SANs - Standards und Lösungen

Speichermanagement-Software

Das Management der Daten in herkömmlichen Systemen verursacht schon heute höhere Kosten als die Anschaffung der Datenspeicher selbst. Nach Erkenntnissen der Marktforscher von IDC kann ein IT-Manager in einem Unternehmen durch die Nutzung eines SAN mit zentraler Verwaltung mehr als sieben Mal so viele Daten verwalten wie bisher. Bei sehr großen Systemen wird das Verhältnis noch günstiger, da ein SAN fast unbegrenzt skalierbar ist.

Bei herkömmlichen Systemen bestehen eindeutige Zuordnungen am jeweiligen Server. Der Client kann Daten nur über den Server erreichen, an dem der zugehörige Datenspeicher angeschlossen ist. In einem SAN kann jeder Client über jeden Server auf den jeweiligen Datenspeicher zugreifen. Die Management-Software muss die dazu erforderlichen logischen Restriktionen netzübergreifend verwalten.

Für die Verwaltung auf den unteren Schichten im SAN gibt es ANSI-, IETF- und ISO/IEC-Normen. Von Vorteil ist, dass Fibre Channel und SCSI in ihrer Weiterentwicklung zueinander kompatibel geblieben sind. Daher müssen bei der Migration vom parallelen SCSI-Bus zum seriellen Fibre-Channel-Link (elektrisch oder optisch) die betroffenen Anwendungen nicht umprogrammiert werden. Dienste wie Schranküberwachung (SES) und Fehlerbehandlung sind ebenfalls für beide Techniken standardisiert. Was bislang jedoch fehlt, ist die darüber liegende Schicht von Management-Software für die Zusammenarbeit der Speicher und Server in einem heterogenen Netz. Speichermanagement-Software ist erforderlich, unabhängig davon, ob das SAN auf Fibre Channel oder Ethernet und iSCSI/TCP/IP basiert.

Die Datenmengen in den Unternehmen wachsen jedoch so schnell, dass die Firmen nicht warten können, bis auch diese Normen verabschiedet sind. Daher haben sich zahlreiche Allianzen gebildet, um jeweils für die Produkte ihrer Mitgliedsfirmen eine reibungslose Zusammenarbeit zu gewährleisten. Einige Allianzen haben die bisher erarbeiteten Lösungen über die SNIA schon den zuständigen Standardisierungsgremien zur Normung vorgelegt. Daraus entstand der Bluefin genannte Normungsvorschlag der SNIA. Auf der SNW-Konferenz in Orlando (Oktober 2002) zeigten etwa 50 Firmen zu Bluefin kompatible Produkte, die in zwei größeren, miteinander verbundenen Netzen zusammengeschaltet waren. Inzwischen wurde diese Speichermanagement-Software in CIM-SAN umbenannt. Produkte aus der zweiten Generation (CIM-SAN-2) werden 2003 auf verschiedenen Veranstaltungen zu sehen sein.