Skalierbare Schaltzentrale

Hohe Last gerecht verteilt

Bei den Handling-Tests fiel uns auf, dass den Sphereon-Switches in der Basisversion die Möglichkeit fehlt, ein effizientes Monitoring durchzuführen. Die im Lieferumfang enthaltene SAN-Pilot-Software war nicht in der Lage, umfangreichere Statistiken oder grafische Auswertungen zu liefern. Auch das CLI bietet hier nur sehr wenig. Zudem ist das Auswerten von Event-Logs mit SAN-Pilot nur schwer möglich. Die Logs sind zwar vorhanden, enthalten jedoch nur kryptische Hex-Codes. Die optionale EFC-Manager-Software soll laut McData in der Lage sein, sie zu entschlüsseln.

Bei den Lasttests, die wir mit dem SmartBits-Analyzer durchführten, setzten wir fünf Szenarien ein. In einem Many-to-One-Test simulierten wir sieben FC-Initiator und ein Target-System, was in der Praxis sieben Servern und einem Storage entspricht. Dabei generierten wir massiv Last und setzten so den Target-Port unter Überlast, um herauszufinden, ob der Switch die vorhandene Bandbreite gerecht auf alle sieben Initiator verteilt, oder einzelne bevorzugt (siehe Abbildung links).

Als Frame-Größe wählten wir für den ersten Durchgang 2148 Byte. Anschließend wiederholten wir diesen Test mit 64-Byte-Frames, die den Switch stärker belasten, weil durch die kleinere Paketgröße mehr Overhead entsteht. Bei einer Framegröße von 64 Byte verteilte der Sphereon die Last der einzelnen Initiator nahezu mustergültig auf den Target-Port. Kein einziger Port wurde übervorteilt oder benachteiligt. Das heißt, dass alle Server, die auf ein Storage-System schreiben wollen, gerecht behandelt werden.

Bei größeren Frames sah es dagegen anders aus. Hier bevorzugte der Sphereon-Switch einen einzelnen Port. Während sechs Initiator-Ports sich mit einer Bandbreite von zirka 28 MByte/s begnügen mussten, erhielt ein einzelner Initiator 35 MByte/s, also 25 Prozent mehr. McData bildete dieses Testszenario nach, konnte aber keine ungleiche Verteilung feststellen. Da in der Praxis eher von kleinen Framegrößen auszugehen ist, dürfte die von uns gemessene Asymmetrie nicht allzu sehr ins Gewicht fallen.

Im so genannten Backpressure-Test unterzogen wir die Fairnessalgorithmen eines einzelnen Switches einer weiteren genaueren Überprüfung. Dabei kommunizieren insgesamt acht Ports miteinander, wobei jeweils zwei Ports eine Eins-zu-Eins-Beziehung haben und der Datenfluss unidirektional gerichtet ist. Von einem der Quellports existiert aber noch eine Querverbindung zum Zielport eines anderen Quellports (siehe Abbildung Seite 31). Wenn der Fairnessalgorithmus des Switches tatsächlich "fair" arbeitet, müsste die Last des einen Ports, von dem zwei Verbindungen ausgehen, gleichmäßig auf die beiden Zielports verteilt werden. Auch diesen Test führten wir mit Framegrößen von 64 und 2148 Bytes durch. In beiden Fällen erzielte der Sphereon eine fast perfekte Lastaufteilung.