Test: DDR-SDRAM schlägt Rambus

Vorteile von DDR-SDRAM

DDR-SDRAM hat gegenüber Rambus-Speicher einen großen Vorteil: Es ist eine evolutionäre Technik, die auf Standard-SDRAM basiert und vereinfacht gesagt nur beide Taktflanken zur Datenübertragung verwendet. PC133-SDRAM arbeitet auf dem Speicherbus mit 133 MHz Taktfrequenz. Sie wird bei PC266-DDR-SDRAM beibehalten. Durch Nutzung beider Flanken spricht man - fälschlicherweise - von 266 MHz Taktfrequenz.

Obwohl das Timing eines DDR-Speicherbusses empfindlicher ist als bei einem SDR-Bus, muss das Leiterbahn-Layout eines Mainboards nicht völlig neu designed werden. Es genügen weiterhin Mainboard-Platinen in 4-Layer-Technik. Für die Mainboard-Hersteller ein großer Vorteil, weil vorhandene Fertigungsstraßen nur geringfügig anzupassen sind und neue Boards sich weiterhin kostengünstig produzieren lassen. Eine Integration von PC266 in bestehende Mainboard-Layouts ist somit relativ einfach.

Gleiches gilt für die Speichermodule: DDR-SDRAM verwendet ebenso DIMM-Platinen mit den gleichen Abmessungen wie bei SDRAM. Erhöht hat sich jedoch die Pin-Anzahl von 168 auf 184. Die neuen Anschlüsse sind für zusätzliche Steuersignale notwendig. Außerdem weisen DDR-DIMMs andere Kerben auf, um den Falscheinbau in PC100/133-Steckplätze zu vermeiden. Die Referenz-Designs und Spezifikationen für DDR-SDRAM-Module stehen bei AMI und der JEDEC frei zur Verfügung.

Den Vorteil der evolutionären Weiterentwicklung hatte Rambus-Speicher nicht. Und hierin liegt das Hauptproblem von Rambus. RDRAM arbeitet mit einer Datenbreite von nur 16 Bit und einer sehr hohen Frequenz um entsprechende Datentransferraten zu erreichen. Ein komplettes neues Mainboard- und Speichermodul-Design war nötig. Das Laufzeitverhalten der Signale bei Taktfrequenzen von 800 MHz (beide Taktflanken) ist extrem kritisch. So beherrschen auch nur wenige Hersteller die Fertigung von RIMM-Platinen, bei denen höchste Präzision von Nöten ist.