SANs - Standards und Lösungen

Bluefin

Die Bluefin-Spezifikation ist eine wesentliche Erweiterung der WBEM-Technik (Web-Based Enterprise Management) unter Berücksichtigung der besonderen Anforderungen des Speicherbetriebs. Bluefin definiert eine allgemeine Schnittstelle zur Verwaltung von Speichernetzwerken. Damit gibt es einheitliche Kriterien, um Objekte zu identifizieren, zu klassifizieren sowie reale und virtuelle Ressourcen im Unternehmen zu überwachen und unter Nutzung eines gemeinsamen Transport-Mechanismus zu übertragen. Bluefin ist also weit mehr als ein weiteres API.

Die Objektkategorien Speichergerät, Speichermedium, Speicherbibliothek, Fibre Channel, Defekte, Datenorganisation und Datentransport sind bereits definiert. Speichergeräte wie Festplatten- oder CD-ROM-Laufwerke werden als "MediaAccessDevices" im Objekt-Modell beschrieben. Die Speichermedien sind "StorageExtents" mit der Eigenschaft Speicherkapazität. Diese Datenorganisation stützt sich auf Konzepte, wie Reserve, Redundanz oder Gruppen von Platten. In der Datentransport-Kategorie geht es um die verwaltbaren Aspekte von Controller-Einheiten und Protokollen.

WBEM ist erheblich effektiver als zum Beispiel SNMP. Unter SNMP werden alle Parameter einzeln von allen Komponenten im Netz unter Kenntnis von genauer IP-Adresse und Password aktiv abgeholt. Mit einem einheitlichen WBEM-Formular werden die benötigten Parameter automatisch von den vorhandenen und neu hinzugefügten Komponenten abgeholt und der Speicherverwaltungs-Software zur Verfügung gestellt. Die Entdeckung neuer Komponenten geschieht unter Nutzung der normierten Fibre-Channel-Funktionen. Bluefin nutzt zwei verschiedene Anwendungsmodelle: Beim embedded model sitzt der Bluefin-Agent direkt im Speichergerät. Beim proxy model befindet sich der Bluefin-Agent in einem Server und bietet stellvertretend für das Speichergerät die Bluefin-Funktionalität. So können herkömmliche Geräte ohne Bluefin-Ausstattung trotzdem in einem Bluefin-Netz genutzt werden.