Fernzugriff-Verfahren
Ratgeber: Remote Access - Die richtige Technik
Mobilität mit Einschränkung
Ebenfalls hoch im Kurs stehen bei den Anwendern mittlerweile die breitbandigen Mobilfunktechniken UMTS und HSPA für den Fernzugriff auf das Unternehmensnetz. Sie versprechen zumindest auf dem Papier eine größtmögliche Mobilität für Außendienstmitarbeiter, und die Angebote werden mit monatlichen Flatrates ab 20 Euro (meist mit Volumengrenze bei 5 oder 10 GByte Daten) langsam bezahlbar. Allerdings sollte sich kein Projektverantwortlicher, der mit dem Aufbau einer Remote-Access-Infrastruktur betraut ist, von den vollmundigen Breitbandversprechen täuschen lassen: HSDPA mit bis zu 7,2 Mbit/s gibt es bislang nur in wenigen Städten, und selbst 3,6 Mbit/s sind nicht deutschlandweit verfügbar. In der Fläche müssen deshalb die Anwender zu 95 Prozent mit UMTS auskommen, was einer Geschwindigkeit von bis zu 384 Kbit/s entspricht.
Dies ist aber immer noch sechsmal schneller als ISDN, das vor wenigen Jahren für Außendienstler und Teleworker noch das Maß aller Dinge war. Fataler als das langsame Tempo ist bei UMTS und Co. ein anderer Umstand: Die mobile Datentechnik wartet mit Latenzzeiten auf, die im Bereich von einigen hundert Millisekunden liegen. Gerade Echtzeitanwendungen, die nicht entsprechend fehlertolerant programmiert wurden, reagieren darauf schnell mit einem Abbruch der Anwendungssitzung. Neben den klassischen Beispielen wie mobile Mitarbeiter bietet sich der Mobilfunk unter anderem noch für temporäre Netzanbindungen an, wie sie etwa auf Baustellen und Messeständen benötigt werden. In Kombination mit einem mobilfunkfähigen Router lassen sich so schnell und kostengünstig kleinere Netze mit einem Unternehmen koppeln.