Ratgeber Storage
RAID in der Praxis richtig konfigurieren
Mittelgroßer Windows- oder Linux/Unix-Applikationsserver
Da diese Betriebssysteme sehr intensiv mit Swap-Dateien arbeiten, ist es anzuraten, Zugriffe auf das Boot-Laufwerk und die Swap-Datei von den normalen Zugriffen zu trennen. Eine gute Lösung ist es, zwei Festplatten für das gespiegelte Boot-Laufwerk und drei Festplatten in einer RAID-5-Konfiguration für die Nutzdaten zu verwenden.
Foto: Bernhard Haluschak
Mehr Sicherheit und besserer Datendurchsatz lassen sich erreichen, indem man die Festplatten an einen 3-Kanal-Controller anschließt. In dieser Konfiguration sind die Festplatten jedes Arrays an unabhängige SCSI-Kanäle angeschlossen. Im Falle eines Kabeldefekts kann es passieren, dass zwei Festplatten verloren gehen; da sie aber zu verschiedenen RAID-Arrays gehören, bleibt jedes Array verfügbar. Um noch mehr Sicherheit zu erhalten, kann eine zusätzliche Festplatte als Hot-Spare-Laufwerk hinzugefügt werden, die dann als Ersatzlaufwerk verfügbar ist und sofort ein ausgefallenes Laufwerk ersetzt. Der RAID-Controller startet die Reparatur des nicht mehr redundanten Arrays augenblicklich, sodass das System nur für eine sehr kurze Zeit in einem nicht redundanten Zustand verbleibt.
Wenn die Ersatzfestplatte als ein Pool-Hot-Spare-Laufwerk definiert ist, kann sie sowohl ein ausgefallenes Laufwerk im RAID-5-Array als auch eine der beiden gespiegelten Boot-Festplatten ersetzen. In einer solchen Konfiguration ist ein 3-Kanal-RAID-Controller die optimale Wahl. Da nur sechs Festplatten benutzt werden, ist es möglich, sie direkt im Servergehäuse unterzubringen. Stellt dies ein Problem dar, kann ein externes Gehäuse verwendet werden.
In diesem Fall können die Festplatten trotzdem über die SCSI-Kanäle verteilt werden um die bestmögliche Redundanz und Geschwindigkeit zu erhalten. In beiden Konfigurationen ist es ratsam separate, aktive Terminatoren für den SCSI-Bus zu verwenden.