So funktioniert E-Mail

IMAP4: Internet Message Access Protocol, Version 4

E-Mail-Client und Server tauschen bei IMAP ihre Daten über den TCP-Port 143 aus. Im Gegensatz zu den Protokollen SMTP und POP muss der Client bei IMAP nicht nach jedem gesendeten Kommando auf die unmittelbare Antwort des Servers warten. Es können mehrere Befehle hintereinander versendet werden, die jeweilige Rückmeldung vom Server kann später erfolgen. Dazu wird jedem Kommando seitens des Client eine Kennung vorangestellt, auch "Tag" genannt, zum Beispiel "A001" für den ersten Befehl und "A002" für den zweiten. Der Server kann dem Client auf mehrere Arten antworten: Mit einem Plus-Zeichen am Anfang der Zeile antwortet der Server, wenn er weitere Informationen zu dem vorangegangenen Kommando erwartet. Er signalisiert dem Client gleichzeitig seine Empfangsbereitschaft. Steht dagegen ein Sternchen am Anfang der Zeile, sendet der Server weitere Informationen an den Client zurück.

Die Antwort eines Servers kennzeichnet den Erfolg oder Fehler eines Kommandos: "OK" (Kommando erfolgreich ausgeführt), NO (Fehler beim Ausführen) oder BAD (Protokoll-Fehler: Kommando unbekannt oder Syntax-Fehler). Die Antwort enthält denselben Tag wie das zugehörige Kommando, so erkennt der Client, welcher Response welchem Befehl gilt. Wie bei POP durchläuft eine IMAP-Verbindung mehrere Sitzungsstufen:

  • Non-Authenticated State: Unmittelbar nach dem Aufbau der Verbindung. Der Anwender muss sich gegenüber dem Server identifizieren.

  • Authenticated State: Der Anwender hat sich erfolgreich identifiziert und muss nun eine Mailbox auswählen.

  • Selected State: Eine Mailbox wurde ausgewählt. In dieser Phase lassen sich die Mailbox und Mails bearbeiten.

  • Logout State: Die Verbindung wird abgebrochen, und der Server führt noch anstehende Änderungen aus.

Auf den folgenden Seiten werden die einzelnen Sitzungsstufen detailliert erläutert.