Cloud Security

Verschlüsselung in der Praxis

Verschlüsselung in der Cloud

Gehen wir noch einen Schritt weiter: Möchte man seine Dateien sicher in der Cloud speichern, ist man natürlich ebenso auf die Zauberkraft der Kryptografie angewiesen: Nur mithilfe modernster Verschlüsselungstechnik kann gewährleistet werden, dass niemand heimlich Einsicht in die Daten nehmen kann, egal ob während der Datenübertragung oder direkt im Cloud-Speicher. Dabei kommen heutzutage bewährte HTTPS-Verbindungen zum Einsatz, die bereits die vollständige Übertragungsstrecke absichern. Gleichwohl ist es sinnvoll, zusätzlich alle Informationen auf den Cloud-Servern verschlüsselt abzulegen. Nur so lässt sich verhindern, dass ein Datendieb, dem das Eindringen in die Cloud geglückt ist, Informationen extrahieren und damit für sich nutzen kann.

Der Weisheit letzter Schluss ist das jedoch nicht, denn hat der Angreifer Zugriff zum Arbeitsspeicher des Servers erlangt, könnte er wiederum vor der Verschlüsselung auf dem Server die Daten abgreifen.

"Den wichtigsten Punkt bildet die Client-seitige Verschlüsselung. Dabei werden alle Dateien bereits am Rechner des Benutzers verschlüsselt und können erst nach dem Herunterladen durch eine andere Person von dieser wieder entschlüsselt werden", erklärt Dieter Steiner, CEO des Cloud- und IT-Security-Anbieters SSP Europe. Selbst dem Cloud-Betreiber bleiben so die technischen Möglichkeiten versagt, einen Blick auf die Dateien zu werfen, und ebenso einem Angreifer, der sich die Hoheit eines Serversystems bis auf Datei- und Arbeitsspeicherebene ergattert hat.

Sind Cloud-Daten ordentlich verschlüsselt, bekommt auch der Provider keinerlei Möglichkeit, hineinzuschauen.
Sind Cloud-Daten ordentlich verschlüsselt, bekommt auch der Provider keinerlei Möglichkeit, hineinzuschauen.
Foto: SSP Europe

Damit das funktionieren kann, muss jeder, der an dem Datenaustausch teilnehmen möchte, ein asymmetrisches Schlüsselpaar erzeugen und den öffentlichen Schlüssel auf der Austauschplattform bereitstellen. Ein Benutzer, der eine Datei für eine Gruppe von Personen hochladen möchte, holt sich zunächst die öffentlichen Schlüssel der Empfänger. Anschließend erzeugt er für sich einen symmetrischen Schlüssel, mit dem er die Datei codiert. Von diesem symmetrischen Schlüssel legt er nun für jeden Empfänger eine Kopie an und verschlüsselt diese mit den jeweiligen öffentlichen Schlüsseln. Zu guter Letzt überträgt er die codierten Kopien des symmetrischen Schlüssels zusammen mit der verschlüsselten Datei an den Server und speichert sie dort.

Möchte ein anderer Benutzer die Datei herunterladen, holt er sich diese in der verschlüsselten Form zusammen mit der für ihn codierten Kopie des symmetrischen Schlüssels. Letzteren kann er mithilfe seines privaten Schlüssels entschlüsseln und verfügt nun über den symmetrischen Schlüssel, mit dem er die Datei decodieren kann.

Die SSP Europe geht hier noch einen Schritt weiter und hat das Verschlüsselungsverfahren in seiner Secure Data Space Software integriert, was es dem Anwender bei der Nutzung besonders einfach macht, da er sich nicht mehr mit der Installation von Zertifikaten auseinandersetzen muss.

Fazit

Die Kryptografie ist von geradezu essenzieller Bedeutung für die Datensicherheit und kommt in allen modernen IT-Systemen zum Einsatz. So kompliziert die mathematischen Abläufe im Hintergrund auch sein mögen, so einfach sind die Prinzipien ihrer praktischen Anwendung für die Nutzer. Das sind ausgesprochen gute Nachrichten in einer immer komplexer scheinenden Cyber-Welt. Es gibt keinen plausiblen Grund für Berührungsängste mit dieser anspruchsvollen Sicherheitstechnologie. Daher sollte sie jeder einsetzen, der heute wertvolle Daten im Internet übertragen oder in einer Cloud speichern möchte. (sh)