SAP Hana und Terracotta

Schneller Datenzugriff: In-Memory-Konzepte im Vergleich

Software oder Appliance

Die reine Softwarelösung Terracotta lässt Anwendungen auf Basis der verteilten Server-Knoten unter Einsatz von Standardhardware hoch skalieren. Die Architektur lässt sich durch das Hinzufügen von zusätzlichen Servern erweitern.

Die verteilte Caching-Architektur zeigt ihre Vorteile vor allem bei solchen Java-Anwendungen, wie sie häufig im Web anzutreffen sind, in denen die Verarbeitung der Zugriffe und der Transaktionsdaten stark beschleunigt werden soll. Mit der Appliance SAP Hana lassen sich laut Hersteller Daten in Echtzeit untersuchen. Die Appliance zieht ihre Performance unter anderem aus speziell aufeinander abgestimmten Hard- und Softwarekomponenten. Damit ist eine hohe Leistung offensichtlich, doch sind Anwender an eine bestimmte Hardwarearchitektur gebunden, die sich allerdings auch erweitern lässt.

Architektur der SAP Hana-Appliance: In der heutigen Ausprägung dient sie der Echtzeitanalyse von Daten aus den SAP-Anwendungen. Die grauen Kästen zeigen die künftige Möglichkeit der Integration weiterer Datenquellen und Abfragetools.
Architektur der SAP Hana-Appliance: In der heutigen Ausprägung dient sie der Echtzeitanalyse von Daten aus den SAP-Anwendungen. Die grauen Kästen zeigen die künftige Möglichkeit der Integration weiterer Datenquellen und Abfragetools.
Foto: Susanne Franke

Als Software kommt ein Hybrid aus der bei In-Memory-Datenbanken üblichen spaltenorientierten, bei Lesezugriffen schnelleren Arbeitsweise und - darunter liegend - der herkömmlichen, in relationalen Datenbanken verbreiteten, bei Schreibzugriffen bevorzugten zeilenorientierten Datenbanktechnik zum Einsatz. Die spaltenorientierte Technik ist gerade für die Analysen wichtig, während die zeilenorientierte Arbeitsweise SAP für die geplante Erweiterung auf transaktionale Daten dienlich ist.

Wegen der gemeinsamen Zielsetzung bei unterschiedlichen Ansätzen bezeichnet Wolfram Jost, Technologievorstand der Software AG, Terracotta und Hana sogar als komplementäre Produkte. Die IDS Scheer Consulting der Software AG betreibt auch ein Center of Excellence für Hana. "Es gibt zwar klare Positionierungsmöglichkeiten für SAP Hana und für Terracotta. Diese aber können sogar beim gleichen Kunden gegeben sein, wenn auch normalerweise nicht im selben Bereich", so Jost.

Denkbar wäre aus seiner Sicht eine Java/Oracle-Applikation, die die transaktionalen Daten mit der Terracotta-Technologie verarbeitet, und die in gewissen Zeitabständen Daten für die Echtzeitanalyse in eine Hana-Appliance transportiert. SAP HANA könne zwar Daten aus nicht-SAP Systemen integrieren, sei aber darauf angewiesen, dass die Daten schnell angeliefert werden - hier könne Terracotta einen Geschwindigkeitsvorteil bieten.