Hyper-Threading und integrierter Speicher-Controller

Test: Intel Core i7 mit Nehalem-Quad-Core

Fazit

Intels neue Core-i7-Prozessoren überzeugen in der Performance vollends. Gegenüber dem bereits zweifelsohne schnellen Core 2 Extreme QX9770 arbeitet das neue Top-Modell Core i7 965 Extreme um bis zu 41 Prozent schneller. Durchschnittlich über unseren Applikationsmix gerechnet liegt die 3,2-GHz-Nehalem-CPU zwölf Prozent vor dem FSB1600-Modell QX9770.

Entscheidend für die höhere Performance ist das Architektur-Feintuning des Core i7. Denn besonders bei überwiegend im Cache gehaltenen Workloads zieht der Core i7 seinem Vorgänger deutlich davon.

Der Vorteil des integrierten Speicher-Controllers sowie der seriellen QuickPath-Schnittstelle wird sich bei den Nehalem-CPUs erst bei 2- und 4-Sockel-Systemen besser zeigen. Dies lässt sich bereits bei AMD beobachten: Der Phenom ist gegen die Core-Prozessoren chancenlos, der Opteron arbeitet im 4-Sockel-System durch die integrierten Speicher-Controller und HyperTransport dagegen sehr konkurrenzfähig. Das Konzept bei Core-2-Systemen mit Speicher-Controller im Chipsatz und klassischem FSB ist bei Desktop-PCs nicht von entscheidendem Nachteil.

Interessanter als der 1000 Euro teure Core i7 965 Extreme ist das Nehalem-Einsteigermodell Core i7 920. Der für circa 350 Euro erhältliche 2,67-GHz-Prozessor bietet die Performance des 1300 Euro teuren Core 2 Extreme QX9770. Im Vergleich zum ebenfalls mit 2,67 GHz arbeitenden Core 2 Quad Q9450 zieht der Core i7 920 mit durchschnittlich 16 Prozent mehr Geschwindigkeit davon. Bei Multi-Thread-optimierten Anwendungen ist durch Hyper-Threading eine bis zu 50 Prozent höhere Performance erreichbar.

Negativ fällt bei den Core-i7-Prozessoren nur der höhere Energiebedarf im Zusammenspiel mit dem Intel Desktop-Board DX58SO auf. So benötigt ein Core i7 920 bei Auslastung aller Kerne mit 270 Watt circa 85 Watt mehr als der Core 2 Quad Q9450 (beide 2,67 GHz) mit dem Intel-X38-Mainboard. Zwar besitzt der Core i7 920 mit 130 Watt TDP eine höhere Einstufung als der Q9450 mit 95 Watt. Der große Unterschied liegt aber im Mainboard mit dem neuen X58-Chipsatz, der im Betrieb sehr heiß wird.

Die Zahl der Applikationen für Desktop-PCs, die von vier oder mehr Threads profitieren, ist ebenfalls noch beschränkt. Mit Hyper-Threading präsentiert sich der Core i7 dem Betriebssystem mit acht Kernen. Bei Applikationen, die nur einen oder zwei Threads nutzen, kann Hyper-Threading durch zusätzliches Thread-Switching leicht bremsend wirken. Allerdings ist der Einbruch bei der hohen Performance des Core i7 locker verschmerzbar. (cvi)