Effizientes Energiemanagement

Smart Grids Intelligente Stromnetze der Zukunft

Richard Hausmann, Siemens: intelligente Netze ohne Komforteinbuße

"Eine wachsende Bevölkerung, die Weiterentwicklung von Schwellenländern sowie neue Anwendungsbereiche für Strom tragen weltweit zu einem steigenden Verbrauch bei. Dazu kommt der Ausbau der stark schwankenden erneuerbaren Energien. Es ist an der Zeit, die Stromnetze gründlich zu optimieren - denn ein ,intelligentes’ Netz kann die nötigen milliardenschweren Investitionen deutlich reduzieren. Derzeit sind die Netze auf den Spitzenverbrauch am Tage ausgelegt und nachts nur gering ausgelastet. Gelingt es uns, den Energieverbrauch gleichmäßiger zu gestalten, können die Stromnetze effizienter dimensioniert werden.

Dr. Richard Hausmann, Siemens AG Sektor Energy, CEO und Leiter des Company Project Smart Grid Applications
Dr. Richard Hausmann, Siemens AG Sektor Energy, CEO und Leiter des Company Project Smart Grid Applications
Foto: Siemens Energy

Das Smart Grid braucht Anwendungen, die wir mit unserer Erfahrung über die gesamte Energiekette mitgestalten wollen - für intelligente Netze ohne Komforteinbuße. Wir haben deshalb das Konzernprojekt ,Smart Grid Applications’ ins Leben gerufen, dessen Leiter ich bin. Akkus von Elektroautos können in nur einer Stunde geladen werden, und dem Fahrer ist es egal, um welche Uhrzeit dies nachts geschieht. Intelligente Steuersysteme werden den optimalen Ladezeitraum ermitteln. Viele weitere Geräte kommen als Smart-Grid-Lösungen infrage wie Wärmepumpen, elektrische Warmwasserboiler und Nachtspeicherheizungen sowie Kühl- und Gefrierschränke. Wann diese Strom verbrauchen, ist dem Besitzer gleichgültig, Hauptsache, er hat warmes Wasser, die Heizung hält das Haus warm und die Lebensmittel bleiben kühl. (hal)

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation Computerwoche.