Report: Phoneypot – Das Framework gegen Phisher

Interview mit den Machern von Phoneypot

TecChannel: Herr Birk, wie kommt man auf die Idee, eine Anti-Phishing-Framework zu entwickeln?

Dominik Birk: Die Idee entstand eigentlich unspektakulär bei ein paar Bier auf einer Studentenparty. Einige Tage später suchte ich unseren Lehrstuhl für Netz- und Datensicherheit von Prof. Schwenk auf und sprach dort mit einem wissenschaftlichen Mitarbeiter. Dieser war an dem Konzept interessiert, und glücklicherweise war mein Freund und Mitbewohner Felix Gröbert auch zu einer Zusammenarbeit bereit. So gingen wir das Projekt zusammen an, und nach und nach entwickelte sich so das heutige „Anti-Phishing-Framework“.

TecChannel: Wie viele Leute arbeiten momentan am Phoneypot-Projekt?

Dominik Birk: Unser Team setzt sich derzeit aus Felix Gröbert, unserem wissenschaftlichen Mitarbeiter Sebastian Gajek und mir zusammen.

Auszeichnung: Domink Birk (Mitte) erhält den BSI Best Student Award für Phoneypot. (Quelle: Dominik Birk)
Auszeichnung: Domink Birk (Mitte) erhält den BSI Best Student Award für Phoneypot. (Quelle: Dominik Birk)

TecChannel: Frameworks sind meines Wissens nach komplizierte und zeitaufwendige Projekte. Ist der Phoneypot mittlerweile Ihr Hauptprojekt geworden, oder können Sie das noch „nebenbei“ erledigen?

Birk: Das komplette Projekt sowie alle zugehörigen Papers und Programme entwickelten wir neben unserer normalen Studententätigkeit. Da ging schon die ein oder andere Nacht dafür drauf, da man tagsüber mit dem normalen Unileben konfrontiert ist.

TecChannel: Ein Projekt dieser Größenordnung stellt doch sicher einige Anforderungen? Wie sieht es beispielsweise mit Kosten aus, können Sie die tragen?

Birk: Derzeit entstehen kaum Kosten außer Zeit und Aufwand und eben eine Menge Fahrkosten zu diversen Treffen mit Interessenten. In der Vergangenheit hatte man oft mit zu hoher Selbstkritik zu kämpfen. Man fragte sich oft genug, ob die ganze Arbeit eigentlich völlig sinnlos sei und das Konzept niemals in der Praxis eingesetzt werden könne. Man braucht dann Durchhaltevermögen und muss versuchen, mit einer gewissen Objektivität an dem Projekt weiterzuarbeiten.