Oracle Datenbank-Tuning

Auswahl der Hardware-Komponenten

Zur Performance-Planung gehört auch die richtige Auswahl und die Dimensionierung der Hardware-Komponenten. Wenn Sie ein ausfallsicheres System benötigen, dann werden Sie von vornherein Festplatten oder Subsysteme spiegeln oder evtl. ein RAID-System einsetzen wollen.

Für eine Data Warehouse-Datenbank stehen andere Aspekte im Vordergrund. Hier kommt es fast in erster Linie auf Performance an, alle anderen Aspekte treten in den Hintergrund. Auch Verfügbarkeit spielt eher eine untergeordnete Rolle. Es werden riesige Datenmengen verarbeitet, die nur schwer in den Buffer Cache passen. Besonderer Wert sollte deshalb auf hohe Durchsatzraten für E/A-Vorgänge gelegt werden. Hier macht es also wenig Sinn, Festplatten zu spiegeln oder RAID-5-Systeme einzusetzen.

Das Datenbank-Modell hat ebenfalls einen wichtigen Einfluss auf die Performance des produktiven Systems. In der Praxis zeigt sich, dass logisch perfekte Modelle nicht immer die beste Performance liefern. Verwenden Sie z.B. hierarchische Tabellen, die sehr groß sind, dann laufen die Abfragen sehr lang und haben einen großen Ressourcen-Verbrauch. Ein Modell ohne Redundanzen ist zwar erstrebenswert, jedoch kann ein gewisses Maß von Datenredundanz eine deutliche Erhöhung der Performance zur Folge haben. Nicht umsonst ist ein Data Warehouse mit einem Star-Schema ein hochredundantes System.

Formulieren Sie, bevor Sie mit der Performance-Planung beginnen, eindeutige Zielsetzungen. Systeme können sehr unterschiedliche Prioritäten aufweisen. So kann einerseits die Laufzeit der Applikation, anderseits eine optimale Strukturierung der Daten im Vordergrund stehen. Erfüllen Sie nur die Mindestanforderungen an die Performance und versuchen Sie nicht, die optimale Performance auf Kosten von Nachteilen in anderen Bereichen herauszuholen. In der Zielsetzung sollten auch Anforderungen an die Skalierbarkeit enthalten sein. Hochskalierbare Systeme sind in der Regel teurer und erfordern eine komplexere Architektur.