SANs - Standards und Lösungen

Allianzen, Gremien und Verbände - Übersicht

Nachfolgend werden einige Allianzen, Gremien und Verbände kurz vorgestellt. Der aktuelle Stand mit beteiligten Firmen ist meist auf den Internet-Seiten der Allianzen, Gremien oder der Mitgliedsfirmen selbst zu finden.

ANSI: Die ANSI-Komitees T10, T11 und T13 normieren SCSI, ATA, Fibre Channel und verwandte Standards. Für SCSI und FC gibt es jeweils mehr als ein Dutzend Teilstandards. Diese Normen sind die Basis für SANs.

FCIA: Die FCIA (Fibre Channel Industry Association) ist die Förderorganisation für den Fibre Channel und zugehörige Technologien. Die Normierung bei ANSI und anderen Gremien wird unterstützt. Der europäische Zweig der FCIA kooperiert als eigenständige Organisation mit der internationalen Zentrale in den USA. Die FCIA lässt Interoperabilitäts-Tests an der Universität von New Hampshire, USA, und an anderen Instituten durchführen. Bei Erfolg wird zur Bestätigung eine SANmark-Urkunde ausgestellt. In Europa wollen FCIA und SNIA zusammengehen und eine gemeinsame Organisation bilden.

IEEE SSSWG: In der Standardisierungsgruppe SSSWG (Storage Systems Software Working Group) des IEEE wird das HSM-Konzept (IEEE P1244.1 - 11) seit 1990 entwickelt. Architekturelemente daraus fanden Eingang in fast alle SAN-Anwendungen.

IETF: Die IETF arbeitet seit 1986 als eine selbstorganisierte Gruppe von Fachleuten an der Entwicklung und Förderung von Internet-Spezifikationen. Verschiedene Allianzen haben MIBs (Management Information Base) zur Standardisierung bei der IETF eingereicht. Zahlreiche Varianten von Gateways und Protokollkonvertern zwischen blockorientierter und dateiorientierter Übertragung (PCP) bearbeitet derzeit die IETF für die spätere Standardisierung. Bisher wurde iSCSI ratifiziert. Andere Protokollvorschläge, wie iFCP, mFCP, FCIP und iSNS, befinden sich noch in Bearbeitung.

SANEF: Die internationale Gruppe von SAN-Experten (SAN Expert Facility) hat in der Nähe des Gardasees ein Schulungs- und Zertifizierungslabor eingerichtet. Die SANEF-Schulungen werden von einigen Herstellern bereits formal für ihre Produkte anerkannt. Eine virtuelle Hotline mit direkter Verbindung zu den Experten und zu Wissensdatenbanken mit Themen rund um SAN ist bereits eingerichtet.

SAN Solution Provider (SSP): Die TIM AG hat gemeinsam mit Herstellern von SAN-Produkten ein SAN-Solution-Provider-Programm initiiert. Bundesweit haben sich schon viele Fachhändler als SSP qualifiziert. Ziel des Partnerprogramms ist es, Unternehmen bei der Realisierung von SANs kompetent zu beraten und zu unterstützen.

SNIA: Die SNIA (Storage Networking Industry Association) wurde Ende 1997 gegründet, um die Standardisierung von SANs möglichst schnell durchzuführen. Die anfangs mehr als 100 Mitglieder haben jedoch mehr als ein Jahr mit organisatorischen Problemen vertan. Daher bildeten sich die bereits erwähnten Allianzen, um kurzfristig Lösungsvorschläge zur Verabschiedung durch die SNIA vorzulegen. Ein "Interoperability Lab" wurde Anfang 2002 in Colorado Springs eingeweiht. Dort sind Produkte vieler Firmen permanent installiert. Sie lassen sich auf Kundenwunsch spezifisch konfigurieren. Experten der SNIA und der Hersteller helfen dem Kunden bei der Erprobung "seiner" Konfiguration. Anwender sollten darauf achten, Produkte von Unternehmen zu beziehen, die eine offene Standardisierung unterstützen und die Interoperabilität prüfen lassen sowie die SNIA aktiv fördern. Die SNIA, die FCIA und die DMTF haben eine enge Zusammenarbeit beschlossen. Ein Problem bei der SNIA und ähnlichen Zusammenschlüssen ist der Umgang mit Patenten und Know-how der Firmen, das bei einer Standardisierung ganz oder teilweise auch direkten Konkurrenten zugute kommt.

THIC: Die THIC-Organisation publiziert seit der Ausweitung ihrer Arbeit im Oktober 1995 auf alle Speicher- und Management-Technologien die Referate und Besprechungsnotizen ihrer Konferenzen (vier Mal im Jahr) im Internet.