die ein effizientes Verwalten und Steuern von VMs, unabhängig vom verwendeten Client-Betriebssystem, erlaubt.
Preise und Support
Open Source PVE ist kein Community-Projekt, sondern wird federführend von der Proxmox Server Solutions GmbH entwickelt, obwohl bereits viele externe Community Developer mitwirken. Der Hersteller verdient sein Geld mit optional zur Community-Version angebotenen Support-Abonnements. Eine gültige PVE-Subskription erlaubt im Unterschied zur freien Version den Zugriff auf das Enterprise Repository und schließt regelmäßige Software-Updates ein. Die Preise der Subskriptionsversionen beginnen bei rund 5 Euro pro CPU und Monat. Damit ist Proxmox Virtual Envrionment preiswerter als Red Hat Enterprise Virtualization und zudem strukturell weniger komplex.