Nachfolger vom Business-Handy P990i

Smartphone Sony Ericsson P1i im Test

Fazit: Verblasster Glanz

Vor einigen Jahren auf der CeBIT: Nahezu jeder, der etwas zu sagen hatte, war mit einem Sony-Ericsson-Gerät aus der P-Serie unterwegs. Heute: BlackBerry und Nokia dominieren, von Sony Ericsson ist vielleicht noch das private Handy. Das zeigt den Trend, unter dem auch das P1i zu leiden hat. Leider hat der Konzern so viele Entwicklungskapazitäten in die Bereiche Multimedia und Lifestyle gesteckt, vor allen in die Walkmen-Serie, dass die Business-Bereiche auf der Strecke blieben. Den Vergleich zur E-Serie von Nokia oder zu den aktuellen BlackBerry-Geräten verliert Sony Ericsson, wenn es um Handling, Schnelligkeit oder Optik geht. Der Konzern setzt zwar konsequent auf Touchscreens, muss sich hier aber von Microsoft das Wasser abgraben lassen.

Größenvergleich: das Nokia E61, der XDA Terra und das P1i.
Größenvergleich: das Nokia E61, der XDA Terra und das P1i.

Innovationstechnisch zeigt sich das P1i bodenständig. Es fehlen aktuelle Technologien wie HDSPA oder GPS, die andere Hersteller mittlerweile mit Erfolg verbauen. Im Business-Umfeld sollten Smartphones zudem mittelfristig einen integrierten SIP-Stack bieten, um sie in eine Unified-Communications-Umgebung zu integrieren, Voice over WLAN ist hier das Stichwort.

Dabei stecken in dem P1i sehr gute Ansätze: Die Wipptastatur, die uns im M600i noch zu schwammig war, ist nun deutlich ausgereifter. Damit lassen sich Texte nach kurzer Eingewöhnung bereits gut schreiben. Das Display ist gut, ebenso die Akku-Laufzeit. Die Kamera ist ebenfalls in Ordnung, der mitgelieferte Visitenkartenscanner ist in jedem Fall ein Killer-Feature.

Leider gibt es aber wieder die alten Kritikpunkte, die auch beim M600i auffielen: Das Gerät ist einfach zu langsam. Wie bei den Vorgängern hat Sony Ericsson am Prozessor gespart. Das Ergebnis: Selbst wenn nur wenige Programme geöffnet sind, gibt sich das P1i behäbig. Über den schnell zugänglichen Taskmanager lassen sich die Programme zwar wieder aus dem Speicher werfen, ein schnellerer Prozessor wäre dennoch wünschenswert. Auch die proprietären Schnittstellen am Handy und im mitgelieferten Cradle sind nicht mehr zeitgemäß.

Unnötig: Auch am Telefon finden sich nur Sony-Ericsson-eigene Anschlüsse.
Unnötig: Auch am Telefon finden sich nur Sony-Ericsson-eigene Anschlüsse.

Wir hoffen, dass Sony Ericsson für die nächste Generation mehr Designer und Entwickler aus der Spaßecke der Consumer-Geräte abzieht und ein Smartphone vorstellt, das ein „P“ im Namen auch wirklich verdient. Dass das P1i bei T-Mobile und E-Plus gar nicht im offiziellen Sortiment ist, sollte den Entwicklern eine ernste Warnung sein.